Blond mit helleren Stränchen. (Beides vermutlich gefäbrt, Ursprungsfarbe eventuell dunkleres Blond)
Schwarz mit grauem Firnis.
Auf halbem Weg vom Grau zum Weiß.
Schwarz mit einzelnen grauen Stränchen.
Weiß. Blonde Reste noch erkennbar,
Mütze. Haarfarbe nicht erkennbar.
Dunkelgrau
Weiß
Rot-Orange. (sehr deutlich gefärbt. Ursprung: Weiß)
Mittelhelles Blond. Vermutlich gefärbt. Ursprung wohl dunkleres Blond.
Schwarz, ins rötlich gehend. Gefärbt. Ursprung vermutlich auch Schwarz.
Dunkelblond-braun-grau.
Sonntag, 18. Dezember 2016
Mittwoch, 7. Dezember 2016
Wie kommt Wasser in das Schwimmbad?
Ich liebe den Geruch von Trichloramin am Morgen! Oder am Vormittag oder am Abend. Beissend, ein wenig nass riechend, schwimmbadig. Trichloramin, nicht Chlor. Der typische „Chlorgeruch“ im Bad ist nicht der Geruch nach Chlor, sondern der Geruch nach Urinabbauprodukten. „Chlorgeruch“ entsteht wenn Chlor mit Stickstoffen reagiert. Im Schwimmbadkontext kommen die Stickstoffe vor allem Urin und Schweiß zum Chlor, aber auch durch einige Haut- und Haarpflegeprodukte.
Nachdem ich jetzt dafür gesorgt habe, mehr Platz im Bad für mich allein zu haben, folgen einige tiefergehende Worte zum faszinierenden Thema der Wasseraufbereitung im Schwimmbad.
Früher gab es sowas nicht. Wasseraufbereitung? Was sollte Wasseraufereitung sein? Da schwamm man im See oder im Fluss. Wenn man Glück hatte, floß ein einsamer Bergbach mit warmer Quelle durch das eigene Badevergnügen; wahrscheinlicher war es ein Fluss, der irgendwann in die Stadt kam, die Reste vieler hundert Kilometer ungeklärten Wassers enthielt und dementsprechend aussah und roch. Es ist nicht wirklich verwunderlich, warum die Menschheit Wasser viele Jahrhunderte lang für Krankheiten verantwortlich machte. Und selbst im 19. Jahrhundert lästerten die Badenden in der Spree vor der Berliner Innenstadt über die Badenden in der Spree hinter der Berliner Innenstadt, dass Badende weiter hinten in der Spree tote Katzen mit aus dem Wasser brächten.
Zum Glück ist das lange vorbei. In der Spree kann man immer noch nicht baden, aber zumindest treiben im Allgemeinen keine toten Katzen im Fluss. Vor allem existieren mittlerweile Schwimmhallen, die einen Wasseranschluss ganz unabhängig von den Launen des naheliegenden Fließgewässers haben. Im sehr späten 19. Jahrhundert entstanden die ersten Bäder als Zweckbauten. Für die Wasseraufbereitung gab es noch immer keinen echten Mechanismus. Also wurde das Wasser in regelmäßigen Abständen komplett abgelassen und das Becken dann wieder aufgefüllt. Heute funktioniert das anders.
Nachdem ich jetzt dafür gesorgt habe, mehr Platz im Bad für mich allein zu haben, folgen einige tiefergehende Worte zum faszinierenden Thema der Wasseraufbereitung im Schwimmbad.
Wasser tauschen
Früher gab es sowas nicht. Wasseraufbereitung? Was sollte Wasseraufereitung sein? Da schwamm man im See oder im Fluss. Wenn man Glück hatte, floß ein einsamer Bergbach mit warmer Quelle durch das eigene Badevergnügen; wahrscheinlicher war es ein Fluss, der irgendwann in die Stadt kam, die Reste vieler hundert Kilometer ungeklärten Wassers enthielt und dementsprechend aussah und roch. Es ist nicht wirklich verwunderlich, warum die Menschheit Wasser viele Jahrhunderte lang für Krankheiten verantwortlich machte. Und selbst im 19. Jahrhundert lästerten die Badenden in der Spree vor der Berliner Innenstadt über die Badenden in der Spree hinter der Berliner Innenstadt, dass Badende weiter hinten in der Spree tote Katzen mit aus dem Wasser brächten.
Zum Glück ist das lange vorbei. In der Spree kann man immer noch nicht baden, aber zumindest treiben im Allgemeinen keine toten Katzen im Fluss. Vor allem existieren mittlerweile Schwimmhallen, die einen Wasseranschluss ganz unabhängig von den Launen des naheliegenden Fließgewässers haben. Im sehr späten 19. Jahrhundert entstanden die ersten Bäder als Zweckbauten. Für die Wasseraufbereitung gab es noch immer keinen echten Mechanismus. Also wurde das Wasser in regelmäßigen Abständen komplett abgelassen und das Becken dann wieder aufgefüllt. Heute funktioniert das anders.
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Montag, 5. Dezember 2016
Freitag, 2. Dezember 2016
Alabama Crimson Tide ist das beste Footballteam der Welt
Blaue Flecke allüberall. An den Händen, den Unterarmen und
erst recht an den Oberarmen. Erst an der Schulter wird es besser. Dort ist das
Shoulder Pad. 32 Grad Anfang Oktober, 90 Prozent Luftfeuchtigkeit. Ich stehe
auf einer Rasenfläche in South Haven, Mississippi, Südstaaten, USA. Schwer atmend, blaue Flecken
zählend und auf der Suche nach dem Gatorade. Der Zustand nach zwei von vier
Stunden des täglichen Trainings.
Lange Jahre hatte es gebraucht, bis ich meine Football-Begeisterung ausleben konnte. Bereits zehn Jahre vorher als Junge in der Grundschule hatte ich nachts vor den Fernseher geschlichen, um beim Superbowl die Niederlage der Cincinatti Bengals gegen die San Francisco 49ers mit Joe Montana zu erleben. Zu meinem großen Leidwesen gewann das falsche Team. Denn – ich war jung – Cincinattis Helme im Tigerstreifendesign waren ja wohl das coolste, was es an Sportkleidung gab. Seitdem verfolgte ich den Football. Aber erst Mississippi, die große verschwitzte Umkleidekabine, das Feld, das Laufen-laufen-laufen und noch mehr-laufen, ließ aus dem Interesse eine Obsession werden.
Lange Jahre hatte es gebraucht, bis ich meine Football-Begeisterung ausleben konnte. Bereits zehn Jahre vorher als Junge in der Grundschule hatte ich nachts vor den Fernseher geschlichen, um beim Superbowl die Niederlage der Cincinatti Bengals gegen die San Francisco 49ers mit Joe Montana zu erleben. Zu meinem großen Leidwesen gewann das falsche Team. Denn – ich war jung – Cincinattis Helme im Tigerstreifendesign waren ja wohl das coolste, was es an Sportkleidung gab. Seitdem verfolgte ich den Football. Aber erst Mississippi, die große verschwitzte Umkleidekabine, das Feld, das Laufen-laufen-laufen und noch mehr-laufen, ließ aus dem Interesse eine Obsession werden.
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Montag, 21. November 2016
Schokoladenschwimmer. Die Halloren als Urväter des Schwimmsports.
Halloren? Sind das nicht diese niedlichen schmackhaften Schokoladenkügelchen, die sich besonders im Osten Deutschlands großer Beliebtheit erfreuen? So rund, so gefüllt; im Standardsortiment jedes Supermarktes östlich von Niedersachsen.
