Chemnitz bewirbt sich selbst als „Stadt der Moderne“. Die letzten Tage gab sich die Stadt größte Mühe diesen Claim einzulösen.
Gestern Abend das Theater im „Spinnbau“, ehemals Gebäude der VEB Spinnereimaschinenbau - see me impressed.
Heute Morgen das sächsische Industriemuseum mit DKW, Astra Rechenmaschinen, VEB Elrema (Elektrische Rechenmaschinen) und natürlich jeder Menge Textilverarbeitung. Chemnitz war ja einst das sächsische Manchester.
Mir kam wieder das Bewusstsein wie stark der Bruch in den 1990ern war - 150 Jahre Tüftel- und Produktiondtradition, in drei Jahren komplett verschwunden. Erzähl einem Schwaben, dass es 2025 kein Daimler mehr gibt, kein Porsche und kein Bosch - und was dann wohl gesellschaftlich-politisch in BaWü los wäre.
Wir hinterließen auf jeden Fall einen kleinen Obulus zur Stärkung der örtlichen Industriekultur durch einen Großeinkauf im Museumsshop.
Nachmittags einer der Gründe für den Chemnitz-Besuch: die Schwimmhalle am Südring. DDR-Typenbau Typ C - der Typ als die DDR klassische Moderne im Schwimmbad baute und neben Berlin nur in Chemnitz zu finden.
Hier traf Madame in der Dusche eine resolute Großmutter und ein badehosen-auszieh-unwilliges Enkelkind - bis die Großmutter klarstellte: „Hier wird nackig geduscht!“
Abends: Burger im großsrtigen 50s Ville Diner, danach Metropolis-Kino („1000 Zeilen Lüge“). Jetzt folgt noch ein mitgebrachtes „Chemnitzer Kulturbier“ und die Erdnüsse aus der Minibar.
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