Montag, 31. Oktober 2022

22-10-31 Die Chemnitz, nicht der Chemnitz

Zschopau ist nicht nur eine Stadt, sondern auch ein Fluss. Das lernten wir von einer Autobahntafel als wir die Zschopau überquerten. Chemnitz ist nicht nur eine Stadt sondern auch ein Fluss. Dies lernten wir bei der Lektüre des örtlichen Stadtplans.

Da Stadtpläne bekanntermaßen Namen ohne Artikel schreiben blieb die Frage im Hintergrund: Der Chemitz oder die Chemnitz blieb also im Hinterkopf. Bis wir heute im Stadtbad Chemnitz waren - das in den 87 Jahren seiner Geschichte leider mehrfach von der nahe gelegenen Chemnitz überflutet wurde. Worauf eine Geschichtstafel im Bad hinwies.

Eine Geschichtstafel war mehr als verdient. Denn hier warf  sich Chemnitz in den Claim "Stadt der Moderne". Geplant und begonnen als Palast der Neuen Sachlichkeit 1929/1930, fertig gestellt 1935 als größtes und modernstes Bad Europas, ist das Bad eine komplette Wucht. Mich gleichzeitig erinnernd an das Hygienemuseum Dresden (Außen), das Stadtbad Mitte und den Bahnhof Roma Termini (innen). Natürlich mit 50-Meter-Bahn. Mehr als beeindruckend ein Ergebnis der 2010er/2020er, der Umkleide-Sanitärbereich, der mit Abstand der luxuriösestes solcher Bereich war, den ich je in einem kommunalen Bad erlebte. Und während wir so schwärmten entdeckten wir noch ein Becken mit 25-Meter-Bahnen. Holla, die Waldfee. Ich dachte ich hätte schon viel an deutscher Schwimmbadlandschaft gesehen. 


Nachmittags dann das gleich emotionale Erlebnis (Holla die Waldfee) in komplett anderem Ambiente: auf verschlungenen Wegen mit Umplanungen begaben wir uns zum "Jagdschloss Augustusburg", das ungefähr genauso wie ein normales Jagdschloss wirkt wie das Pentagon wirkt wie ein normales Verwaltungsgebäude. Nur dass Augustusburg deutlich pittoresker ist, und eine bessere Aussicht hat. Der Name "Krone des Erzgebirges" erschließt sich sofort, wenn man dort ist - was neben uns noch viele hundert sächsische Touristen waren. Immerhin war in Sachsen Feiertag.

Leider zickte das Auto auf dem Weg durch das Chemnitzer Umland. Es fing sich schnell wieder, sorgte bei mir aber für den Rest des Nachmittags zu einer latenten Grundgenervtheit, die ich nur mühsam in den Griff bekam. Erst als uns auffiel, dass anders als im uns umgebenden Sachsen ja in Berlin ein normaler Werktag ist, wir einfach so die Autowerkstatt anrufen können, verbesserte sich das auch wieder.

Zum Abschluss möchte ich festhalten, dass ich heute im 50s Ville Diner/Motel die besten Hotelpancakes aller Zeiten hatte. 




Sonntag, 30. Oktober 2022

22-10-30 Hier wird nackig geduscht

Chemnitz bewirbt sich selbst als „Stadt der Moderne“. Die letzten Tage gab sich die Stadt größte Mühe diesen Claim einzulösen.

Gestern Abend das Theater im „Spinnbau“, ehemals Gebäude der VEB Spinnereimaschinenbau - see me impressed.

Heute Morgen das sächsische Industriemuseum mit DKW, Astra Rechenmaschinen, VEB Elrema (Elektrische Rechenmaschinen) und natürlich jeder Menge Textilverarbeitung. Chemnitz war ja einst das sächsische Manchester. 

Mir kam wieder das Bewusstsein wie stark der Bruch in den 1990ern war - 150 Jahre Tüftel- und Produktiondtradition, in drei Jahren komplett verschwunden. Erzähl einem Schwaben, dass es 2025 kein Daimler mehr gibt, kein Porsche und kein Bosch - und was dann wohl gesellschaftlich-politisch in BaWü los wäre.

Wir hinterließen auf jeden Fall einen kleinen Obulus zur Stärkung der örtlichen Industriekultur durch einen Großeinkauf im Museumsshop.

Nachmittags einer der Gründe für den Chemnitz-Besuch: die Schwimmhalle am Südring. DDR-Typenbau Typ C - der Typ als die DDR klassische Moderne im Schwimmbad baute und neben Berlin nur in Chemnitz zu finden.

Hier traf Madame in der Dusche eine resolute Großmutter und ein badehosen-auszieh-unwilliges Enkelkind - bis die Großmutter klarstellte: „Hier wird nackig geduscht!“

Abends: Burger im großsrtigen 50s Ville Diner, danach Metropolis-Kino („1000 Zeilen Lüge“). Jetzt folgt noch ein mitgebrachtes „Chemnitzer Kulturbier“ und die Erdnüsse aus der Minibar.

Samstag, 29. Oktober 2022

22-10-29 Das sächsische Delhi

Wir sitzen in der Straßenbahn vom 50s Ville Motel in die Chemnitzer Innenstadt. Drei Inder steigen am Museum zu. „Exzentrische Urlaubswahl wenn man von einem anderen Kontinent anreist“, denke ich noch. 

An der nächsten Haltestelle steigen die drei aus und drei neue Inder*innen steigen zu. In der Innenstadt angekommen, verlassen die drei die Bahn und zwei indische Gruppen mit insgesamt fünf Personen steigen zu. 

Ich bin überrascht. Kurzes Googeln ergibt: Aufgrund seiner großen indischen Community hat Chemnitz den Beinamen „das sächsische Delhi“

Überhaupt: in der gesamten Innenstadt ein sicht-/hörbarer Migrationshintergrundsanreil wie ich ihn noch nie in einer Stadt mit DDR-Hintergrund erlebt habe.

Mir gefällt das sehr.

Heute Abend: Leonhard-Cohen-Abend im Schauspielhaus. „The Silent“

Freitag, 28. Oktober 2022

22-10-28 Quarkkeulchen am Nazistand

"Kurznachrichtendienst" ist ein Wort bei dem ich spontan an das Berlin der 1920er denke, Jungen mit Schiebermützen und Megaphon, die die neuesten Schlagzeilen aus aller Welt über die Plätze rufen. Da gäbe es den preußisch offiziellen Kurznachrichtendienst, den Berliner-Express-Kurznachrichtendienst, den Volks-Bildungs-Kurznachrichtendienst und so weiter. Schön wäre es gewesen. Aber wenn der Deutschlandfunk vom "Kurznachrichtendienst" redet, meint er natürlich Twitter. Die Plattform, die heute von Elon Musik gekauft wurde. Da wächst zusammen was zusammen gehört. Und ich bin wieder froh, meinen Account dort schon vor längerem gekündigt zu haben.

Der Umzug dieses Blogs auf Iberty.de (dann hoffentlich wieder mit funktionierendem RSS-Feed) geht in kleinen Schritten voran. Seit heute hat die Seite ein SSL-Zertifikat. Immerhin, aktuell kosten uns Zertifikate in anderem Zusammenhang deutlich zu viele Nerven.

Madame und ich trafen uns am Bahnhof Südkreuz. Ich in der Mittagspause, sie auf dem Rückweg von den sachsen-anhaltinischen Jungerwachsenen. Das war sehr schön und sollte wiederholt werden.