Nein! Die Hallorenschokoladenkugeln sind bestenfalls ein Nachhall, eine verspätete Hommage eines Hallenser Schokoladenfabrikanten. Die Schoko-Halloren sind benannt nach den echten Halloren. Die Brüderschaft der Halloren war die Brüderschaft der Salzwerker in Halle in der Saale. Die Sole, die in Halle zu Tage trat, konnte einfach gewonnen werden. Von dort aus ging sie in die Welt und trug über Jahrhunderte zu Bedeutung und Reichtum der Stadt bei.
Eine dementsprechende Stellung in Halle hatte die Brüderschaft der Halloren. Es war eine eingeschworene geschlossenen Gemeinschaft, die vor allem untereinander heiratete und eine eigene soziale Gruppe bildete. Zumindest die Autoren des 18. Und 19. Jahrhunderts halten die Halloren für wendischen/slawischen Ursprungs. Wobei die Autoren für diese Einstufung wenig Belege haben außer der offensichtlichen Abgeschlossenheit und Andersartigkeit der Gruppe gegenüber den übrigen Hallensern, was im 19. Jahrhundert ja gerne ethnisch begründet wurde.
Was aber noch unbekannter ist als die Halloren selbst, ist die bedeutende Rolle, die die Halloren aus Halle an der Saale bei der Etablierung des Schwimmsports in ganz Deutschland spielten..
Nein! Die Hallorenschokoladenkugeln sind bestenfalls ein Nachhall, eine verspätete Hommage eines Hallenser Schokoladenfabrikanten. Die Schoko-Halloren sind benannt nach den echten Halloren. Die Brüderschaft der Halloren war die Brüderschaft der Salzwerker in Halle in der Saale. Die Sole, die in Halle zu Tage trat, konnte einfach gewonnen werden. Von dort aus ging sie in die Welt und trug über Jahrhunderte zu Bedeutung und Reichtum der Stadt bei.
Eine dementsprechende Stellung in Halle hatte die Brüderschaft der Halloren. Es war eine eingeschworene geschlossenen Gemeinschaft, die vor allem untereinander heiratete und eine eigene soziale Gruppe bildete. Zumindest die Autoren des 18. Und 19. Jahrhunderts halten die Halloren für wendischen/slawischen Ursprungs. Wobei die Autoren für diese Einstufung wenig Belege haben außer der offensichtlichen Abgeschlossenheit und Andersartigkeit der Gruppe gegenüber den übrigen Hallensern, was im 19. Jahrhundert ja gerne ethnisch begründet wurde.
Halloren in Halle. Aus: Friedrich Hondorff: Das Saltz-Werck zu Halle in Sachsen, ergänzt und aktualisiert von Johann Christoph v. Dreyhaupt in Beschreibung des Saalkreise von 1750. |
Was aber noch unbekannter ist als die Halloren selbst, ist die bedeutende Rolle, die die Halloren aus Halle an der Saale bei der Etablierung des Schwimmsports in ganz Deutschland spielten..
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Sonntag, 20. November 2016
Mittwoch, 16. November 2016
Dol2morrow
2016. Eine Jahreszahl als politische Lagebeschreibung. Es ist seltsam. Fast noch
seltsamer kommt es mir vor, dass es mir alles so bekannt wirkt. Fast
scheint es mir wie eine Wiederholung des Jahres 2000. Damals als Farce in einem
Online-Forum. Heute als Tragödie. Die Beschreibung der Tragödie überlasse ich
heute anderen, und komme zur Farce.
Es war das Jahr 2000. Das Internet war gerade frisch
ausgepackt, neu und aufregend. Ein paar junge Männer aus Aachen hatten eine
Abstimmsoftware programmiert und darum ein kleines Internetspiel
gestrickt: dol2day, Democracy Online today.
Lang ist's her |
Im Jahr 2000 war so etwas aufregend. Die Plattform wirbt immer noch mit "Web 2.0 seit 2000". Der damals erhaltene Grimme-Online-Preis steht weiterhin auf der Startseite. Die Presse
berichtete, einige jüngere Nachwuchspolitiker waren durchaus aktiv (ich
erinnere mich an Alexander Graf Lambsdorff), andere hoffnungsvolle
Jungengagierte (Hallo, Mathias J)
und andere spannende, tolle geistreche Menschen (zuviele nicht dass ich jetzt
ausversehen jemand vergesse) zu Anfangszeiten ließen sich auch Parteizentralen
ködern und schnupperten mal herein, denn CYBER und INTERNET. Der zeitweise existierende "virtuelle Landesverband" der PDS hatte seinen Ursprung auch in diesem Forum.
Dann geschahen zwei Sachen.
Montag, 7. November 2016
Unser Apfelbaum Alkmene im Garten
Alkmene, die Tochter des Elektryon und der Anaxo, Frau deren Weisheit von keinem sterblichen übertroffen wurde, groß, ihre dunklen Augen und ihr Gesicht waren so bezaubernd wie das der Aphrodite. Alkmene, die Mutter des Herakles, des größten Helden der griechischen Mythologie.
Alkmene, geschaffen von preußischen Obstforschern aus dem Cox Orange und Geheimrat Dr. Oldenburg, ohne bekannte Nachkommen. Aber ein Apfel.
Die unbekanntere der beiden Alkemenes entstammt der Gegend Frankfurt/Oder.
Alkmene, geschaffen von preußischen Obstforschern aus dem Cox Orange und Geheimrat Dr. Oldenburg, ohne bekannte Nachkommen. Aber ein Apfel.
Bild: Malus Alkmene. Von: Sven Teschke Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Germany.. |
Die unbekanntere der beiden Alkemenes entstammt der Gegend Frankfurt/Oder.
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Dienstag, 1. November 2016
Schwimmen im Marienbad, Brandenburg a.d. Havel
Eines Tages riss das Raum-Zeit-Kontinuum, Farben leuchteten, die Erde bebte, und drei grundverschiedene Schwimmbäder landeten durch kosmischen Zufall zur selben Zeit am selben Ort. Willkommen im Marienbad Brandenburg an der Havel: Das Sport-Kinder-Frei-Hallen-Schwimmbad im wilden rumpeligen Stilmix.
Das Marienbad war ursprünglich ein 60er-Jahre-Freibad der DDR, gebaut durch Freiwillige und die sowjetische Rote Armee. Im Plan nicht vorgesehen handelte es sich beim Bau offiziell um einen "Schwarzbau" für den keinerlei Ressourcen zur Verfügung standen. Die Funktionäre vor Ort wollten aber ihre Stadt aufwerten, hielten Bürger und Betriebe für "freiwillige" Unterstützungsleistungen an.
Übergeordnete Stellen, hier der Bezirk, bekamen dies natürlich mit. So lange aber der eigentliche Plan nicht in Gefahr geriet, es nicht offensichtlich im Korruption ging, ließen sie die unteren Stellen meist gewähren. So auch hier. Insbesondere gebaut und mit dem Material der örtlichen Industrie entstand das Freibad von 1967 bis 1969. Dabei legten sich die Brandenburger ins Zeug, gefährdeten ab und an auch die eigentliche Planerfüllung, hatten am Ende aber auch ein stattliches Freibad dafür.
Das Bad entstand im Rahmen des Wettbewerbs "Schöner unsere Städte und Gemeinden" und genügte den Ansprüchen, um dort diverse DDR-Meisterschaften im Schwimmen auszutragen. Bis 1989 war das eine runde Geschichte.
Nun waren die Zeit nach der Wende nicht die beste Zeit für historische Schwimmbäder und auch dem Marienbad drohte der Abriss. Um es zu retten, wurde das Bad in den 1990ern Jahren zu einem Cabrio-Spaß-und-Schwimmbad umgebaut. Einst ein sportliches Freibad, haben wir jetzt ein Bad für alle: ein 60er-Jahre-Freibad mit Cabriodach, das sich bei schlechtem Wetter schließen lässt, ein echtes Freibad, eine moderne Schwimmhalle mit 25-Meter-Bahnen und ein, nun ja, „Funbad“.
