Einige von Euch werden es mitbekommen haben. "Starkoch" Alfons Schuhbeck hat Steuer- und Justizprobleme. Das ist ein Thema für die einschlägige Presse, sendet Schockwellen durch die kulinarische Landschaft ebenso wie durch die Münchner Szene. Damit kann ich leben: was mich allerdings trifft, ist dass im Rahmen der Schuhbeckschen Geschäftsprobleme seine Gewürze zunehmend schwer zu bekommen sind. m
Mein hilft-beim-Grillen-bei-Alles-Gewürz die "Lamm Gewürzzubereitung zum Braten und Grillen" war zwischenzeitlich aus. Nur dank des Geburtstags bin ich wieder versorgt. Und konnte diese Zubereitung gleich bei einem Skirt Steak einsetzen. (Siehe Blogpost nebenan)
Rückblickend würde ich sagen, das Skirt Steak, aka Kronfleisch ist derart aromatisch, dass es keinerlei zusätzlicher Gewürze bedarf. Meine Güte.
Während ich so grillte, flogen die Kranichschwärme über das Haus, die ich schon weiter auf der Route gen Afrika vermutet hatte. Die Sonne schien stark genug, um uns auch Anfang November auf die Terrasse mit sich auf einen strahlen grünen Garten zu locken. Nebenbei bestaunte ich die Strauchrosen, die sich seit dem Frühjahrsrückschnitte von kniehoch hin zu drei Metern emporgeschossen hatten.
Dazu gelesen. Weiterhin "Putins People" (auf deutsch Putins Netz) - eindrucksvoll. Es ist eine Sache abstrakt zu wissen, dass es nach 1990 zu wilden Geldverschiebeaktionen und Machtübernahmen mit der Mafia, dem KGB und der Ex-KPdSU gekommen ist. Es ist etwas ganz anderes, davon detailliert mit Namen, genauem Vorgehen und Zusammenhängen zu lesen. Und zu lesen, wie Russland wurde was es ist.
Passend dazu, hat der Focus - ausgerechnet der Focus - eine Zusammenarbeit mit dem Economist gestartet. Was mir erlaubt, einen Economist-Artikel auf Deutsch ohne Paywall zu verlinken: Beitrag unseres Partnerportals „Economist“Russlands Elite erwägt eine Zukunft ohne Putin .
Während das Institute for the Study of War schon seit Wochen detailfreudig darstellt wie Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sich als neuer starker Mann zu präsentieren versucht, widmet sich der Economist den traditionellen Apparatschiks. Fazit:
Die Elite [wird] in den nächsten Wochen und Monaten realisieren wird, dass es an ihr liegt, das Regime zu retten - vielleicht sogar ihr eigenes Leben. Bisher hätten die Mitglieder stets auf Putins Fähigkeit zum Erhalt des Regimes (und damit auch ihrer selbst) vertraut.
Mittlerweile würde Ihnen das Vertrauen in Putin fehlen, noch aus der Situation herauszukommen.
Es gibt also drei Gruppen: Putin, dem eine überzeugend militärische Option fehlt, der auf Durchhalten setzt. Der darauf setzt, dass Kälte, Stromnot und innere Streitigkeiten Ukraine und westliche Partner destabilisieren. Seine Hoffnung ist, dass ihm die Ukraine zum Höhepunkt des Winters hin auf dem Silbertablett serviert wird.
Prigoschin/Kadyrow, die auf Eskalation setzen. Zumindest nach außen.
Und die Apparatschicks, die das Thema gerne ganz los wären - aber nicht wissen wie und schon gar nicht, wie sie es loswerden ohne als Vaterlandsverräter dazustehen oder aus einem Fenster zu fallen.
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