Sie beobachtet interessiert, wie diese Jungerwachsenen langsam von höflicher Verbindlichkeit in die Bildung sozialer Gemeinschaften übergehen. Es verspricht weiter spannend zu werden. 

Madame hatte auf dem Weg keine Quarkkeulchen am vielleicht-man-weiß-es-nicht-so-genau-will-jetzt-aber-auch-nicht-Tattoos-im-Detail-lesen-Nazistand gekauft.

Dank Vinted bin ich auf den Winter vorbereitet. Heute erreichte mich die wetterfeste Jacke mit dem besten Preis-Leistungs-Verhältnis aller Zeiten. Die Fernuni möchte von mir einige Zeilen dazu ob und wie der Mathe-Brückenkurs sinnvoll war. Sehr sinnvoll: Leider fehlt mir die Energie das geordnet aufzuschreiben, weil ich ja alle Feierabendenergie zum Lernen benötige.. Catch 22. 


Bild: Montreal Twestival 2009 Cupcakes von: Clever Cupcakes from Montreal, Canada Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic

Donnerstag, 27. Oktober 2022

22-10-27 Iberty.de

Es reicht! Langsam bin ich vom Reich des Bösen, Google als Betreiber von Blogspot - genervt genug, dass ich begonnen habe, ernsthaft den Umzug dieses Blog auf ein selbst gehostetes Wordpress-Blog vorzubereiten. 

Aber noch dauert es. Noch kann ich hier schreiben, dass mir träumte, ein dürrer blonder Bekannter von mir wollte sich 1500 Euro in Bar leihen, um in einer Galerie/Kunstladen ein Exemplar der hässlichsten Fischart der Welt zu kaufen. (Sah sehr schwarz aus und hatte Cthulu-mäßige Ausstülpungen an der Rückenflosse.) Denn der Bekannte wollte aus dem Fisch und Tomatensaft Gin brennen. 

Allerdings schlief er beim Kauf ein. Mehrere Exemplare dieser Fische lagen in einer Auslage mit Geschenkpapieren / abstrakten Drucken und der Bekannte legte sich dazu. Der Galerist/Verkäufer beschimpfte ihn und den Fisch, bis er die 1500 Euro bei meinem Bekannten sah. Dann wurde er superfreundlich wird. Leider wachte dann nicht nur mein unbekannter Bekannter auf, sondern auch ich, so dass ich nicht zu Ende träumte nicht vom Gin berichten kann.

Inspiriert von diesen geträumten Reichtümern beschloss ich, etwas für das eigene reale Portemonnaie zu tun und wechselte die KfZ-Versicherung. Ich glaube ich habe dieses Jahr nie oder nur selten etwas getan, was einen derart guten Stundenlohn erbrachte. Der noch günstigere angebotete "Telematik-Tarif" allerdings stieß in diesem Haushalt auf entschieden empörte Ablehnung.

Lesen der täglichen Berichte vom Institute for the Study of War, bringt mir beispielsweise etwas mehr Orientierung in Weltlagen aber keinerlei Geld. Und immer mehr bringt es mir das Gefühl dort eine Art Westfernsehen zu verfolgen, dass von Protagonisten beider Seiten im russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gelesen wird. 

Die westliche Seite ist klar: jede Onlinezeitung, die etwas auf sich hält zitiert die Tagesberichte mehr oder weniger offen. Aber mein Eindruck ist immer mehr, dass auch Teile des russischen Establishments die Seite lesen, um einen realistischen Eindruck über die Kriegslage zu erhalten. Der wurde jetzt bestätigt, indem Jewgeni Prigoschin, Betreiber der Wagner-Gruppe und "kleiner Putin" explizit etwas dementierte, was in diesen Berichten stand. Und ich bin sicher, dass Prigoschin das westliche Publikum komplett egal ist, und er nur an die russischen Leser denkt.

Madame redete von Schalke 04. Die Berliner Bäder verlängern die ungeheizte Öffnungszeit des Prinzenbads bis in den November hinein und ich sage Yeah!

Und damit es hier auf eine schöne Note endet: I am what I am.


Mittwoch, 26. Oktober 2022

22-10-26 Jaywalking = Als Fußgänger die Straße überqueren

I'm a sissy. Da hatte ich groß angekündigt, heute Morgen endlich mal ins noch offene Prinzenbad zu gehen, um die lang andauernde Freibadsaison zu feiern: und dann dachte ich um 6:20h "Ist ja schon sehr dunkel und kalt da draußen. Mimimi.". Gar nicht zu kalt zum Schwimmen, aber zu kalt um durch halb Berlin zu radeln, dann zu schwimmen und dann keine Chance zum Aufwärmen zu haben sondern gleich wieder durch halb Berlin radeln müssen. 

Das Karma hat es gehört und mich morgen zu einem anderen Schwimmbadtrip verdonnert. 

Bei den BBB erklomm ich zwischenzeitlich einen wichtigen Karriereschritt und bin nun Brandschutzhelfer. Der ehemalige Leiterbeauftragte wurde zusammen mit der Ableitungs-Leiter abgeschafft, aber den Brandschutzhelfer gibt es noch. Sie köderten mich mit dem Versprechen, dass mir jemand einen Feuerwehrhut besorgt. Gibt es Einleger für das Auto mit der Aufschrift "Brandschutzhelfer im Einsatz?" 

Madame nahm an einer guten Schulung zu Technik teil, die sie nicht nutzen kann. Ich reservierte Weihnachtsmittagsmahlplätze im Kleinen Sand.

Vor vier Tagen noch in Iberty, heute schon in der Bildzeitung: In Schweden werden Radarkamera-Kameras geklaut. 

Ich lernte Neues aus dem Land of the Free. Was dem Deutschen sein Schwarzfahren, ist dem Amerikaner, das Jaywalking - unvorsichtiges Spazierengehen, z.B. Überqueren einer Straße jenseits von Ampeln und Zebrastreifen. Das ist in fast allen Bundesstaaten strafbar und wird dann wiederum natürlich vor allem im Autofahrerparadies Kalifornien durchgesetzt. Die Kriminalisierung des zu-Fuß-Gehens: Respekt. Ähnlich wie beim Schwarzfahren sind die Betroffenen fast ausschließlich arme Schweine, gerne Obdachlose und andere, denen ein paar Tausend Dollar Bußgeld das Leben noch schwerer machen als zuvor. Ich staunte. Aber lange Vorrede: Kalifornien will dieses bizarre Verbrechen abschaffen: Jaywalking is decriminalized in California under a new law. Dann gibt es mit dem Schwarzfahren auch Hoffnung.

Apropos Dekriminialisierung: Hasch wird legal und niemand interessiert's. Dass ich das noch erleben darf.


Bild: Title: Deputy Mayor Henry Scagnoli (seated at right) and unidentified men with jaywalking sign Creator: City of Boston Date: circa 1960-1968 Source: Mayor John F. Collins records, Collection #0244.001 File name: 244001_0150 Rights: Copyright City of Boston
Citation: Mayor John F. Collins records, Collection #0244.001, 
Author: City of Boston Archives, Boston, City of Boston Archives from West Roxbury, United States
This file is licensed under the Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.

Dienstag, 25. Oktober 2022

22-10-25 Für Keyboard-Shortcuts in Microsoft Teams, drücken sie "Strg" + "."