Das Marienbad war ursprünglich ein 60er-Jahre-Freibad der DDR, gebaut durch Freiwillige und die sowjetische Rote Armee. Im Plan nicht vorgesehen handelte es sich beim Bau offiziell um einen "Schwarzbau" für den keinerlei Ressourcen zur Verfügung standen. Die Funktionäre vor Ort wollten aber ihre Stadt aufwerten, hielten Bürger und Betriebe für "freiwillige" Unterstützungsleistungen an.
Übergeordnete Stellen, hier der Bezirk, bekamen dies natürlich mit. So lange aber der eigentliche Plan nicht in Gefahr geriet, es nicht offensichtlich im Korruption ging, ließen sie die unteren Stellen meist gewähren. So auch hier. Insbesondere gebaut und mit dem Material der örtlichen Industrie entstand das Freibad von 1967 bis 1969. Dabei legten sich die Brandenburger ins Zeug, gefährdeten ab und an auch die eigentliche Planerfüllung, hatten am Ende aber auch ein stattliches Freibad dafür.
Das Bad entstand im Rahmen des Wettbewerbs "Schöner unsere Städte und Gemeinden" und genügte den Ansprüchen, um dort diverse DDR-Meisterschaften im Schwimmen auszutragen. Bis 1989 war das eine runde Geschichte.
Nun waren die Zeit nach der Wende nicht die beste Zeit für historische Schwimmbäder und auch dem Marienbad drohte der Abriss. Um es zu retten, wurde das Bad in den 1990ern Jahren zu einem Cabrio-Spaß-und-Schwimmbad umgebaut. Einst ein sportliches Freibad, haben wir jetzt ein Bad für alle: ein 60er-Jahre-Freibad mit Cabriodach, das sich bei schlechtem Wetter schließen lässt, ein echtes Freibad, eine moderne Schwimmhalle mit 25-Meter-Bahnen und ein, nun ja, „Funbad“.
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Mittwoch, 26. Oktober 2016
Keine Schwimmbäder nah und fern: Abgänge
Die Bagger rollen, die Abrissmaschinen sind unterwegs. Innerhalb weniger Tage wird gerade aus dem Stadtbad Wedding eine flache Wiese, auf der dann Eigentumswohnungen für Studenten entstehen. Deutsches Schwimmbadwesen 2016.
Schwimmbäder sind schön. Eine deutsche Errungenschaft besteht darin, das Land flächendeckend mit Schwimmbädern überzogen zu haben. Allerdings, nicht alles ist super. Der Sinn dieser Iberty-Serie besteht auch darin, den bestehenden Reichtum des Schwimbadwesens unter widrigen Umständen zu dokumentieren. Wie alle öffentlichen Einrichtungen stehen Schwimmbäder unter finanziellem Druck und auch in Berlin verschwanden in den letzten Jahren einige dieser wundervollen Einrichtungen.
Einige Bäder, die von Schließung bedroht waren, werden mittlerweile privat betrieben, oft von Vereinen. Dazu gehören beispielsweise das Bad in der Siemensstadt, das Baerwaldbad, das Bad Oderberger Straße oder die Schwimmhalle im Freizeitforum Marzahn. Fast alle Bäder, die in den letzten 30 Jahren in Berlin entstanden, sind in privater Hand: Liquidrom, Badeschiff, Haubentaucher - das alles aber sind Bäder zum Rumhängen, Ausspannen und Chillen - schwimmen ist in allen der neuen privaten Bäder schwierig.
Esverschwanden Schwimmbäder. Da diese Bäder nicht mehr beschwimmbar sind, hier ein kleiner Überblick was wir seit der Wiedervereinigung Berlins verloren.
Schwimmbäder sind schön. Eine deutsche Errungenschaft besteht darin, das Land flächendeckend mit Schwimmbädern überzogen zu haben. Allerdings, nicht alles ist super. Der Sinn dieser Iberty-Serie besteht auch darin, den bestehenden Reichtum des Schwimbadwesens unter widrigen Umständen zu dokumentieren. Wie alle öffentlichen Einrichtungen stehen Schwimmbäder unter finanziellem Druck und auch in Berlin verschwanden in den letzten Jahren einige dieser wundervollen Einrichtungen.
Bild: Kaltwasserbecken im Saunabereich des Stadtbades Lichtenberg.(2009). Von: Frebbe Lizenz: Creative Commons Attribution 3.0 Unporte. |
Einige Bäder, die von Schließung bedroht waren, werden mittlerweile privat betrieben, oft von Vereinen. Dazu gehören beispielsweise das Bad in der Siemensstadt, das Baerwaldbad, das Bad Oderberger Straße oder die Schwimmhalle im Freizeitforum Marzahn. Fast alle Bäder, die in den letzten 30 Jahren in Berlin entstanden, sind in privater Hand: Liquidrom, Badeschiff, Haubentaucher - das alles aber sind Bäder zum Rumhängen, Ausspannen und Chillen - schwimmen ist in allen der neuen privaten Bäder schwierig.
Esverschwanden Schwimmbäder. Da diese Bäder nicht mehr beschwimmbar sind, hier ein kleiner Überblick was wir seit der Wiedervereinigung Berlins verloren.
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Samstag, 22. Oktober 2016
Kartoffeln mit Kartoffel und Kartoffeln und Kartoffeln. Und Wagyu. Im Fernsehen.
Bett. Tee. Wärmflasche. Taschentücher. Noch mehr Taschentücher. Zu kalt. Zu heiß. Taschentücher. Badewanne. Tee. Wolldecke. Bettdecke. Und das über viele Tage. Viel zu energie- und kraftlos, um zu lesen oder gar zu schreiben. Viel zu kalt und anstregend draußen für noch aktionistischere Aktivitäten.
Erkältung! Aber so richtig. Immerhin: die Zwangspause unter den Decken bietet die seltene Gelegenheit so richtig fernzusehen; das Internet aufzuklappen und andere Menschen Abenteuer erleben zu lassen, während ich selbst im Ausbruch höchster Energie von links nach rechts rolle oder umgekehrt. Und dort im Internet fand ich sie: Die ultimate Kochshow. Eine, die tatsächlich sehenswert ist und bei der ich nach sechs Folgen hintereinander auch noch die siebte sehen will und nach 26 Folgen hintereinander auch noch die 27.: The Great British Menu. Ausgestrahlt seit 2006 durch die BBC und bisher auf Sendegebiet der BBC beschränkt.
Nachtisch bei Tom Aiknes, ehemaliger Gewinner, heute Juror. Bild: Tom Aikens 10. Von: Tzahy Lerner Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported license. |
Erkältung! Aber so richtig. Immerhin: die Zwangspause unter den Decken bietet die seltene Gelegenheit so richtig fernzusehen; das Internet aufzuklappen und andere Menschen Abenteuer erleben zu lassen, während ich selbst im Ausbruch höchster Energie von links nach rechts rolle oder umgekehrt. Und dort im Internet fand ich sie: Die ultimate Kochshow. Eine, die tatsächlich sehenswert ist und bei der ich nach sechs Folgen hintereinander auch noch die siebte sehen will und nach 26 Folgen hintereinander auch noch die 27.: The Great British Menu. Ausgestrahlt seit 2006 durch die BBC und bisher auf Sendegebiet der BBC beschränkt.
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Freitag, 30. September 2016
Schwimmbad Berlin: Tempelhof, Stadtbad/ Francke-Bad
Dieses Gelb! Ein Gelb zwischen Butterblume, Butter und Sonnenaufgang.
Oh so gelb! Eine ganze weite hohe Wand. Und dann diese Uhr, schwarz,
minimalistisch, ein Kreis, zwei Striche und sonst nichts. Ich glaube, ich habe
mich ein wenig in eine Wand verliebt. Diese Wand bildet das optische Highlight
des Stadtbades Tempelhof – ein Bad, das
sehr spannend zwischen sachlicher Funktionalität, 60er-Jahre-Pop und 50er-Jahre
Licht und Weite changiert.
