Im Spätherbst werden Madame und ich nach Israel fliegen. Kibbuz Inbar (zwischen Nazareth und See Genezareth -> Jerusalem -> Ne’ot Hakikar (beim Toten Meer) -> Tel Aviv. Weitere und genauere Planungen gibt es noch nicht. Aber das werden wir sehen, wenn es soweit ist. Es gibt eher ein paar vage Ideen: Akko, See Genezareth und Totes Meer natürlich, Gordon Pool in Tel Aviv, Haifa, Shlomo soll ein guter Jerusalem-Führer sein. Neben ein paar organisatorischen Vorbereitungen (Hotels, Auto, Krankenversicherung) lag meine Hauptvorbereitung aber in der Lektüre von Belletristik..
Adressen besorgen kann man sich schnell. Ein Feeling für die Umgebung entwickeln dauert länger. Etwas wirklich zu verstehen, funktioniert nie. Aber man kann versuchen, in die richtige Richtung zu denken.
Also fragte ich auf Twitter und Facebook nach guten Romanen zum Thema Israel und bekam eindrucksvolle Antworten. Die vollständige Liste war bereits in Iberty: Israel-Romane (I): die Liste. .
Vor der Reise werde ich nicht mehr dazu kommen, alles zu lesen. So seit zumindest ein Anfang versucht. Ich begann mit: Amos Oz - Eine Geschichte von Liebe und Finsternis; Suad Amiri - Sharon and my mother in Law; Meir Shalev – Ein russischer Roman, Avi Primor - Mit Ausnahme Deutschland ; Muriel Spark - Das Mandelbaumtor, Amir Gutfreund – Unser Holocaust.
Wenn das Land schon vielfältig und die Zeit knapp ist, hilft Nachhilfe. Am besten: Nachhilfe durch andere Perspektive. Sichtweisen, die uns selber verborgen bleiben werden - weil wir nicht lange genug da sind / an anderen Orten sind / keine Juden oder Muslime sind.
Also wenigstens ein Versuch in Vorbereitung des Ganzen anderen Perspektiven einzunehmen. Was aber blieb nun hängen nach all‘ der Lektüre. Ein kleiner Rundumschlag.
Bilder, die blieben
Was bleibt: Vieles an das ich mich nicht mehr bewusst erinnere. Einiges wird plötzlich wieder da sein, wenn die richtigen Trigger kommen. Andererseits sitzt tiefer: Einstellungen. Assoziationen, von denen ich nicht mehr wissen werde, wo sie ursprünglich herkommen, einzelne Formulierungen oder Wörter. Bewusst aber bleiben einzelne Bilder im Kopf. Fast keine Handlung blieb mir in Erinnerung, nur wenige Charaktere. Was blieb sind Bilder.
Dabei bin ich nicht sicher, ob sie je so geschrieben wurden.
Der Moschaw in Nordisrael, Sonne, trockenes Land, die Quelle mit den Wildkatzen und der ehemalige Sumpf.