Madame entdeckte eine Retter-Tüte beim Discounter und zauberte daraus mit Hilfe des Crockys eine perfekte Sugo. Ich entdeckte schlechten Journalismus, der meine Fragen - "Woher kommt das Gemüse in der Rettertüte? Wie rechnet sich das für Lidl? Wer ist die Zielgruppe?" - nicht beanwortete, aber pflichtschuldigst referierte welche Twitter-Achtelprominente sich zum Thema echauffiert hätten.  

Zweimal Post vom Energieversorger (einmal Strom / Dithmarschen, einmal Gas / Berlin) und beides war keine schlechte Nachricht. Das ich das noch erleben darf. Unsere Küche hält sich dank des wärmsten Oktobers aller bisherigen Zeiten immer noch bei 18 Grad ohne eine eingeschaltete Heizung.


Leider scheint die allgemeine Lage nicht besser zu werden. Nachdem das Institute for the Study of War schon vor ein paar Tagen schrieb, dass nichts darauf hindeute, dass Putin einen ehrenwahrenden Rückzug aus dem Krieg vorbereiten will, schildern sie nun die Avancen aus dem Kreml zum Thema Verhandlungen: 

These observations raise the possibility that hints from insiders of a Kremlin readiness to engage in serious negotiations may not reflect Putin’s own views or any decisions he has taken but may instead be part of efforts by those who have lost the internal argument with him to persuade the West and Ukraine to offer concessions in hopes of bringing him around to their point of view.

Was ja leider dazu passt, dass die Siegen-und-Sterben-Maulhelden derzeit eher in Russland befördert und aufgewertet werden.


Wenn Berlin versucht, wie die USA zu wirken:



Montag, 24. Oktober 2022

22-10-24 To do - Todo - Di düdel dö

Vorgestern träumte mir, dass ich nach Feierabend mit dem Flugzeug in ein kleines englisches Bergdorf geflogen bin (die Seltsamkeit, dass kleine englische Bergdörfer internationale Flughäfen haben, fiel mir selbst im Traum auf) und musste dann mit Bus und Zug über Stratford-upon-Avon, Salisbury und London Heathrow zurück nach Berlin, damit ich rechtzeitig ins Bett komme. 

In der Realität war ich heute froh, nach Feierabend noch zum Baumarkt zu kommen und dann rechtzeitig vor dem Schlafengehen wieder zu Hause zu sein. Zu meiner Ehrenrettung muss ich sagen, dass das Regal mit Klebstoff von einem Ende des Baumarkts unvermutet an das andere Ende gezogen ist und ich das Gelände dreimal komplett durchkreuze. (die Ex-Abteilung hatte natürlich noch nie von einem Klebstoffregal gehört.) 

Also falls ihr jemals im Bauhaus Alboinstraße/Berlin-Schöneberg die Klebstoffauswahl sucht: Sie ist nicht mehr hinten bei den Farben und Tapeten sondern direkt neben den Kassen.

Das Haus um unsere Wohnung herum steckt voller Überraschungen. So lernte Madame eine Nachbarin kennen, deren Katzenfutterbestellung eigentlich nach Flensburg sollte, aus nicht-nachvollziehbaren Gründen aber bei uns landete. Was der Katze in Flensburg halt wenig nutzt. Und nach langer Zeit tauchte auch der Vermieter wieder einmal auf. 

 Der Wetterdienst hatte gestern anscheinend einen schlechten Tag. Frau Anjesagt bloggte:

Ich glaube, dem Deutschen Wetterdienst ist langweilig, deshalb verschickt er sinnlos Sturmwarnungen.
Heute kam schon wieder eine:
Dabei war hier heute ganz wunderbares Herbstwetter bei nahezu Windstille.


Hui, war das ein Sturm letzte Nacht! Ich hatte das so gar nicht auf dem Radar, es gab keinerlei Wetterwarnung, die ich mitbekommen hätte

Bei Frau Brüllen gibt es gleich noch praktische Lebenshilfe zum Thema "Was tun wenn das Medikament nicht so will ich wie."

Eine gute Nachricht habe ich zu überbringen: Am 24. Oktober nimmt die Traglufthalle im Kombibad Seestraße in Wedding wieder ihren Betrieb auf. Während der Berliner Herbstferien haben zudem die Bäder Stadtbäder Spandau Nord, Wilmersdorf II und Tempelhof sowie die Schwimmhallen Buch, Kaulsdorf, Baumschulenweg und Allendeviertel länger geöffnet.

Montagsmittagspause ist Gasometer-Mittagspause:




Sonntag, 23. Oktober 2022

22-10-23 Mit dem Finger im Mantel statt einer Puff'n

 "Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank"

(Bertolt Brecht)

Ehrlich gesagt, das Wort "Gründung" wäre zu groß für unser heutiges Lochbuddeln, mit Rasengittersteinen und Kies verfüllen und wieder mit Erde auffüllen. Aber es bildete immerhin das Fundament auf dem nun eine neue Bank steht. Ich bin Bankdirektor und Bankbesitzer.


Natürlich erfolgte die Einweihung dieses Rotweinbänkle/ dieser Milchbank gleich darauf mit Kaffee und Buch - endlich entspannt die Nachbarn im Auge behalten. Und auch an dieser Stelle noch einmal an Dank für Organisation und Bezahlung dieses Geburtstagsgeschenks. Ich nehme es als Zeichen guten Glück, dass mein zwischenzeitlich arg gequetschter Finger (Rasengitterstein), sich nicht schwarz-blau verfärbte sondern immer noch so aussieht wie heute Morgen.

Auch das Kranich- und Gänseschwarmbeobachten funktionierte ganz hervorragend.

Auch auf der Bank gelesen. Erst berichtete der Oranienburger Generalanzeiger in seiner Printausgabe von der neuen (alten) Bahnstrecke zwischen Guben und Zielona Góra, die irgendwann in ferner Zukunft an die alte Bahnstrecke Leipzig-Posen anknüpfen soll. Dann stieß ich in der New York Times auf einen Artikel über Jon Worth, der der selbstgestellten Aufgabe nachgeht: Warum ist grenzüberschreitendes Bahnfahren in Europa so schwierig?: ‘Always Annoying’: Hassles of Cross-Border Trains Hamper E.U.’s Green Ambitions

Als ein Mensch, der grenzüberschreitendes Bahnfahren extrem großartig findet - und das Buchen grenzüberschreitender Bahnfahren extrem nervig, hat Jon Worth natürlich all' meine Sympathie und meine innere Unterstützung. 

Vielleicht fahren wir nächsten Ostern nach Prag oder Warschau. Das sind von Berlin immerhin erreichbare Ziele mit dem Zug. Während ich mich so durch das Internet las, pflanzte Madame Astern und Gaura. 

Und da ich seit Tagen einen Ohrwurm habe, sollt ihr natürlich an diesem Teilhaben:



Samstag, 22. Oktober 2022

22-10-22 Hummeln würden Katzenminze kaufen

In unserem Garten stehen Pflanzen, die Bienenweide im Namen tragen. Und es gibt Pflanzen, die sich als Insektenmagnet eignen: Lungenkraut, Lavendel, Disteln zum Beispiel. Fast unübertroffen: die eigentlich nur geduldete, keineswegs geförderte Goldrute, die im Hochsommer umgeben ist von einer Schwebfliegenwolke. Aber um ungeschlagensten von allen sind die Katzenminzen; auf diesen laben sich von Frühjahr bis Spätherbst, vom Sonnenaufgang bis in die Dämmerung Bienen, Wespen, Schmetterlinge und vor allem Hummeln. Eine Wucht.