Das Bad entstand in den 1960ern, nach dem Bau in Wilmersdorf und
vor dem Bau Lankwitz und bildet sichtbar den Missing Link zwischen diesen. Nicht mehr ganz
so frei geschwungen wie Wilmersdorf, aber auch noch nicht so
quadratisch-praktisch-düster wie Lankwitz.
Das Bad steht inmitten ausgedehnter
Grünanlagen am Rande des Francke(!)-Parks. In der Nachbarschaft befinden
sich ebenfalls halb im Park eingebettet eine Bibliothek, eine Turnhalle,
Schulen und das Rathaus. Das Bad steht für sich allein, zurückgesetzt von der
Straße, und bietet einen eindrucksvollen Anblick.
Leider wird es diesen Anblick wohl nicht mehr allzu lange bilden. Die Berliner Bäder planen einen Neubau in Mariendorf, die ganze Gegend um Rathaus und Park in Tempelhof soll neu bebaut werden, und der Abriss dieses Bades ist mehr oder weniger beschlossene Sache. Ob es in Tempelhof einen Ersatz geben wird? Offiziell ist noch nichts. Aber wo soll er herkommen in diesen Zeiten? Deshalb lohnt es erst recht, das Bad noch zu besuchen, so lange es geht.
Leider wird es diesen Anblick wohl nicht mehr allzu lange bilden. Die Berliner Bäder planen einen Neubau in Mariendorf, die ganze Gegend um Rathaus und Park in Tempelhof soll neu bebaut werden, und der Abriss dieses Bades ist mehr oder weniger beschlossene Sache. Ob es in Tempelhof einen Ersatz geben wird? Offiziell ist noch nichts. Aber wo soll er herkommen in diesen Zeiten? Deshalb lohnt es erst recht, das Bad noch zu besuchen, so lange es geht.
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Freitag, 23. September 2016
Schwimmbäder nah und fern: Rückblick und Ausblick
Ach, Freude! Ach, Leiden! Der Sommer ist noch nicht ganz vorbei und doch des Morgens fröstelt es deutlich..
Die Freibäder haben in Berlin schon wieder die Türen zugesperrt, und es geht ab in die Halle: Barfussgang in Kacheloptik, die obligatorischen "Ziehen sie sich aus!"-Schilder in der Dusche, Schwimmnudeln locker verteilt am Beckenrand und diese leichte Chloraroma in der Luft. Ach, wie schön.
Als kleiner Rückblick auf den Sommer und Vorblick auf die Hallenbadsaison, hier ein kleiner Überblick über all' die Bäder, die in Iberty schon auftauchten.
Die Freibäder haben in Berlin schon wieder die Türen zugesperrt, und es geht ab in die Halle: Barfussgang in Kacheloptik, die obligatorischen "Ziehen sie sich aus!"-Schilder in der Dusche, Schwimmnudeln locker verteilt am Beckenrand und diese leichte Chloraroma in der Luft. Ach, wie schön.
Als kleiner Rückblick auf den Sommer und Vorblick auf die Hallenbadsaison, hier ein kleiner Überblick über all' die Bäder, die in Iberty schon auftauchten.
Montag, 19. September 2016
Wünsche an ein neues Berliner Bad
Berlin baut zwei neue Bäder und die Berliner Bäder fragen:
Berlin baut neue Bäder. Das Abgeordnetenhaus unterstützt mit Mitteln aus dem SIWA-Fonds für die Infrastruktur der wachsenden Stadt den Bau der Bäder in Mariendorf und Pankow. Dafür sind Ihre Ideen gefragt.
Schreiben Sie uns, was Sie sich für die neuen Bäder wünschen. Was sollen sie bieten? Welche Ausstattung sollen sie haben? Gerne können Sie uns auch einfach den Namen des Bades nennen, das Ihnen in einer anderen Stadt besonders gut gefallen hat. Wir freuen uns auf Ihre Hinweise.
Die Bäder haben die Frage recht gut versteckt auf der Homepage und in Kniehöhe in diversen Bädern angebracht, aber vielleicht findet sich ja jemand, der antwortet. Bei diesen Verfahren der Bürgerbeteiligung ist es immer etwas fraglich, ob etwas ankommt, ob nicht alle grundlegenden Entscheidungen schon lange gefallen sind und ob das je jemand durchlesen wird.
Berlin baut neue Bäder. Das Abgeordnetenhaus unterstützt mit Mitteln aus dem SIWA-Fonds für die Infrastruktur der wachsenden Stadt den Bau der Bäder in Mariendorf und Pankow. Dafür sind Ihre Ideen gefragt.
Schreiben Sie uns, was Sie sich für die neuen Bäder wünschen. Was sollen sie bieten? Welche Ausstattung sollen sie haben? Gerne können Sie uns auch einfach den Namen des Bades nennen, das Ihnen in einer anderen Stadt besonders gut gefallen hat. Wir freuen uns auf Ihre Hinweise.
Die Bäder haben die Frage recht gut versteckt auf der Homepage und in Kniehöhe in diversen Bädern angebracht, aber vielleicht findet sich ja jemand, der antwortet. Bei diesen Verfahren der Bürgerbeteiligung ist es immer etwas fraglich, ob etwas ankommt, ob nicht alle grundlegenden Entscheidungen schon lange gefallen sind und ob das je jemand durchlesen wird.
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Freitag, 16. September 2016
Der Kleine Kohlweißling fliegt langsam und gaukelnd.
Der Kleine Kohlweißling gehört vernichtet, ausgemerzt und bekämpft wo er seinen Kopf über den Erdboden erhebt. Er ist der Feind! Meine ehemaligen Dithmarscher Nachbarn waren sich in diesem Punkt ziemlich einig.
Allerdings preist sich Dithmarschen auch als "größes Kohlangebautgebiet Europas" und der Kohlweißling - beziehunsgweise seine Raupe - ernährt sich hauptsächlich von Kohl. Raps mag er auch. Das erhöht des Schmetterlings Beliebtheit unter Landwirten ebenfalls nicht.
Nun bin ich allerdings schon länger nicht mehr in Dithmarschen, sondern in Brandenburg. Auf den Feldern steht Mais und Roggen, und in unseren Garten verirrt sich allenfalls die ein oder andere windverschleppte Rapsplanze. Ansonsten wachsen dort Wilde Möhren, Sauerampfer, und natürlich jede Menge Stauden und ähnliches. Kohl würde vermutlich wegrennen, wenn er das Brandenburger Klima kennte. Kohlweißlinge lieben Raps auch dann wenn sie Schmetterlinge sind. Und Wilde Möhren. Und Sauerampfer.
Allerdings preist sich Dithmarschen auch als "größes Kohlangebautgebiet Europas" und der Kohlweißling - beziehunsgweise seine Raupe - ernährt sich hauptsächlich von Kohl. Raps mag er auch. Das erhöht des Schmetterlings Beliebtheit unter Landwirten ebenfalls nicht.
Nun bin ich allerdings schon länger nicht mehr in Dithmarschen, sondern in Brandenburg. Auf den Feldern steht Mais und Roggen, und in unseren Garten verirrt sich allenfalls die ein oder andere windverschleppte Rapsplanze. Ansonsten wachsen dort Wilde Möhren, Sauerampfer, und natürlich jede Menge Stauden und ähnliches. Kohl würde vermutlich wegrennen, wenn er das Brandenburger Klima kennte. Kohlweißlinge lieben Raps auch dann wenn sie Schmetterlinge sind. Und Wilde Möhren. Und Sauerampfer.
