Letzte Woche besuchte ich meine Zahnärztin. Das Ereignis war wenig angenehm, aber sonst unspektakulär. Bis ich am Kleistpark stand und auf den Bus wartete. Ich betrachtete versonnen die ehemalige BVG-Hauptverwaltung, noch ehemaliger seit 1939 Verwaltungsgebäude für die Verwaltung der Reichsautobahn. Ein leichter Sonnenschein versuchte mich aus dem Halbschlaf zu kitzeln. Etwas entfernt, mir den Rücken zugewandt stand eine vermutlich ältere und kleinere Frau mit mehreren Taschen.
Bis drei Jungs auf diesen modernen Elektrotretrollern vorbei fuhren, die Frau auf den breiten Gehwegen in zwei bis drei Metern Abstand passierten. Die Frau begann zu schreien, ein Geräusch aus Autosirene und "man nimmt mir gerade die Kinder weg", etwa 20 Sekunden. Dann legte sie sich hin. Sie streckte die Beine aus, stützte sich auf den Händen ab, begab sich in Seitenlage, eine Tasche unter dem Kopf, und schrie im selben Tonfall und derselben Stimmlage weiter.
Nachdem sich die Passanten vom Schock erholt hatten, fragte sie ein Mann, ob sie einen Arzt braucht oder er helfen kann. Sie sagte heftig "Nein" und verstummte kurz. Sie stand auf, und wartete weiter auf den Bus.
Ganz anders ist es in Hedwigenkoog in Dithmarschen. Schon allein, weil man dort halbe Tage auf den Bus warten müsste. Auch ist das einzige laute Geräusch das Blöken der Lämmer. Nur Großbauten aus dem Jahren 1938/1939 gibt es ebenso wie am Kleistpark. Vor allem aber liegt neben Hedwigenkoog die Nordsee. In der ich badete. Und darüber bloggte: Nordsee-Baden in Hedwigenkoog/ Westerkoog.
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