Als uns der Weg heute nach Potsdam zu Förster-Stauden führte, landeten folgerichtig auch Katzenminzen im Wagen; neben Sedum, Astern, Lavendel und der Pflanze, die Gaura heißt (und nicht etwa Glauca). Die Hummeln freuten sich ob unserer Ankunft.

Die Abreise von Kranichrn und Gänden vermeldete ich letzte Wiche zu früh: was für gigantische Schwärme flogen über das Haus.

Die Gartenarbeit wurde unterbrochen für das Unterschreiben von Trauerkarten. Gleich zwei Mitglieder der Siedlung starben in den letzten Tagen. Bei beiden nicht komplett überraschend aber trotzdem ein Verlust.

Seit heute bin ich Bankdirektor und Madame begann mit dem Ausheben einer Grube.

Freitag, 21. Oktober 2022

22-10-21 Verschenke Strandfigur

In Schweden werden seit Wochen Kameras aus ländlichen Verkehrsblitzern geklaut. Offensichtlich handelt es sich um eine organisierte und professionell durchgeführte Aktion; die gesamte Technik bis auf die Kameras bleibt liegen. Nur diese verschwinden des Nachts von Landstraßen. Bisher sind 160 Exemplare verschwunden, von denen jedes 22.000 Euro in der Wiederbeschaffung kostet. Und da die Zeiten sind, wie sie sind, gehört zu den Verdächtigen das sanktionsleidende russische Militär, das Hochleistungsoptiken benötigt.

Weniger um Diebstahl als mehr um Betrug geht es bei Laura. Wenn Sie diese Website sehen würden, würden sie vermuten, dass sie ein Abo für 50 Euro im Monat abschließen?

 


(Teile des Textes: "Hallo ich bin die Laura ... Warum ich mein Buch verschenke...In der momentanen Lage sitzt jeder nur noch Zuhause, man kann kaum etwas unternehmen und allgemein ist die Stimmung die ganze Zeit bedrückt... Viele Menschen verlieren ihre Arbeitsplätze, Schulen sind zu und nicht wenige versinken gerade in dieser Zeit in Depressionen. Ich kann zwar nicht viel tun, aber ich kann dir zumindest ein kleines Geschenk machen, damit die Zeit für dich nicht so schlimm ist.")

Wir brachten heute längere Zeit damit zu, zu ergründen, wohin die monatliche Paypal-Abbuchung geht und wo sie herkommt. Weitere Zahlungen sind gestoppt. Oder lohnt es jetzt den Aufwand von Laura, die laut Impressum in Dubai sitzt(!), das ehemalige Geld zurückzuholen? Die Person, die es betrifft, und die ich nicht nennen werde, neigt dazu, die Kosten der Geschichte als Lehrgeld abzuschreiben.

Wie das System funktioniert: Das "kostenlose" Buch macht eine kleine Portogebühr von 80 Cent notwendig; für die werden die Interessierten aufgefordert den Anbieter meine-strandfigur.com mit Paypal zu verknüpfen. Und ich bin sicher, irgendwo wird in irgendwelchen Mails in Zeile 70 des Kleingedruckten stehen, dass es nicht nur ein E-Book gibt sondern auch ein kleines Abo. Und dann hoffen Laura und weitere beteiligte Hallodris, dass es die Abbuchung möglichst lange unbemerkt bleibt.

Apropos Hallodris: der Ex-Asbestplatten-Innenhof sind besser aus als seit Monaten. Okay, die weiße Ledercouch ist immer noch da und auch der ein oder andere Müllstapel. Aber verglichen mit Asbestbergen, Farbrestbergen, einem Dutzend Stahlträgern ist es vergleichsweise harmlos.

Noch erfreulicher: Kollege W kam nach diversen Leiden wieder zurück und hatte gleich einen guten Buchtipp für mich dabei. Madame und ich dürfen morgen länger als bis 5 Uhr morgens schlafen. Madame war auf dem Markt. Ich stellte fest, dass die Stimmungsprobleme zwischen mir und Java (der Programmiersprache) vermutlich zu einem größeren Teil auf Stimmungsproblemen zwischen mir und dem Editor ecplipse beruhen. Das wird sich abstellen lassen.



Donnerstag, 20. Oktober 2022

22-10-20 Dear, oh Dear

Die professionelle Zahnreinigungskraft fragte mich, ob ich eine elektrische Zahnbürste nutze. "Nein, ich nehme Dentabs. Das verträgt sich nicht mit elektrischen Zahnbürsten." Sie: "???" Ich: "Das ist Zahnreinigungstabletten." Sie: "Und Sie haben mal gegoogelt oder so ob das seriös ist???" Ich:  "Habe ich." Leider durfte ich nach dem Zahnarzt nicht essen und davor erschien mir Döner wenig geschickt. Aber es gibt einige neue vegane Dönerbuden aus dem Weg zwischen mir und Praxis. 

Eine britische Premierministerin trat zurück, und ich möchte hier nur den Hinweis loswerden, dass der Guardian seit Tagen nicht mehr weiß wohin mit der ganzen Berichterstattung - und keine Paywall hat. 

In Großbritannien scheiterte der Versuch ein Thatcher-Cosplay aufzuführen, folgend allerdings der neurechten Schule konsequenter Realitätsverweigerung. Irgendwann macht die reale Realität auf sich aufmerksam. Und dann wird es schmerzhaft.

Die Paywall für Euch Durchlässig gemacht: das bizarre Leben der Birgit Müller aus Hannover, aka Baroness Birgit Thyssen-Bornemisza, die seit sechs Monaten nach einem Schlaganfall in New York im Krankenhaus liegt, weil niemand weiß wohin mit ihr. New York Times: The Mysterious Patient in Room 23: The Hermit Baroness.

Beim Kaptain rief jemand an, der ihre Kontonummer haben wollte, denn sie habe bei einem amazon-Preisausschreiben gewonnen. Der Kaptain verweigerte die Kooperation; und wenn sie sich schon Phantasiepreise ausdenken, sollten dabei doch wenigstens mehr als 500 Euro herauskommen. Das reicht ja nicht mal für das was der Gas-Grundversorger mehr haben will. 

Mittwoch, 19. Oktober 2022

22-10-19 AöR

Vor einem Jahr turnte ich als Angestellter der deutschen Dependance eines britischen Unternehmens durch Krakau, um im Auftrag eines deutschen Kunden unser Projekt an die polnische Dependance eines indischen Unternehmens zu übergeben. Hätte ich mir selber gesagt, was ich ein Jahr später machen würde, hätte ich mir selbst einen Vogel gezeigt. Die Inder vermisse ich. Also "unsere" Inder als wir das Projekt noch hatten - mit den Nachfolgeindern hatte ich wenig zu tun. 

Vor neun Jahren waren Madame und ich in Schloss Beuggen. Deshalb bestellten wir heute indisches Essen; Spinat Dal und Butter Chicken. 

Mittagspausengespräch: Mäuse von Apple taugen nix. 