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Dienstag, 13. September 2016
Badestelle Brandenburg: Schwimmen im Kremmener See
Es lag einst eine moorige Sumpflandschaft inmitten der Sandbüchse Mark
Brandenburg: das Rhinluch. Die Ebene, wo der Fluss Rhin eben nicht fließt, sondern sich eher häuslich einrichtet, verharrt und sich ausbreitet. Menschlicher Nutzung entzogen die Gegend sich durch ihre Sumpfigkeit, einzig durch
einen schmalen Damm konnten Menschen sie überqueren.
Bereits die Preußen versuchten seit dem 18. Jahrhundert die Gegend zu entwässern, um sie nutzbar zu machen. Aber erst die DDR konnte dabei ernsthafte Erfolge feiern.
Es kam, wie es kommen musste: mittlerweile kämpfen Naturschützer darum, wenigstens Reste des Rhinluchs (nordwestlich von Berlin, zwischen Oranienburg und Neuruppin) in seiner Sumpfigkeit erhalten, einen der deutschen Hauptrastplätze des Kranichzugs, Lebensraum für Rotbauchunke, Adler, Bekassine, Zwergtaucher, Kiebitz und was sonst noch die feuchte Wiese/ den flachen See liebt. Teile der Gegend stehen mittlerweile unter Naturschutz.
Bereits die Preußen versuchten seit dem 18. Jahrhundert die Gegend zu entwässern, um sie nutzbar zu machen. Aber erst die DDR konnte dabei ernsthafte Erfolge feiern.
Zentralbild Martin 25.7.1959 Jugendobjekt
Milchstraße Berlin. 43000 ha Wiesen- und Buschland legen Jugendliche für
die landwirtschaftliche Nutzung im Havel-Rienluch trocken. Diese Wiesen
waren bisher zur Viehfütterung nicht zu verwerten, da sie die meiste
Zeit des Jahres unter Wasser standen. 1550 freiwillig arbeitende
Jugendliche reinigen die vorhandenen Gräben und legen neue Gräben an,
damit der Grundwasserspiegel sinkt und das Regen- sowie Schmelzwasser im
Frühjahr abfliessen kann. Damit stehen erhebliche Mengen Futter
zusätzlich zur Verfügung, wodurch die Landwirtschaftsbetriebe dieser
Gegend in der Lage sind, ihre Viehbestände erheblich zu erweitern und
die tierische Produktion zu steigern. UBz: Ein Graben wird gesprengt. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-65843-0003 / CC-BY-SA 3.0 |
Es kam, wie es kommen musste: mittlerweile kämpfen Naturschützer darum, wenigstens Reste des Rhinluchs (nordwestlich von Berlin, zwischen Oranienburg und Neuruppin) in seiner Sumpfigkeit erhalten, einen der deutschen Hauptrastplätze des Kranichzugs, Lebensraum für Rotbauchunke, Adler, Bekassine, Zwergtaucher, Kiebitz und was sonst noch die feuchte Wiese/ den flachen See liebt. Teile der Gegend stehen mittlerweile unter Naturschutz.
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Samstag, 10. September 2016
Freibad Berlin: Kombibad Mariendorf, Sommerbad
In Süden Mariendorfs, jenseits der Trabrennbahn steht ein Bad ohne Zukunft: das ganze Kombibad mit Hallenbad und Freibad demnächst der Abrissbirne zum Opfer fallen und durch etwas Neues ersetzt werden. Hier am Ankogelweg steht ein Bad mit Verwechslungsgefahr: Gibt es doch auch nicht nur das Sommerbad beim Kombibad Mariendorf, sondern auch noch das Sommerbad Mariendorf, das ein gutes Stück weiter nördlich neben dem Volkspark Mariendorf liegt.
Und am Ankogelweg steht ein Bad mit Park, und mit was für einem.
Das heutige Bad ist Teil des 1975 eröffneten Kombibads Mariendorf und besteht auf einem Hallenbad (siehe Iberty-Post zum Kombibad Mariendorf / Halle) und dem Freibad. Zum Freibad gehört ein Landschaftspark, der sich als Liegeweise tarnt, und diverse Becken.
Die Berliner Bäder Betriebe haben sich große Mühe gegeben, das Bad geschickt zu verstecken. Eigentlich ist es ganz einfach: man fahre vom Mehringdamm aus nach Süden. Dann fahre man weiter nach Süden und wenn man das Gefühl hat, Berlin schon verlassen zu haben, fahre man noch ein Stück nach Süden. Irgendwo etwas abseits der Straße hinter diversen Mehrfamilienhäusern liegt das Bad.
Und am Ankogelweg steht ein Bad mit Park, und mit was für einem.
Das heutige Bad ist Teil des 1975 eröffneten Kombibads Mariendorf und besteht auf einem Hallenbad (siehe Iberty-Post zum Kombibad Mariendorf / Halle) und dem Freibad. Zum Freibad gehört ein Landschaftspark, der sich als Liegeweise tarnt, und diverse Becken.
Die Berliner Bäder Betriebe haben sich große Mühe gegeben, das Bad geschickt zu verstecken. Eigentlich ist es ganz einfach: man fahre vom Mehringdamm aus nach Süden. Dann fahre man weiter nach Süden und wenn man das Gefühl hat, Berlin schon verlassen zu haben, fahre man noch ein Stück nach Süden. Irgendwo etwas abseits der Straße hinter diversen Mehrfamilienhäusern liegt das Bad.
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Dienstag, 6. September 2016
Erdwespen gefährlich?
Erdwespen gibt es solche und andere. Das was vielen Menschen umgangssprachlich als "Erdwespen" bezeichnen, sind entweder die bekannten Deutschen Wespen (Vespula germanica) oder die in Aussehen und Verhalten sehr ähnlichen Gemeinen Wespen (Vespula vulgaris) oder eine der sehr vielen Varianten der Grabwespen (Spheciformes).
Deutsche Wespen und Gemeine Wespen leben in Staaten, sind bis zu zwei Zentimeter lang, gelb-schwarz gestreift und den Menschen vom Kuchentisch bekannt. Deutsche Wespen und Gemeine Wespen stechen.
Grabwespen sind meistens kleiner, oft schwarz und leben allein und stechen nicht. Oft werden sie mit Fliegen oder anderen Insekten verwechselt.
Grabwespen sind ungefährlich. Jeweils eine einzelne Wespe gräbt dabei ihr Nest in die Erde. Erkennbar ist dies durch ein kleines Loch im Boden. Manchmal bauen auch eine ganze Reihe Grabwespen ihre Nester nah beieinander. Dann kann sie über der Erde schwirren sehen. Das ist aber eher nett und ungefährlich.
Deutsche Wespen sind auch meistens ungefährlich, können aber stechen. Im Normalfall schmerzt ein Stich ein wenig. Unangenehmer kann es bei Allergikern werden, was auch gilt, wenn man in einen ganzen Schwarm gerät.
Deutsche Wespen bauen Nester für den ganzen Staat. Diese Nester entstehen an geschützten Orten, zum Beispiel in ehemaligen Mäuse- oder Maulwurfsbauten. Das ist der Grund, warum sie auch manchmal Erdwespen genannt werden. So weit so normal. Gedanken machen sollte sich erst, wenn so ein Nest in der Nähe des eigenen Aufenthaltsraumes liegt.
Wespen gelten manchmal als aggressiv. Allerdings gilt auch für die Wespen selbst der Grundsatz: lege Dich nicht mit Wesen an, die hundertmal so groß sind wie man selbst - im Normalfall stechen sie nicht. Außer die Wespen fühlen sich bedroht. Deshalb gilt für den Umgang:
* Nester nach Möglichkeit umgehen und in Ruhe lassen. Der Mindesabstand sind dabei ein paar Meter.
* Nicht hektisch werden, nicht umherschlagen.
* Aufpassen, dass die Wespe nicht ausversehen in die Nahrung gerät und dann verschluckt wird. Verschluckt werden empfinden Wespen als bedrohlich.
