Die Knoblauchrauke ist voll die It-Pflanze. Mir bis vorgestern unbekannt, stolperte ich an einem Tag in drei verschiedenen Blogs über sie: nie als Hauptdarsteller, immer am Rande, immer im Sinne von "Ach, und nebenbei. WIR haben hier Knoblauchrauken."
Über unseren Garten flogen keine Knoblauchrauken. Aber die ersten Störche.
In den letzten Wochen meckerte ich, dass Journalisten der großen Onlinemagazine ein eigentümliches "wir" (gelangweilt im Home Office) und "sie" (Krankenschwestern, Lastwagenfahrer et cetera) konstruieren. Artikel im "Wir"-Tonfall handeln von Office-Workern und deren Problemen nicht mehr ausgehen zu können. Sie beschreiben Normalität und Alltag. Artikel im "sie" Tonfall handeln von zum Beispiel von Krankenschwerstern, Menschen im Lebensmittelhandel oder Lastfahrern. Immer im Tonfall großer Dramatik geschrieben. Sie vermittelten das Gefühl, dass diese Menschen "fremd" sind, in einer anderen Welt leben als die Home-Office Menschen und sie nicht dazu gehören. Endlich erhörte mich die New York Times. In ihrer schönen Serie "wie verbringst du den Sonntag" (eine Art Alltagsblog auf hohem Nivea) porträtierten sie eine New Yorker Krankenschwester der Notaufnahme: Wenn alles komplett irr ist und man doch versucht ein normales Leben zu leben: How a Triage Nurse Spends Her Sundays
Der Weg zu meinem Nicht-Home-Office führt mich per Luftlinie quer durch IKEA. Das bedeutet im Normalfall morgens um 6: einmal quer mit dem Fahrrad über den IKEA-Parkplatz, denn es außer den zwei White Vans mit laufendem Motor ist der Parkplatz leer. Nachmittags bedeutet es im Normalfall: ich fahre außenrum: vielzuviel Gewusel. Die letzten Wochen war alles anders. Auch Nachmittags konnte ich über IKEA strampeln, sehen wie der Parkplatz komplett leer war. Dann langsam eine erste Online-Abholmöglichkeit sich bot, diese sich vermehrte. Heute war der erste Tag an dem ich den Parkplatz wieder mied, denn es war zuviel Gewusel. Welche Auswirkungen das Gewusel genau hat: die Exponentialdiagramme der Infiziertenzahlen werden es zeigen.
Noch aber verbringt ein Großteil der Menschheit die Zeit im Home Office. Noch könnt ihr auf Fahrrad-Datenautobahn Small-Talk-für-Homeoffice-Fortgeschrittene lesen: Digitales Zertifikat Erklärung
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Dienstag, 28. April 2020
Samstag, 18. April 2020
Wespen lange Beine gefährlich?
Wespen mit langen Beinen sind Hippiewesten. Sie sind vollkommen ungefährlich. Sie sehen dekorativ aus und fressen Stechmücken. Ihr und Feldwespen mit den langen Beinen: Macht Liebe und Friede inmitten der Blumen.
Die Wespe schaut gnatschig. Sie stampft mit den Beinen auf und läuft einen Umweg. Wieder habe ich es gewagt, mich mit Kaffee auf unsere Terrassenstufen zu setzen. Unter deren Bohlen wohnen die Wespen. Der Ein- und Ausstieg verläuft durch die Stufen. Oder nicht. Wenn ein Mensch darauf sitzt, funktioniert der Eingang nicht. Die Wespe wirkt planlos.
Die Frühlingssonne hat die Tiere aus dem Bau gelockt. Gelb-orange Beine und Fühler glänzen im Licht der Sonne, wenn sie ein- und ausfliegen. Die Wespen bereiten sich auf den Sommer vor. Ziehen im Flug lässig ihre Beine hinter sich her. Sie haben keine Angst vor mir – es sind Wespen. Im Gegensatz zu den bekannten Marmeladenwesten bleibt sie friedlich. Ich bin versucht, eine Wespe zu streicheln.
Die Feldwespen, Polistinae, sind mit den bekannten „Echten Wespen“ so eng verwandt wie mit den Solitärwespen. Sie sehen den Echten Wespen ähnlich. Ähnlich wie die Marmeladenwespen bilden Sie Kolonien. Diese umfassen nicht viele hunderte oder tausende Mitglieder, sondern 30 bis 40 Wespen.
Den Feldwespen ist es möglich auf engem Raum mehrere Kolonien zu bevölkern. Neben den Bauten unter den Terrassenbohlen siedeln sich bei uns Feldwespen unter dem Dachüberhang an. Dort können wir das offene Nest sehen. Das kaum größer wird als ein Tennisball. Platz brauchen 40 Wespen nicht. Die Wespe mit den langen Beinen ist die Gallische Feldwespe, Polistes Dominula, in den letzten Jahren auch „Haus-Feldwespe.“ Sie ist erkennbar durch die lässig baumelnden Beine im Flug, die gelb-orange gefärbt sind. Während der Trivialname „Gallische Feldwespe“ sich in den Jahrhunderten verliert, erschließt sich der Name Haus-Feldwespe einfach. Die Wespen mögen menschliche Häuser.