Dienstag, 18. Oktober 2022

22-10-18 Die immerwährende Querdenker-Demo

Alle paar Wochen fahre ich Dienstagabend durch die Schloßstraße in Berlin-Steglitz. Zu anderen Zeiten bin ich dort nie. Jeden Dienstagabend findet in der Schloßstraße eine Mini-Querdenker-Demo statt. Oder aus meiner Perspektive: seit einigen Jahren demonstriert eine handvoll Menschen ununterbrochen gegen Corona-Maßnahmen.

Etwa fünf bis 50 Menschen stehen auf dem Mittelstreifen der Straße und halten Poster für den Autoverkehr hoch. Diese bemängeln "Impfzwang", "Freiheitsverlust" und "Pharmalobby." Die Demonstrierenden sind überraschend homogen: Steglitzer Bürgertum zwischen 45 und 65 Jahren. Die Themen sind überraschend konsistent: anders als andere Querdenker blieben sie dem Thema Corona treu. Was angesichts des who-cares-about-Corona-Sommers 2022 dieses Jahr eher wie historisches Re-Enactment wirkte als wie eine echte Demo. "Weißt Du noch damals - Corona?"

Bis auf heute: ein einsamer Mensch hatte ein "Deutschland aus der NATO - NATO aus Deutschland"-Plakat in der Hand. Was angesichts der Demo drumherum so wirkte als würde das NATO-Hauptquartier Coronaimpfungen durchführen.

Während ich also Transpis gegen die Pharmalobby las, versuchte Madame einer Apothekerin ein Erkältungs-Medikament abzukaufen. Die Apothekerin wollte nicht. Erst, weil das Mittel nicht pflanzlich nicht. Dann, weil es ein preiswerteres Generikum gibt (also im Prinzip, nur halt jetzt in der Apotheke nicht). Erst auf den Hinweis hin, dass die Apothekerin direkt vor einem ganzen Meter Ausstellfläche mit genau diesem Medikament steht, veranlasste sie zum Verkauf. 

In der Schloßstraße geriet ich in eine Buchhandlung. Ich sah einen Roman mit einer Schwimmerin auf dem Cover und musste schmökern. Auf Seite 2 ein Hinweis "Dieses Werk enthält Schilderungen sexueller und psychischer Gewalttaten." und wie schon damals bei den "Parental advisory - Explicit content"-Aufklebern fragte ich mich, ob es eher Warnung oder Anpreisung ist. Mir klang das ganze Buch auf jeden Fall zu anstrengend.

Weniger anstrengend, aber auch interessant. Neues von Insel. Heise.de war auf Helgoland und hat sich erkundigt, wie der neue Dreiklang aus Tourismus, Forschung und Offshore-Windkraft funktioniert und was zur Wasserstoff-Gewinnung geplant ist: Helgoland, die Offshore-Industrie und der grüne Wasserstoff.

Montag, 17. Oktober 2022

22-10-17 Kleiner Sand

Madame musste nur wenig reden.

Das Jacobs Restaurant in Hamburg hatte zwei Sterne und liegt in einem fünf-Sterne-Hotel. Aus Kitchen Impossible lernte ich, dass dort eine großartigsten Saucen Deutschlands gekocht wird. Köche arbeiten in Jacobs Restaurant. Sie machen sich danach selbstständig und übernehmen im Umland von ihren Eltern ein "Sportlerheim " - das Zeitzeugen zu Folge genau so war wie es hieß. Vielleicht essen wir dort zu Weihnachten. Und wenn das Lokal etwa die Mitte zwischen zwei Sternen und Sportlerheim trifft, werden wir sehr zufrieden sein. 

Ich traf unseren neuen Kooperations-Azubi; leider ich war zu sehr damit beschäftigt, meine verschiedenen Phasen der Abwesenheit innerlich aufzuarbeiten, um mich mit ihm zu beschäftigen. Aber ich war von ihm sehr angetan.

Anneke erlebte in zwei Wochen mehr als andere in zwei Monaten. Daneben reflektiert sie über Habitusänderungen und trauert der aufgelösten Band Mashrou Leila - dem Sound des arabischen Frühlings - nach. 


Sonntag, 16. Oktober 2022

22-10-16 Devillish Dwarfs

Eine seltsame Nacht. Ich schlief von 21:00h bis 4:00h und dann wieder von 6.00h bis 10:00h. Zwischendurch gehört: Der Anfang des empfehlenswerten The-Prince-Podcast vom Economist über Xi Jinping. 

Dabei entdeckt: das Stundentenabo des Economist ist gar nicht so teuer wie diese Zeitschrift sonst - ich weiß aber nicht, ob ich als Teilzeit-Fernstudent für den Rabatt qualifiziert bin. Sonntagmorgens um 5 im Halbschlaf war keine gute Recherchezeit. 

Außerdem: Dank insgesamt reichlich vorhandenem Nachtschlaf war eine Energie vorhanden, um erstmalig diese Woche in eine Art Aktionismus zu verfallen. Wie vergruben Tulpen und Narzissen. Auch wenn bei der Tulpenbestellung etwas schief ging, sich nicht die gewünschte Mischung Gentle Giants in der Packung befand, sondern die Mischung Devillish Dwarfs Strike Me Pink! Wir warten gespannt, was nächstes Frühjahr aus dem Gras herauswachsen wird. 

Apropos schief gehen: nachdem wir ja im Garten waren, konnten wir keine Post annehmen. Was den Boten nicht davon abhielt, einen Berg aus acht Paketen vor unserer Wohnungstür aufzustapeln. Gut die Hälfte davon ist bestimmt für angebliche Nachbarn, deren Namen wir noch nie hörten. Nein, liebes DHL, das ist nicht "persönlich zugestellt" und auch nicht "dem Nachbarn übergeben." 

Unser Frühjahr-Herbst-gleichzeitig-Garten entwickelt sich Richtung Herbst. Gänse und Kraniche hielten Sonntagsruhe. Oder die ersten Schwärme sind bereits weiter nach Süden gezogen. Es flogen weiterhin mehr Schwärme über das Haus als ich zählen möchte, aber deutlich weniger als letzten Sonntag. 

Die Bäume beginnen Blätter zu verlieren. Bergenia cordifolia 'Winterglut' tut wie ihr geheißen: sie glüht rot.



Samstag, 15. Oktober 2022

22-10-15 HSA = Hochschulabschluss

Meine Ohren sind definitiv noch erkältungsgeschädigt: Klassik, Pop et cetera wurde heute gar nicht - wie ich zuerst hörte - vom „Polizisten Frank Fleischpflanze“ moderiert, sondern vom Publizisten Jan Fleischauer.

Uns trieb die Reiselust bis in den Garten. Wir kauften auf dem Weg 40 Kilo Kiesel und einen Wäscheleinenhaken. Danach Gänseschwärme, Kranichschwärme und Sonnenuntergang.

Madame mähte die restlichen Wiesenteile. Ich durchstöberte die Wochenendausgabe der Lokalzeitung (ich liebe Kleinanzeigen!) und fragte mich, was mir „HSA“ in den Kontaktanzeigen sagen will. Google half:

Hochschulabschluss! 

Also falls jemand einen "berufstätigen 63jährigen, HSA" näher, vielleicht intim, kennenlernen möchte: ich habe Kontaktdaten.