Liegt das Nest ungünstig, an Stellen an denen es zwangsläufig zu Störungen kommt oder die sich nicht umgehen lassen, lässt sich das Nest umsiedeln oder zerstören.
Zerstören darf man nicht selber, wegen Naturschutz. Der Versuch ein Wespennest zu zerstören ist zudem die einzige Gelegenheit, bei der Wespen tatsächlich auch für Normalsterblich gefährlich werden. Wenn es um die eigene Wohnung und Familie geht, vergessen Wespen dann auch ihre Resthemmungen vor den menschlichen Riesenwesen. Deshalb lohnt es den Fachmann zu fragen:
* BUND oder andere Naturschützer, ob sie das Nest umsiedeln können. (kostet etwas Geld)
* Den Kammerjäger (kostet Geld)
* Die Stadtverwaltung oder die Feuerwehr (kostet meistens auch Geld)
Und wen es eher blau denn grün interessiert. Die Iberty-Schwimmbad- und Badeposts sind bei Schwimmbäder nah und fern: Ausblick und Rückblick.
Deutsche Wespen und Gemeine Wespen leben in Staaten, sind bis zu zwei Zentimeter lang, gelb-schwarz gestreift und den Menschen vom Kuchentisch bekannt. Deutsche Wespen und Gemeine Wespen stechen.
Deutsche Wespe. Bild: Deutsche Wespe raspelt Holz für den Nestbau Von: pjt56 --- Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported
Grabwespen sind meistens kleiner, oft schwarz und leben allein und stechen nicht. Oft werden sie mit Fliegen oder anderen Insekten verwechselt.
Gemeine Sandwespe. Bild: Ammophila sabulosa(?) male Von: PaulT Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported
Grabwespen sind ungefährlich. Jeweils eine einzelne Wespe gräbt dabei ihr Nest in die Erde. Erkennbar ist dies durch ein kleines Loch im Boden. Manchmal bauen auch eine ganze Reihe Grabwespen ihre Nester nah beieinander. Dann kann sie über der Erde schwirren sehen. Das ist aber eher nett und ungefährlich.
Deutsche Wespen sind auch meistens ungefährlich, können aber stechen. Im Normalfall schmerzt ein Stich ein wenig. Unangenehmer kann es bei Allergikern werden, was auch gilt, wenn man in einen ganzen Schwarm gerät.
Deutsche Wespen bauen Nester für den ganzen Staat. Diese Nester entstehen an geschützten Orten, zum Beispiel in ehemaligen Mäuse- oder Maulwurfsbauten. Das ist der Grund, warum sie auch manchmal Erdwespen genannt werden. So weit so normal. Gedanken machen sollte sich erst, wenn so ein Nest in der Nähe des eigenen Aufenthaltsraumes liegt.
Eingang in ein unterirdischen Nest der Gemeinen Wespe. Bild: A photo of a Vespula vulgaris at nests entrance. Taken by Soebe in Northern Germany and released under GNU FDL. Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported |
Wespen gelten manchmal als aggressiv. Allerdings gilt auch für die Wespen selbst der Grundsatz: lege Dich nicht mit Wesen an, die hundertmal so groß sind wie man selbst - im Normalfall stechen sie nicht. Außer die Wespen fühlen sich bedroht. Deshalb gilt für den Umgang:
* Nester nach Möglichkeit umgehen und in Ruhe lassen. Der Mindesabstand sind dabei ein paar Meter.
* Nicht hektisch werden, nicht umherschlagen.
* Aufpassen, dass die Wespe nicht ausversehen in die Nahrung gerät und dann verschluckt wird. Verschluckt werden empfinden Wespen als bedrohlich.
Liegt das Nest ungünstig, an Stellen an denen es zwangsläufig zu Störungen kommt oder die sich nicht umgehen lassen, lässt sich das Nest umsiedeln oder zerstören.
Zerstören darf man nicht selber, wegen Naturschutz. Der Versuch ein Wespennest zu zerstören ist zudem die einzige Gelegenheit, bei der Wespen tatsächlich auch für Normalsterblich gefährlich werden. Wenn es um die eigene Wohnung und Familie geht, vergessen Wespen dann auch ihre Resthemmungen vor den menschlichen Riesenwesen. Deshalb lohnt es den Fachmann zu fragen:
* BUND oder andere Naturschützer, ob sie das Nest umsiedeln können. (kostet etwas Geld)
* Den Kammerjäger (kostet Geld)
* Die Stadtverwaltung oder die Feuerwehr (kostet meistens auch Geld)
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Die Iberty-Posts zum Thema Insekten und was sich sonst noch so im Garten herumtreibt, sind bei Kleintierzoo - die Sammlung.Und wen es eher blau denn grün interessiert. Die Iberty-Schwimmbad- und Badeposts sind bei Schwimmbäder nah und fern: Ausblick und Rückblick.
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Freitag, 2. September 2016
Raupe, grün, Rose
"Raupe, grün, Rose"
taugt nicht als Google-Suchbegriff. Auch "Raupe, ringelig, brauner Kopf" bringt nichts. Eindeutige Ergebnisse: Nichts. Oder um genau zu sein: die Frage bringt sehr viele Ergebnisse. Zu viel. Die Zahl der grünen Raupen übersteigt erheblich die Zahl der grünen Schmetterlinge und die Bildersuche zeigt viele Varianten von grün, Raupen, Rosen, Ringeligen - und dennoch nicht die Gesuchte.
Also taucht in unserem Kleintierzoo mal wieder die Frage auf: was ist dieses grüne Tier? Hat es etwas mit dem großen Löchern in der Rose zu tun? Ich muss sagen: Mit jeder Pflanze mehr, die wir versuchen am Leben zu halten, steigt meine private Ablehnung gegenüber Vegetariern und steigt meine Anerkennung gegenüber fleisch- und insektenfressenden kleinen Tierchen. Das grüne Wesen scheint Vegetarier zu sein. Das kostet Sympathiepunkte. Aber was ringelt denn nun? Weiß es das Falterbuch? Eine Falterbestimmungsseite? Nein!
Also taucht in unserem Kleintierzoo mal wieder die Frage auf: was ist dieses grüne Tier? Hat es etwas mit dem großen Löchern in der Rose zu tun? Ich muss sagen: Mit jeder Pflanze mehr, die wir versuchen am Leben zu halten, steigt meine private Ablehnung gegenüber Vegetariern und steigt meine Anerkennung gegenüber fleisch- und insektenfressenden kleinen Tierchen. Das grüne Wesen scheint Vegetarier zu sein. Das kostet Sympathiepunkte. Aber was ringelt denn nun? Weiß es das Falterbuch? Eine Falterbestimmungsseite? Nein!
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Dienstag, 30. August 2016
Schweinebraten ist ja ein Wintergericht @Biocompany
Es ist Sommer. Zeit für's Grillen, Barbecue und Pulled Pork. Pulled Pork, Schweineschulter stundenlang bei niedrigen Temperaturn gesotten, bis Fleisch, Kollagen und die Sehnen zu zerfallen beginnen. Pures Aroma, butterweich und mit Geschmacksintensität.
Nachdem ich nun viele Jahre meines Lebens versucht habe, den Deutschen zu erklären, was echtes Barbecue ist - und dass es wenig damit zu tun hat, zu dünne Steaks bei 300 Grad über offenem Feuer zu verbrennen - hatte ich ja Hoffnung. Es gibt Pulled Pork im Restaurant und im Supermarkt, die Slow Cooker verbreiten sich sehr langsam und gefühlt jeder dritte Food Truck in Deutschland bietet irgendeine Form des Barbecues an.