Die Wespe schaut gnatschig. Sie stampft mit den Beinen auf und läuft einen Umweg. Wieder habe ich es gewagt, mich mit Kaffee auf unsere Terrassenstufen zu setzen. Unter deren Bohlen wohnen die Wespen. Der Ein- und Ausstieg verläuft durch die Stufen. Oder nicht. Wenn ein Mensch darauf sitzt, funktioniert der Eingang nicht. Die Wespe wirkt planlos.
Die Frühlingssonne hat die Tiere aus dem Bau gelockt. Gelb-orange Beine und Fühler glänzen im Licht der Sonne, wenn sie ein- und ausfliegen. Die Wespen bereiten sich auf den Sommer vor. Ziehen im Flug lässig ihre Beine hinter sich her. Sie haben keine Angst vor mir – es sind Wespen. Im Gegensatz zu den bekannten Marmeladenwesten bleibt sie friedlich. Ich bin versucht, eine Wespe zu streicheln.
Bild: Gallische Feldwespe (Polistes dominula) raspelt Holzfasern zum Nestbau (aufgenommen in Stuttgart) Von: Pjt56 Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International |
Die Feldwespen, Polistinae, sind mit den bekannten „Echten Wespen“ so eng verwandt wie mit den Solitärwespen. Sie sehen den Echten Wespen ähnlich. Ähnlich wie die Marmeladenwespen bilden Sie Kolonien. Diese umfassen nicht viele hunderte oder tausende Mitglieder, sondern 30 bis 40 Wespen.
Den Feldwespen ist es möglich auf engem Raum mehrere Kolonien zu bevölkern. Neben den Bauten unter den Terrassenbohlen siedeln sich bei uns Feldwespen unter dem Dachüberhang an. Dort können wir das offene Nest sehen. Das kaum größer wird als ein Tennisball. Platz brauchen 40 Wespen nicht. Die Wespe mit den langen Beinen ist die Gallische Feldwespe, Polistes Dominula, in den letzten Jahren auch „Haus-Feldwespe.“ Sie ist erkennbar durch die lässig baumelnden Beine im Flug, die gelb-orange gefärbt sind. Während der Trivialname „Gallische Feldwespe“ sich in den Jahrhunderten verliert, erschließt sich der Name Haus-Feldwespe einfach. Die Wespen mögen menschliche Häuser.
Donnerstag, 9. April 2020
These: Server. Antithese: PC. Synthese: Virtueller PC.
Können wir bitte die Gelegenheit nutzen, den Profifußball loszuwerden? Ich weiß, es ist nicht das vordringlichste aller Probleme, aber die Gelegenheit ist günstig. Und ein wenig Hoffnung am Ende des Tunnels muss ja bleiben. Wenigstens in einer Hinsicht sollte die Welt nach Corona besser sein als die Welt vor Corona. Die Umstände legen den Profifußball in seiner ganzen abgehobenen Arroganz und Weltabgewandtheit wie er ist. Die Gelegenheit ist günstig.
Das ist nur ein Rant am Rande. Es ist Zeit für Frohe Ostern. Der Freitag der Einkehr, der Sonntag des Feierns. Ich wünsche auch Boeuf Bourgignon, Ginger Chicken und Tarte Tatin. Ich wünsche Frische Luft, liebevolle Anverwandte und die Erkenntnis, dass persönliche Nähe auch aus der Ferne funktioniert.
Und ich wünsche keine Langweile. Für diejenigen, die jetzt schon die Arbeit vermissen. Und für diejenigen, die sich gerne auch über die Feiertage intensiv mit ihrer Bürotechnik auseinandersetzen wollen, verfasste ich auf Fahrrad-Datenautobahn einen Text: Die Kulturgeschichte des Virtual Desktops. Es geht um VDI, HVD und andere schöne Konzepte,
Das ist nur ein Rant am Rande. Es ist Zeit für Frohe Ostern. Der Freitag der Einkehr, der Sonntag des Feierns. Ich wünsche auch Boeuf Bourgignon, Ginger Chicken und Tarte Tatin. Ich wünsche Frische Luft, liebevolle Anverwandte und die Erkenntnis, dass persönliche Nähe auch aus der Ferne funktioniert.
Und ich wünsche keine Langweile. Für diejenigen, die jetzt schon die Arbeit vermissen. Und für diejenigen, die sich gerne auch über die Feiertage intensiv mit ihrer Bürotechnik auseinandersetzen wollen, verfasste ich auf Fahrrad-Datenautobahn einen Text: Die Kulturgeschichte des Virtual Desktops. Es geht um VDI, HVD und andere schöne Konzepte,