Freitag, 14. Oktober 2022

22-10-14 IC3PEAK

Der kleine Bagger vom Hinterhof fuhr über das Wochenende nach Hause. Ich versuchte mich weiter an meine Re-Integration in den Alltag und lief bis zum Discounter drei Ecken weiter. Das war schon anstrengend. Ich hoffe, bis Montag nähert sich die Kondition wieder dem Normallevel an.

Madame entwarf einen Onlinetest zum BGB. 

Im Deutschlandfunk lief ein Feature über "„YAV“, auf deutsch: „Wirklichkeit“, nennt sich die Gruppe junger Menschen, die sich [in Russland] mit Graffitis, Plakaten, Videos, Performances und digitalen Aktionen gegen den Staatsapparat wehren" Im Soundtrack die von mir seit langem geschätzten IC3PEAK.

Das Blog "Russische Provinz" (deren Betreiberin schon länger wieder nach Deutschland zurückgekehrt ist), berichtet von Gemütslage und Verzweiflung denkender Menschen in der russischen Provinz: Should I stay or should I go now


Bild:  Ic3peak, Smerti Bolshe Net (Смерти Больше Нет), October 30, 2018 von Optima D Lizenz:  Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International  

Die aktuelle Youtube-Seite von IC3PEAK begrüßt mich: Our VK page (biggest media in RU) is banned in Russia because of our anti-war posts. Our concerts are officially prohibited by Russian government. We dedicate this video to Russian police state which tries to censor us all but is doomed to fail. Meanwhile, the war in Ukraine is still going, and Ukrainians are suffering. Please consider helping: https://ukrainewar.carrd.com Immerhin scheinen sie gerade außerhalb der Reichweite russischer Polizei und spontaner Mobilisierungsorder zu sein.

Donnerstag, 13. Oktober 2022

22-10-13 Wir grüßen Dich, Galaktika

Nach mehreren Tagen intensiver Vollzeit-Atemwegsinfektsbefassung absolvierte ich die erste Expedition außerhalb der Wohnung. Es ging in den Ex-Kegelbahn-Discounter um die Ecke. Und ich war stolz: Ich habe im Geschäft nicht ein einzige mal gehustet oder geniest. Zum späteren Nachschlagen: aktuell gibt es Bio-Hähnchenbrustfilets beim Discounter und sie kosten 9,47€ für zwei Stück.

Neben den Bauarbeitern am Hinterhaus-Dachausbau und denen am Zwischenhaus-Alles-bis-auf-die-Fassade-weg und denen von der Vorderhaus-4.Etage-Grundrenovierung sind nun auch die seit Monaten verschollenen Bauarbeiter im Vorderhaus-2.Etage-was-auch-immer-sie-tun wieder da.

Unser Stromanbieter schickte uns ein neues Angebot. Ich erwischte mich beim absurden Gedankengang, prognostizieren zu wollen, wie der Ukraine-Krieg sich in den nächsten Monaten entwickelt und was das für unseren Strompreis bedeutet. Ich hätte nicht gedacht, dass mein Politikstudium je in einem solchen Szenario zum Einsatz kommt.

Apropos Szenario: Ich las jetzt die dritte glaubwürdige Quelle, dass es ausdauernde Gerüchte gibt, dass eine ukrainische Offensive bei Mariupol starten soll. Zumindest die Gerüchte existieren sicher.

Mittwoch, 12. Oktober 2022

22-10-12 Lieferbar

Ein Mann steht auf dem Dach des Hinterhauses. In seiner Hand hält er eine Fernbedienung. Er lenkt einen Kran, Format alte Berliner Brandspritze, gebaut für Berliner Hinterhöfe. Der Kran befördert Stahlträger zum Mann auf dem Dach.

Ein Postbote liefert drei Salami.

Dienstag, 11. Oktober 2022

22-10-11 Giorgio Moroder - no joke

Mary Roos (1984): Aufrecht geh'n, Aufrecht geh'n, ich habe endlich gelernt wenn ich fall aufzustehn.

Dirk (2022): Eine halbe Stunde aufrecht sitzen, ohne von einem Hustenanfall niedergestreckt zu werden, und dann erschöpft nicht mehr aufstehen zu können, reicht mir für heute vollkommen.

Zufallsentdeckung des Tages: Der erste deutsche Schlager, bei dem ein Synthesizer zum Einsatz kommt, stammt von 1970. Mary Roos, Arizona Man, entstanden unter anderem mit Giorgio Moroder. Wo bitte ist der deutsche Schlager in den Jahren danach so falsch abgebogen? Das ist Funky!



Leider muss ich das Video die nächsten Tage durchgehend schauen. Am besten gekoppelt mit einer Aufnahme mit besserem Sound.

Madame traf auf dem Hof zwischen Schuttmulde, losem Bauschutt und weißer Ledercouch einen Baggerfahrer, der für morgen die Ankunft eines Krans ankündigte. Immerhin: ein Großteil der Asbestplatten ist inzwischen verschwunden.

*hustend ab*


Montag, 10. Oktober 2022

22-10-10 Flimmflamm Luftreiniger

Normalerweise ist es mir zu mühselig, Mitmenschen auf korrektes Maskentragen hinzuweisen,

Aber wenn jemand

- im Wartezimmer eines Arztes sitzt

- quasi ununterbrochen schnieft

- und einen Zettel in der Hand hat, auf dem groß etwas mit "SARS-CoV2" steht.

dann gebe ich doch einen freundlichen und auch sofort befolgten Hinweis.


Erkenntnis des Tages: The history of competitive swimwear has been dominated by concerns over public nudity in the first half of the 20th century and by efforts to reduce water drag in the second half.

Ich fürchte in zwanzig Jahren sind wir zurück bei concerns over public nudity.

*Dirk geht hustend ab*

Sonntag, 9. Oktober 2022

22-10-09 Kraniche, Gänse, Gänse, Kraniche

Mein neuer Freund, der Atemwegsinfekt mit Halsschmerzen, ist anhänglicher als gedacht und gewünscht.

Zufällig feuernder Hirnneuron: "Guten Freunden gibt man ein Küßchen."

Anderer zufällig feuernder Hirnneuron: "Aber doch nicht so tief in den Hals."

Ich sollte wieder ins Bett.

*hustend ab*


Samstag, 8. Oktober 2022

22-10-08 Citizen Sidel

In der Straße von Kertsch explodierte eine Brücke, in Herne und Hohenschönhausen verschwanden DB-Kabel.

Währenddessen saß ich eingemummelt auf der sonnigen Terrasse, schaute Kraniche und rekonvaleszierte meine Halsschmerzen.

Madame wirkte fleißig im Garten, ich las mich erst quer durch das Internet und griff dann zu einem Buch: Citizen Sidel von Jerome Charyn, über einen jüdischen New Yorker Polizisten, später Bürgermeister, im Buch dann US-Vizepräsidentschaftskandifat. Mir zu Macho. 

Aber das Buch hatte gewonnen, nachdem ein Charakter auf Seite 3 den Autor Isaak Babel empfahl. Geboren 1894 in Odessa, ermordet 1940 in Moskau, der unter anderem Krimis im jüdischen Milieu Odessas schrieb. Die brauche ich.

Freitag, 7. Oktober 2022

22-10-07 Für den Backslash \ drücken Sie Alt+Gr und ß

Madame kaufte auf dem Markt Porcini polskie.

Mein morgendliches "Nicht so ganz energetisch" wuchs sich bis zum Abend in Husten/Halsschmerz/Nasennebenhöhlen aus. Immerhin war der obligatorische Test einstrichig.

