Sonntag, 24. November 2019

Mitsingen bei Das Lumpenpack / Jason Bartsch im Astra-Kulturhaus.

„Maaama. Just killed a man. Put a gun against his head. Pulled my trigger, now he’s dead.“

Sie singen. „Mama, life had just begun. But now i’ve gone and thrown it all away.“

Wir stehen im Astra-Kulturhaus, RAW-Gelände, Warschauer Straße, Friedrichshain. Wir haben am Schawarma-Stand noch schnell gegessen. Wann wird Das Lumpenpack auf die Bühne kommen? In einer Stunde vielleicht? Das Konzertpublikum ist noch nicht bereit. An den Garderoben stehen lange Schlangen.

Die Technik spielt Musik vom Band. „Bohemian Rhapsody“. Und sie singen. Das Publikum stimmt ein: „MAMA!, oooouuuuuooooohhh. Didn’t mean to make you cry.“

Junge Leute. Viele um die 20. Lange war ich nicht mehr bei einem Konzert, bei dem das Publikum halb so alt ist wie ich. Die Künstler sind mindestens 15 Jahre jünger. Und vollkommen ohne Queen-Bezug. Das Publikum singt einfach so. Aus Laune. Aus Spaß. „Thunderbolt and lightning very very frightening. Gallileo, Gallileo. Gallileo, Gallileo. Galileo, Figaro, magnifico“

Woher kennen die den Text des Songs? Der Film Austin Powers ist über 20 Jahre her. Ein Drittel des Publikums war 1997 noch nicht geboren. Das Queen-Album mit dem Original-Song erschien vor über 40 Jahren.

„Es lief gerade der Film „Bohemian Rhapsody“ im Kino, erinnert mich Madame.“ Stimmt. Mir fällt auf, wie kurz 20 Jahre sich anfühlen und wie Popkultur an mir vorbeirauscht. „BISMILLAH, NO, WE WILL NOT LET YOU GO!“

Mir wird bewusst, dass Monster Ronson’s Ichiban Karaoke, Ort des legendären Wikimedia-Karaokes auf der anderen Ecke des Straßenblocks liegt. Bevor meine Gedanken abschweifen können, ertönen die ersten Rufe „Jason!“.

Jason Bartsch mit Gitarre beim Haldern Pop Festival. Tatsächlich tragt er die Gitarre nur manchmal. Manchmal rappt er ja auch oder macht Rumpelhouse.
Jason Bartsch (Haldern Open Ait 2019). Foto: Alexander Kellner. Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International

Im Hintergrund der Bühne hängt ein Transparent „Jason Bartsch“. Nie gehört. Ist dieser „Janson Bartsch“ die Vorband? Stehen wir zwischen seinen Freunden? Mehr Leute rufen „Jason!“ Die kennen die Vorband? Die freuen sich auf die Vorband? „Jason!“. Dies wird ein besonderes Konzert werden.

Sonntag, 17. November 2019

Schwimmbad Quartett Berlin - die fehlenden Karten

50 Meter schlägt 25 Meter. Ein 10-Meter-Sprungturm ist besser als keiner. Aber welcher Ortsteil ist cooler? Märkisches Viertel oder Wuhlheide? All' dies kann der Spieler erfahren beim Spielen des Schwimmbadquartetts.

Im Sommer erschien bei der Zitronenpresse das erste Schwimmbadquartett der Welt. Damit existiert das ultimative Kurznachschlagewerk zu den Hallenbädern in Berlin:

Das Schwimmbadquartett.

(Das Ihr gerne beim Verlag - info@zitronenpresse.info - oder im kompetenten Buchhandel bestellen könnt und sollt. Weihnachten ist nahe und ihr alle kennt Schwimmer*innen.)

Das Quartett erzeugt in mir Glück. Es hatte einen entscheidenden Nachteil: Ein Quartett hat 32 Karten. In Berlin stehen mehr als 32 öffentliche Hallenbäder.

Zitronenpresse liefert im Blog nach. Die fehlenden Karten. Mit den Bädern: Baerwaldbad, Kombibad Gropiusstadt, Kombibad Seestraße, Schwimmhalle Thomas-Mann-Straße, Schwimmhalle Anton-Saefkow-Platz, Schwimmhalle Allendeviertel, Schwimmhalle Hüttenweg, Sportzentrum Siemensstadt und Zehlendorfer Welle.

Quartettkarte Baerwaldbad.

Ist es überhaupt geöffnet? Oder versucht es sich gerade wieder als Eventlocation? In all' den Jahren gelang es mir nie, das Bad von innen zu sehen.