Und endlich scheint es in Deutschland anzukommen, dass Tiere nicht nur auf Filet und Steak bestehen, sondern dass gerade die anderen Teile des Tieres oft weitaus mehr Aroma besitzen. Nicht zuletzt ist es ein Unding ist, Millionen Tiere großzuziehen um dann von einem ganzen Schwein oder einer ganzen Kuh nur ein Bruchteil des Fleiches zu verwerten
Nachdem ich nun viele Jahre meines Lebens versucht habe, den Deutschen zu erklären, was echtes Barbecue ist - und dass es wenig damit zu tun hat, zu dünne Steaks bei 300 Grad über offenem Feuer zu verbrennen - hatte ich ja Hoffnung. Es gibt Pulled Pork im Restaurant und im Supermarkt, die Slow Cooker verbreiten sich sehr langsam und gefühlt jeder dritte Food Truck in Deutschland bietet irgendeine Form des Barbecues an.
Bild: Pulled Pork aus dem Smoker beim Zerrupfen Von: Thogru Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 3.0 Unported
Und endlich scheint es in Deutschland anzukommen, dass Tiere nicht nur auf Filet und Steak bestehen, sondern dass gerade die anderen Teile des Tieres oft weitaus mehr Aroma besitzen. Nicht zuletzt ist es ein Unding ist, Millionen Tiere großzuziehen um dann von einem ganzen Schwein oder einer ganzen Kuh nur ein Bruchteil des Fleiches zu verwerten
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Freitag, 26. August 2016
Äpfel, Fotos, Kalifornien
Wenn die Wikipedia auf Kalifornien trifft, auf Äpfel, Erntefeste, Kollaboration und Fotografem . So wie es sein solte. Gelegentlich erfüllt die Wikipedia jeden Wunsch und sie ist unterstützend, kollaborativ, inspirierend, gibt allen Beteiligten Spaß und der Menschheit dann etwas zu sehen und zu lesen.
Es begann mit dem Schreibwettbewerb. Der Schreibwettbewerb der Wikipedia existiert seit 2005 und findet zweimal im Jahr statt. Einen Monat lang versuchen Autoren DEN BESTEN Artikel zu schreiben und zu verbessern. Dafür gibt es Preise. Meist stiften andere Wikipedianer diese Preise. Sie reichen von Buchgutscheinen über Tee, selbstgemachte Marmelade oder Einladungen zum Opernbesuch.
Im März 2016 waren auch fünf Kilo Äpfel von der Streuobstwiese als Preis ausgesetzt – gestiftet von Benutzer:Sternrenette für den besten Artikel mit Bezug zum Thema Obst. Äpfel! Da konnte ich natürlich nicht widerstehen.
Bild: Gravenstein Apple Fair 2016 in Sebastopol, Sonoma County, California Von: Frank Schulenburg Lizenz: CC BY-SA 4.0
Es begann mit dem Schreibwettbewerb. Der Schreibwettbewerb der Wikipedia existiert seit 2005 und findet zweimal im Jahr statt. Einen Monat lang versuchen Autoren DEN BESTEN Artikel zu schreiben und zu verbessern. Dafür gibt es Preise. Meist stiften andere Wikipedianer diese Preise. Sie reichen von Buchgutscheinen über Tee, selbstgemachte Marmelade oder Einladungen zum Opernbesuch.
Im März 2016 waren auch fünf Kilo Äpfel von der Streuobstwiese als Preis ausgesetzt – gestiftet von Benutzer:Sternrenette für den besten Artikel mit Bezug zum Thema Obst. Äpfel! Da konnte ich natürlich nicht widerstehen.
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Donnerstag, 18. August 2016
Badestelle Wedding. Schwimmen im Strandbad Plötzensee.
„Pack, die Badehose ein, nimm dein kleines Schwesterlein und dann nichts wie ab zum Plötzensee.“ Ein Schlager, der nie geschrieben wurde. Hat das kleine Plötzellorca im Wedding mit seinem Sandstrand doch nie richtig das Herz der Berliner gewonnen.
Dabei sind die Voraussetzungen nicht schlecht: Der Plötzensee ist der einzige Berliner See, der noch halbwegs eine Innenstadtlage für sich in Anspruch nehmen kann. Das Strandbad existierte einige Jahrzehnte vor dem Bad am Wannsee, ist in der Tat die älteste öffentlich betriebene Badestelle Berlins. Vor langer Zeit betrieb hier Wilhelm Auerbach - der Erfinder des Auerbachsaltos - ein Wellenbad, angetrieben von einem Schaufelrad im Wasser. Falls jemand Fotos davon kennt: ich bin dankbar.
Aber trotz allem: Über „Weltberühmt im Wedding“ ist der Plötzensee nicht hinausgekommen.
Dabei sind die Voraussetzungen nicht schlecht: Der Plötzensee ist der einzige Berliner See, der noch halbwegs eine Innenstadtlage für sich in Anspruch nehmen kann. Das Strandbad existierte einige Jahrzehnte vor dem Bad am Wannsee, ist in der Tat die älteste öffentlich betriebene Badestelle Berlins. Vor langer Zeit betrieb hier Wilhelm Auerbach - der Erfinder des Auerbachsaltos - ein Wellenbad, angetrieben von einem Schaufelrad im Wasser. Falls jemand Fotos davon kennt: ich bin dankbar.
Aber trotz allem: Über „Weltberühmt im Wedding“ ist der Plötzensee nicht hinausgekommen.
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Montag, 15. August 2016
Heidel/Blau/Wald/Zeck/Moos
Es wird Herbst. Die Äpfel fallen uns vor die Füße. Wortwörtlich. Unser kleines Alkmene-Bäumchen hat Ende Juli den ersten verzehrfähigen Apfel abgeworfen; Sie sind noch nicht richtig reif und wurmstichig, aber in Teilen essbar. Die Nachbarin hat uns von ihrem Baum (Sorte noch unbekannt) gleich eine ganze Schüssel Fall-Äpfel für Apfelmus mitgegeben. Der James Grieve, unser Sommerapfel, ist schon halb abgeerntet.
Unser Selbstpflücker-Feld-für-alles-von-Erdbeeren-über-blauen-Blumenkohl-bis-Dill-und-Salat hat auch die ersten Äpfel im Angebot: Piros. Wie Pirol. Pinova, Pingo, Pisaxa und drei Dutzend andere Sorten ist Piros eine Sorte der Dresdner Obstforscher aus Pillnitz. Eingeführt in den Markt 1985, eine echte DDR-Sorte. Piros ist Sommersorte, frühblühend, frühtragend, nicht sehr lagerfähig und so mäßig aromatisch. Aber der Apfel ist da!
Bevor die Äpfel und die andere reichhaltige Herbst-Ernte dominieren, will ich doch noch mal etwas vom Sommer schwärmen mit einem echten Sommerobst: Heidelbeeren/Blaubeeren/ Schwarzbeeren/ Mollbeeren/ Wildbeeren/ Waldbeeren/ Bickbeeren/ Zeckbeeren/ Moosbeeren/ Heubeeren. Sie wachsen wild in Europa und sind dank ihrer tausenderlei tollen Inhaltsstoffen Superfood-verdächtig.
Aber könnte je etwas in Deutschland Superfood werden, was die Menschen schon von ihren Eltern kennen? Kann etwas total normal und gleichzeitig super sein? Natürlich nicht. Die Heidelbeere ist viel zu bekannt und zu profan, um sich jemals als Superfood durchsetzen zu können. Dabei haben die Beeren etwas für sich: neben Wasser und Kohlehydraten enthalten sie vor allem Pektin und mehr gesunde Chemikalien als eine halbe Apotheke.
Unser Selbstpflücker-Feld-für-alles-von-Erdbeeren-über-blauen-Blumenkohl-bis-Dill-und-Salat hat auch die ersten Äpfel im Angebot: Piros. Wie Pirol. Pinova, Pingo, Pisaxa und drei Dutzend andere Sorten ist Piros eine Sorte der Dresdner Obstforscher aus Pillnitz. Eingeführt in den Markt 1985, eine echte DDR-Sorte. Piros ist Sommersorte, frühblühend, frühtragend, nicht sehr lagerfähig und so mäßig aromatisch. Aber der Apfel ist da!