Weihnachts- und Parkplatzverwerfungen konnten im Laufe der Woche einen großen Schritt Richtung Entwirrung machen. Nur das Gasabschlagsdamoklesschwert schwebt noch. In einem anderen Kontext wurde ich veranlasst, mir ein neues Spielzeug zu installieren: Eclipse (IDE)

Nun die Frage: In den Garten mit Herbstsonnentagen, eindrucksvollen Kranichschwärmen und dünnen Holzwänden? Oder in Berlin bleiben mit Decken, Fernseher, Internet, Schaffellen, sowie Apotheke und Drogerien und Pizza in Laufweite?

In Stralsund startet die Wikicon






Donnerstag, 6. Oktober 2022

[Blogpost nebenan]: Neue Streaming-Technik im alten Auto

Vor unendlich langer Zeit konnte man Radiosender hören, ohne wahnsinnig zu werden. Ich erinnere mich an den Sender NDR2 meiner Jugend, wo den ganzen Tag über und jeden Tag die ganze Woche verschiedene Sendungen kamen. No more. Der Unterschied liegt nur noch zwischen "Wiederholung alle 10 Minuten" (viele Privatradios), "Wiederholung alle Stunde" (die meisten ÖRs) und "Wiederholung dreimal am Tag" (DLF). Alles nichts für Leute, die tatsächlich zuhören und ein gutes Gedächtnis haben.

Gerade auf längeren Autofahrten, muss ich mittels Podcasts und Musikstreaming zur Selbsthilfe greifen. Wenn das Auto aber noch gar nicht digital ist, gibt es Brückentechnologien. Ich bloggte darüber: FM Transmitter im Einsatz.

Mittwoch, 5. Oktober 2022

22-10-05 WMDEDGT

05:10h. Heute ist Königs-Wusterhausen-Tag. Der Wecker klingelt dementsprechend früh, ich wanke zur Kaffeemaschine und ins Bad und scheuche Madame gegen 5.30h aus dem Bett während ich selbst die nächsten 15 Minuten zum Dösen nutze.

Gegen 6:00h versammeln wir uns zu Käse- und Marmeladenbrot am Frühstückstisch. Madame verlässt gegen 6:20h das Haus um zur S-Bahn zu kommen, ich gruschtel ein wenig durch die Gegend, hänge Wäsche ab, räume Geschirr um, lese die letzten Änderungen in der Wikipedia und durchscrolle die New York Times.

Beim Artikel über den neuen Hermès-Flagship-Store in New York denke ich extrem daran, was Madame einst von ihrem Empfang bei Hermès in Paris erzählte.

Gegen 7:40h laufe ich Slalom über den Hof, an Asbestplattensäcken, leeren Badewannen, Bauschutt und dem Bagger vorbei, bis ich zum Fahrrad gelange. 

Eine kurze Radtour bringt mich von Schöneberg Süd-Mitte nach Schöneberg Süd-Ost. Der gerade vergangene Urlaub macht sich bemerkbar. Erst als ich vor dem verschlossenen Tor der Tiefgarage stehe, fällt mir ein, dass der Sesam-öffne-Dich-RFID-Chip in den tiefsten Tiefen meiner Fahrradtasche steckt. 

Ankunft um kurz nach acht. Die Kolleg*innen sind aus verschiedensten Gründen abwesend. Wir sind zu zweit vor Ort. Nach einem langsamen Start nimmt der Tag dann doch überraschend Fahrt auf.

Ein Kollege meinte einst, dass IT'ler in zwei wesensverschiedene Gruppen zerfallen: die Bastler mit Kabeln und Schraubendrehern, die gerne unter Tische krabbeln und die Schreibtischbewohner, die gerne am Keyboard vor sich hin klimpern. 

Ich gehöre eindeutig ins Team Tastatur. Aber da Kollege Kabel heute über Stunden in ganz besonders finsteren und engen Abgründen herumschraubt, darf ich auch zum ein oder anderen Unter-Tisch-Einsatz. 

Mittagspause mit Supermarkt-Couscous-Wraps auf der Bank vor der anscheinend weiterhin leerstehenden neuen Vattenfall-Deutschland-Zentrale. Dabei Telefonat mit dem Kaptain.

Die letzte Stunde vor Feierabend wird dadurch aufgewertet, dass ich beiden extrem netten Damen vom Stadtbad Lankwitz kennenlerne, die uns einen Besuch abstatten. 

Es folgt um 17:14h eine kurze Radfahrt durch die Abendsonne zurück nach Schöneberg-Süd-Mitte und wieder der Slalom um Bagger, Asbestsäcke und Bauschutt herum.

Eigentlich hatte ich gehofft, nach Klausuren und Urlaub ein paar Tage "normalen" Alltag zu haben. Aber die Dauerbaustellen Parkplatz und Gas-Abschlag, ergänzt um die überraschende Zusatzherausforderung "Weihnachten" stürzen auf mich ein. I am not happy.

Madame bemerkt meine Genervtheit und versucht mich so gut zu verwöhnen wie sie kann. (und hat nebenbei hervorragende Ideen zum Thema Weihnachten).

Verwöhnung erfolgt unter anderem mit schwarzem Tee und best-of-Tiefkühler/Quarantänekiste/Gemüsekiste: Putengulasch mit Salat, Mangold und Artischockenherzen.

Ich beschließe. mir und meinem Kopf gegen 19:30h eine Stunde Auszeit vom drumherum zu gönnen, und werfe mich auf eine Lerneinheit zur Unified Modeling Language (UML). 

UML und Verwöhnung wirken überraschend gut - der Kopf ist um 20:40h freigeblasen wie nach einem Deichspaziergang/ einer Einheit Schwimmbad. Ich stürze mich in eine weitere Runde gegen die Gasversorger.

Danach habe ich sogar wieder Energie, um an WMDEDGT ("Was machst Du eigentlich den ganzen Tag") teilzunehmen. Der monatlich am fünften stattfinden Blog-Aktion, bei der deutschsprachige Blogger*innen einen Tag Alltag schildern. Alle Beiträge finden sich bei Frau Brüllen.

Nebenbei läuft den Abend über noch eine Verabredung mit einer guten Freundin für ein baldiges Abendessen im Datscha. Und ich bekomme langsam gute Laune.

Jetzt: Geistlos fernsehen.


Dienstag, 4. Oktober 2022

22-10-04 Sono al lavoro

Und sie haben mich wieder, die Berliner Bäder Betriebe, zusammen mit meinen guten Bekannten Outlook, Active Directory und Palette voller Monitore. Neue Kolleg*innen gab es auch (Monatsanfang!), die alle einen erfreulich angenehmen Eindruck machten.

Noch aber lebe ich innerlich im Zwischenreich zwischen Urlaub und Arbeit und deshalb folgen einige Urlaubsnachträge. Zum Beispiel Fotos:

Blick vom Sacro Monte auf Domodossola und beginnende Alpen



Auf dem Sacro Monte. (Wo wir passend zum Heiligen Berg nicht nur Eidechsen sondern auch eine Gottesanbeterin trafen):


In der Stadt


Gestrige Reiselektüre war Oliver Dirr: "Walfahrt" (ein Geburtstagsgeschenk). In seinem informativen und in begeisterndem Staunen vorgetragenen Ton ein ideales Reisebuch. Um ein wirklich großes Buch zu werden, hätte ich mir mehr Anforderung des Autors an Leser*innen und sich selber gewünscht. Aber nicht jedes Buch muss groß sein. Ich war blendend unterhalten, lernte viel über Orcas, Pottwale und Blauwale; und nebenbei noch über Norwegen, die Azoren, Grönland und Island. 

