Ihr kennt diese Kochshows im Fernsehen? Ein hektischer Moderator läuft zwischen den Kandidaten hindurch, brüllt etwas. Eine Uhr ticket herunter. Die Lampe blinkt. Die Kandidaten starren angsterfüllt, aber doch voller Hoffnung auf die drei Pfannen: wird es noch auf die Sekunde genau perfekt? Der Moderator hat sich inzwischen eine Tröte geholt. Der Countdown läuft in großen Zahlen über das Zahl. Ein Kandidat stolpert, kann sich gerade noch halten. Dramatik, Spannung, ein großes Finales im letzten Augenblick.
Das will ich nicht.
Erdlochofen. Erster Test. |
Ich schreibe, was an sich schon ein langsames Medium ist. Mein perfekter Kochtag sieht so aus, dass ich irgendwann Vormittags alles richte und mache, und dann im entsprechenden Moment vom Liegestuhl aufstehe, das Buch zur Seite lege und das fertige Essen hole. Gut Aroma braucht seine Zeit. Viele der besten Mahlzeiten schmecken am besten, wenn sie noch ein oder zwei Tage durchgezogen sind. Viele der besten Lebensmittel haben Tage oder gar Wochen, wenn nicht sogar Monate der Reifung hinter sich.
Darum soll es im neuen Blog gehen: Meine Artikel zum Essen und Trinken sind meist für Geduldige. Jetzt, nach zwei Jahren des Überlegens, wandern sie in einen eigenen Blog: Low-n-slow, zu deutsch: Niedrig(e Temperatur) und langsames Kochtempo. Mit Artikeln zu Essen aus Slow Cooker, Kugelgrill, Dutch Oven, Erdofen und was auch immer vorbeikommt. Kulturgeschichte des Essens und der Lebensmittel kommt ebenso vor, wie die Frage, was Lebensmittel für den Alltag besorgen.
Zeitlos natürlich. Unhektisch. Den Trends immer zwei Jahre hinterher oder ein Jahr voraus. Manchmal weiß der Igel, wo der Hase hinlaufen wird, manchmal ist es auch egal. Hauptsache Liegestuhl und Aroma. Die alten Posts zum Thema bleiben hier, die neuen Blogbeiträge zu Essen und Trinken liegen unter Low-n-slow.
Jo.
2 Kommentare:
Jo, slow cooking für mehr Geschmack und Entschleunigung
Es gibt nichts schöneres als einen ganz Nachmittag lang einen Schweinerücken zu smoken.
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