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Freitag, 5. März 2021

Vibrieren statt Heulen

Jeden Samstag um 10 Uhr morgens heult in Verlorenort die Sirene. Manchmal holt sie mich aus dem Schlaf. Meistens sendet sie mir allerdings zwei Nachrichten: Klassik, Pop et cetera wird gleich im Radio kommen. Und: Alles ist in Ordnung. Die Sirene funktioniert, du wirst gewarnt werden, jemand passt auf.

 

 

Sie reißt mich aber auch zurück in die Kindheit, den Kalten Krieg. Die regelmäßigen Proben der Sirenen. Die Kasernen, die wir auf dem Weg in die Innenstadt passierten, der Überschnallknall der Jagdflieger. Die Katastrophe nur knapp vor der Haustür, die Mittel dagegen auch. Im Jahr 2021 wandert alles in die Cloud. 

Am Warntag 2020 erfuhren viele Menschen überrascht, dass es in weiten Teilen Deutschlands gar keine Sirenen mehr gibt. Warnungen per Radio oder Fernsehen erreichen Menschen, die weder das eine noch das andere Hören oder Sehen auch nicht mehr. Und so gibt es Warn-Apps. Kleine Programme auf dem Smartphone, die warnen sollen. Die haben allerdings Probleme und Tücken und sind unfertig. Ich ging dem nach und bloggte nebenan darüber: Katwarn oder Nina? Warum zwei Apps?

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