Madame vertritt die These, dass die Netflix-Serie "Emily in Paris" vor allem deshalb so erfolgreich ist, weil sie eine komplett gegenwärtige Welt zeigt, mit Instagram, jungen Menschen aus dem Jahr 2021 und allem was sie bewegt, aber ohne Corona. Normalität wie man sie erwarten würde.
Um dies zu überprüfen schaute ich diese Serie auch, konnte mich nicht einigen, ob sie komplett furchtbar ist oder irgendwie ganz niedlich rüberkommt. Ich ließ die Serie laufen, während ich in der Küche neben an, Podvarak kochte und darüber bloggte.
Emily in Paris erzählt die Geschichte einer jungen Frau, Emily, die aus behüteten Verhältnisse im Mittleren Westen der USA überraschend nach Paris - PARIS! - kommt, um dort in einer französischen Werbeagentur zu arbeiten. Emily kann kein französisch, stolpert von einem Kulturschock in den nächsten, erlebt verschiedene Abenteuer in der Liebe.
Podvarak-Zwischenstadium. |
Emily verhält sich, wie man es vom Star einer Nachmittagsunterhaltungsshow erwartet.
Fashion - LA MODE! - spielt eine wichtige Rolle. Es laufen ununterbrochen schöne junge Menschen, die fabulös gekleidet sind, durch die Gegend und genießen das Leben.
Serbisches Sauerkrautfleisch sieht kein bißchen schön aus und erst recht nicht fabulös. In einigen Zuständen der Zubereitung riecht es eher streng. Darüber bloggte ich nebenan.
Das Wort Paris im Serientitel soll übrigens französisch ausgesprochen werden, so dass sich "emiLY in paRI" beinahe reimt. Was in seiner furchtbaren Niedlichkeit ganz gut Appeal und Schrecken der Serie darstellt. Alle Beteiligten, außer Emily, sind erfolgreich und weltgewandt. Wir nehmen Emilys Position dabei ein, in diese phantastische Welt der Werbung und der Kommunikation einzutreten.
Podvarak, das serbische Sauerkrautfleisch ist keineswegs weltgewandt, ganz sicher nicht niedlich oder fabulös. Es ist massiv. Wäre das adjektiv "rustikal" noch nicht erfunden, würde allein die Existenz von Podvarak die Erfindung des Worts rechtfertigen. Podvarak ist quasi die Winterversion von Đuveč - was nun wieder etwas anderes ist als Đuvečreis - darüber bloggte ich auf low-n-slow.
Emily wird nach dem Überraschungserfolg, den die ganze Welt außer mir schon im Sommer feierte, eine zweite Staffel bekommen. Ob diese so gut funktionieren wird wie die erste? Wenn die Menschen wieder etwas unternehmen können und sich Restaurantbesuche nicht nur im Fernsehen ansehen müssen. Wir werden es sehen.
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