„krqiiiiiiiiiiiii“
„Summ-Summ“
„krqiiiiiiiiiiii“
Das sterbensniedliche Alien-Kind fleht auf der Kino-Leinwand hoffnungsvoll. Es versucht, das Raumschiff zum Starten zu bringen. Hilflos versucht es die magischen Knöpfe zu finden, die magischen Worte zu sprechen. Doch es fehlt der Schlüssel. „Summ-Summ“. Nichts passiert. „Krqiiiiiii“ Sein flehendes Summ-Summ auf der Leinwand wird kurz übertönt vom quietschenden Scheibenwischer direkt vor meiner Nase.
Meer, Salzwiese, Himmel. |
Im Heider Autokino am Fernsehturm ist in wenigen Minuten ein Regenschauer niedergegangen. Sonne, fünf Tropfen, Sonne. Die Nordseegegend gibt sich Mühe mit dem Nordseewetter. Der Scheibenwischer quietscht sich seinen Weg über die trockene Frontscheibe. Ich bin so vertieft in „Shaun 2 – Ufo-Alarm“, dass ich erst daran denken muss, den Scheibenwischer wieder auszuschalten.
Heide / Dithmarschen, die Metropole im Nordseewind, war Berlin um Wochen voraus. Bereits Mitte Mai hatte die Stadt mit Hilfe der Lokalprominenz Freshtorge und „Holzi“ Holst ein Autokino auf die Beine gestellt. Samstags ergänzt um die Autodisco. Bei der alten Telefon-Post. Kaptain, Madame und ich mussten hin.
Der Kaptain war enttäuscht. Die Lautsprecher zum Ins-Auto-hängen ihrer Jugend ersetzten Kinobetreiber vor Jahrzehnten durch UKW-Sender. Auch versicherten Madame und ich auf wiederholte Nachfragen des Kaptains, dass wir keine wilden Knutschorgien vorhatten. „Aber dafür ist Autokino doch da!“. In des Kaptains Jugend war Autokino spannender.
Der Kaptain ließ sich dadurch besänftigen, dass sie im Kino ihre E-Zigarette („Rum-Traube-Nuss“) paffen durfte. Zudem konnte sie sich durch die Autofenster über den Parkplatz mit Hardy, dem Tuba-Spieler vom Spielmannsug Blau-Weiß unterhalten. Nach dem zweiten Umrangieren hatte ich als Fahrer die Grundlagen der Sichtphysik im Autokino verstanden: Hinten ist besser. Hinten sehe ich mehr als das Dach des eigenen Subarus.
Shaun-Schafe (oben) und Wesselburenerkoogschafe (unten) |
Madame ist von Shaun, wie wir alle, begeistert. „Die Schafe sind so englisch. Sie sind so schafig.“ Da hat sie recht: Die Claymation-Figuren wirken wie Schafe. Auch wenn die echten Viecher am Deich so aussehen, als würden sie herumstehen. Im Innern stricken sie und trinken Tee und spielen Schach. Das vorwitzige Lamm treibt sich mit Außeridischen herum.
Wir können das beurteilen. Wir waren am Deich: Schwimmen in Wesselburenerkoog.