Sehr erfreulich auch, dass eine Stadt mit 18.000 Einwohnern gleich zwei beeindruckende Buchhandlungen am Leben halten kann. Libreria Grossi direkt am Marktplatz, mit allem was man braucht und ein bisschen mehr, auf den ersten Blick unscheinbar wirkend aber dann kommt noch ein Raum und noch ein Raum und ehe man es sich versieht, hat man eine Stunde dort verbracht. (Vor allem italienisch aber es gibt auch ein Regal mit fremdsprachigen Büchern, u.a. englisch und deutsch). Sowie Wonderland. Sehr viel kleiner, individueller, mit einem besonderen Blick auf phantastische Schönheit. Das Sortiment tendiert Richtung Fantastik/Comic, vor allem aber stehen in Wonderland Bücher, die einfach schön aussehen, sich schön anfassen und zum speziellen Stil des Ladens passen.




 

Montag, 3. Oktober 2022

22-10-03 Außergewöhnlich starke Auslastung

Gestern Abend. Wir schauen nochmal die Bahnverbindung für heute durch. "Hohe Auslastung" auf dem ersten Streckenabschnitt verwandelt sich in "Außergewöhnlich hohe Auslastung" auf dem zweiten Streckenabschnitt. Karten verkauft die DB nur noch für die erste Klasse. Gut, dass wir Karten und Reservierung schon vor Monaten kauften.

Um 11 in Basel. Wir richten uns gemütlich ein, freuen uns an den Plätzen und daran, dass wir an der ersten Station zusteigen. Der Zug, der vor 10 Minuten hätte fahren sollen, steht. - "Oha"

Um 11.10h: Durchsage: "Wegen eines Stellwerkschadens können wir nicht los. Mehr wissen wir auch nicht." 

11:30h - Langsam füllen sich sämtlich Gleise des Bahnhofs Basel Bad mit ICEs und anderen Fernzügen, die nicht mehr weiter nach Norden kommen und nun in Basel parken.

11:45h - wir rufen bei unseren Gastgebern an, kündigen an, vielleicht einen Tag länger zu bleiben, weil wir nicht weiterkommen. Gleichzeitig schauen wir vorsichtshalber nach Alternativverbindungen. "Außergewöhnlich starke Auslastung" überall. Man braucht schon Glück, um nur Züge zu finden für die überhaupt Fahrkarten verkauft werden. Der Rückreisetag nach einem langen Wochenende.

12:00h - Madame holt an der Minibar einen Kaffee. Das Personal ist zuverlässig, noch loszukommen.

12:20h - Der Zug ruckelt los. Die Bahn glaubt am Ende mit einer Stunde Verspätung in Berlin anzukommen. "Gut, dass wir einen durchgehenden Zug ohne Umsteigen mit Reservierung haben. Dann dauert es vielleicht länger, aber wir werden schon ins Ziel zuckeln."

Kurz vor Freiburg: "Werte Damen und Herren. Eine schlechte Nachricht. Dieser Zug verkehrt heute nur bis Karlsruhe."

Oha. Das heißt dieser heftig volle Zug wird in Karlsruhe in einen anderen bereits heftigen vollen ICE umsteigen und die 6 Stunden bis Berlin wird es nicht besser. Heftiges Rumtippen in der DB-App und anderen Quellen nach Alternativen. Hauptsache irgendeinen Platz reservieren.

Nichts. Bei quasi allen Zügen steht "Fahren Sie besser nicht mit dieser Verbindung." Nach einigem Suchen finden wir eine S-Bahn nach Heidelberg und dann einen Flixtrain. "Dieser Zug ist komplett ausgebucht."

Vielleicht haben wir Glück und es wird in Frankfurt leerer und wir können reservieren? Die DB-App lässt uns einen Schritt weiterkommen, dann nichts. Können wir ab Kassel reservieren? - Alle Plätze schon vergeben.

Wir werden kreativ mit Umsteigen. "Und wenn wir zwei Stunden in Karlsruhe warten und nach Hannover fahren und da dann wieder anderthalb Stunden warten, kriegen wir in Hannover einen Sitzplatz. Und sind noch vor Mitternacht in Berlin." Madame war nicht begeistert.

Ich zog mittlerweile ernsthaft in Erwägung in Karlsruhe zu übernachten, und meine Nach-Urlaubs-Ankunft im Büro auf Dienstagnachmittag zu verschieben.

Da spuckte die Bahn die ICE 1574 (Karlsruhe->Rostock über Frankfirt) und ICE 388 (Frankfurt-Berlin) aus, die beide nur halb ausgelastet waren. Wir konnten in Karlsruhe noch einen Kaffee trinken, gemütlich sitzen, hielten endlich mal mit dem ICE in Wiesloch-Walldorf und kamen weit vor Mitternach (und weit nach der ursprünglich geplanten Zeit) in Berlin an.

Wie Ferroviaria-Deus-ex-machina. Vielleicht ein Geburtstagsgeschenk des Karmas.



Sonntag, 2. Oktober 2022

22-10-02 Gutedel (-Suppe/-Trauben)

Die kulinarischen Festspiele setzten sich familienfeierbedingt heute fort; jetzt in der südbadischen Variante: 3-Gang-Mittagsmenü in Feldberg (Gutedelsuppe, Reh-Ragout, „Mini-Kirsch(Torte) im Glas. 

Über den Tag verteilt: best of italienische Mitbringsel, best of badische Fleischereien, Gutedeltrauben, Wein und Calvados. Umfangreiche Updates über den Stand in weiterer Familie und Bekanntschaft.

Verdauungsdösen beim Ostausschuss-Podcast der Salonkolumnisten. (via Empfehlung von Frau Maultaschen-Ravioli).

Samstag, 1. Oktober 2022

22-10-01 Eurocity 52 da Milano Centrale a Francoforto

Überraschend viele Menschen fahren am Samstagnachmittag von Norditalien in die Nordschweiz und nach Deutschland. Überraschend ebenso für uns wie für die SBB, die eine geringe Auslastung angekündigt hatte. 

Und so hing ich ab Zustieg am Simplonpass über einem Berg Reisekoffer, die zwischen den Wagen gelagert worden waren, meinen eigenen Koffer mühsam festhaltend - damit er nicht auf die Fahrgäste unter mir kollerte - während italienische Guardia di Finanzia und Schweizer Zoll über mich hinwegkrabbelten.

Im Koffer lagen 10 Kilo Käse und Wurst (Gorgonzola Dolce, Cremoso Grotto, Toma Mottarone, Porchetta, Salami Nostrano) denn Domodossola hatte uns mit einem Markt verabschiedet.

Im Magen lagerte ein weiteres Festmahl aus der Vecchia Locanda (Ravioli, Buccatini, Braciola, Ossobuco di Tacchino, Vino Rossato). Der Italien-Urlaub bot neben Alpengipfeln und Heiligen Bergen sich das kulinarisch gewünschte.

Ausstieg in Basilea, mit der S-Bahn S6 weiter ins Markgräflerland zurück nach Deutschland.