Bevor die Äpfel und die andere reichhaltige Herbst-Ernte dominieren, will ich doch noch mal etwas vom Sommer schwärmen mit einem echten Sommerobst: Heidelbeeren/Blaubeeren/ Schwarzbeeren/ Mollbeeren/ Wildbeeren/ Waldbeeren/ Bickbeeren/ Zeckbeeren/ Moosbeeren/ Heubeeren. Sie wachsen wild in Europa und sind dank ihrer tausenderlei tollen Inhaltsstoffen Superfood-verdächtig.
Aber könnte je etwas in Deutschland Superfood werden, was die Menschen schon von ihren Eltern kennen? Kann etwas total normal und gleichzeitig super sein? Natürlich nicht. Die Heidelbeere ist viel zu bekannt und zu profan, um sich jemals als Superfood durchsetzen zu können. Dabei haben die Beeren etwas für sich: neben Wasser und Kohlehydraten enthalten sie vor allem Pektin und mehr gesunde Chemikalien als eine halbe Apotheke.
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Mittwoch, 10. August 2016
Toni Erdmann
* Ist ein Film
* Ich litt. Über drei Stunden. Selten einen Film erlebt, in dem die Zuschauer so sehr mit den Figuren mitleiden.
* Urkomisch.
* Alle diese Menschen im Film habe ich schon getroffen.
* Der Film hatte gewonnen als er mit einer minutenlangen Einstellung auf eine komische deutsche Baumarkt-Haustür, die Mülltonnensammlung und das an die Wand gelehnte Fahrrad begann.
* Das Leiden beginnt sofort. Mit der ersten Person, die im Film erscheint.
* Powerpoint-Präsentation
* Schul-Theateraufführung.
* Eislaufbahn in der Mall.
* Aus seltsamen Zufällen heraus, waren die beiden Filme, die wir vorher sahen, Cate Blanchett-Filme (Blue Jasmine, Carol). Das war kein Cate-Blanchett-Film. Aber eigentlich doch.
* „Jeder, den Illiescu jetzt entlässt, muss ich später nicht entlassen.“
* Das Arsenal an atemberaubeden Stöckelschuhen, das sie den Film über trägt.
* Bogdan und Dragul.
* Leiden
* Kurt findet das auch: Toni Erdmann ist so wunderbar präzise, man hält es kaum aus.
* Erst dachte ich ja, es wäre ein zutiefst westdeutscher und bundesrepublikanischer Film. Und dann spielte der Rest in Rumänien.
* Osteuropäischer Disco-Chic.
* „Ich liebe Länder mit einer Mittelschicht. Sie sind so entspannend.“
* Loriot lebt. Nur schmerzhafter.
* Komik lebt vom Abgrund. Der hier gähnt tief und weit und die Komik fliegt.
* Ion Tiriacs Schildkröte ist nach 45 Jahren gestorben.
* Das deutsche Feuilleton hat den Film über Wochen gefeiert. Eigentlich ein Grund ihn zu ignorieren. Gut, dass die Beste mit dennoch hineingeschleppt hat.
* Titania-Kino in Steglitz: da, wo man nicht ins Kino kommt, weil der Mensch am Einlass gerade kein Gerät hat, um den Barcode zu scannen.
* Käsereiben ist eine alte Familientradition
* Klappbettenzusammensetzprobleme
* Toni selbst wäre ein 1a-Musterbeispiel für den Troll an sich.
* Seine Tochter, eigentich gradliniger und seriöser angelegt, lässt doch manchmal aufblitzen, dass sie Tohcter ihres Vaters ist.
* Die Großtrollaktion des Films geht dann natürlich auch auf ihre Kappe.
* Man will ihnen die ganze helfen aus all‘ dem Schmerz. Und man weiß es geht nicht, denn wie in jedem guten Drama resultiert die Handlung und der damit verbundene der Schmerz aus den Figuren selber.
* Laut lachen und gleichzeitig denken „Oh, mein Gott. Die Armen. Nein! Oh nein! Arrgs!“
* Ich litt. Über drei Stunden. Selten einen Film erlebt, in dem die Zuschauer so sehr mit den Figuren mitleiden.
* Urkomisch.
* Alle diese Menschen im Film habe ich schon getroffen.
* Der Film hatte gewonnen als er mit einer minutenlangen Einstellung auf eine komische deutsche Baumarkt-Haustür, die Mülltonnensammlung und das an die Wand gelehnte Fahrrad begann.
* Das Leiden beginnt sofort. Mit der ersten Person, die im Film erscheint.
* Powerpoint-Präsentation
* Schul-Theateraufführung.
* Eislaufbahn in der Mall.
Bild: Stephanie's hilarious creations. Von: Lindsey T Lizenz: Creative Commons Attribution 2.0 Generic license.
* Aus seltsamen Zufällen heraus, waren die beiden Filme, die wir vorher sahen, Cate Blanchett-Filme (Blue Jasmine, Carol). Das war kein Cate-Blanchett-Film. Aber eigentlich doch.
* „Jeder, den Illiescu jetzt entlässt, muss ich später nicht entlassen.“
* Das Arsenal an atemberaubeden Stöckelschuhen, das sie den Film über trägt.
* Bogdan und Dragul.
* Leiden
* Kurt findet das auch: Toni Erdmann ist so wunderbar präzise, man hält es kaum aus.
* Erst dachte ich ja, es wäre ein zutiefst westdeutscher und bundesrepublikanischer Film. Und dann spielte der Rest in Rumänien.
* Osteuropäischer Disco-Chic.
* „Ich liebe Länder mit einer Mittelschicht. Sie sind so entspannend.“
* Loriot lebt. Nur schmerzhafter.
* Komik lebt vom Abgrund. Der hier gähnt tief und weit und die Komik fliegt.
* Ion Tiriacs Schildkröte ist nach 45 Jahren gestorben.
* Das deutsche Feuilleton hat den Film über Wochen gefeiert. Eigentlich ein Grund ihn zu ignorieren. Gut, dass die Beste mit dennoch hineingeschleppt hat.
* Titania-Kino in Steglitz: da, wo man nicht ins Kino kommt, weil der Mensch am Einlass gerade kein Gerät hat, um den Barcode zu scannen.
* Käsereiben ist eine alte Familientradition
* Klappbettenzusammensetzprobleme
* Toni selbst wäre ein 1a-Musterbeispiel für den Troll an sich.
* Seine Tochter, eigentich gradliniger und seriöser angelegt, lässt doch manchmal aufblitzen, dass sie Tohcter ihres Vaters ist.
* Die Großtrollaktion des Films geht dann natürlich auch auf ihre Kappe.
* Man will ihnen die ganze helfen aus all‘ dem Schmerz. Und man weiß es geht nicht, denn wie in jedem guten Drama resultiert die Handlung und der damit verbundene der Schmerz aus den Figuren selber.
* Laut lachen und gleichzeitig denken „Oh, mein Gott. Die Armen. Nein! Oh nein! Arrgs!“
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Montag, 8. August 2016
Nachtzug. Die Zukunft, die nicht mehr wird
Was wird aus den Nachtzügen? Die Deutsche Bahn will mit den Zügen nichts mehr zu tun haben. Vielleicht betreibt die ÖBB die Züge für längere Zeit? Vielleicht auch nicht. Nachtzüge – eine Hoffnung auf die bessere Zukunft und Luxus für alle, die sich nicht erfüllte. Die Züge der DB sind fas Geschichte.
Züge als Monument einer Zeit, in der Reisen noch Reisen war, aber die Fernreise durch Europa schon für alle Menschen in Reichweite schien. "Luxus für alle" scheinen sie sagen zu wollen. Das war ihre Vision. War. Vor EasyJet, Geschäftsreisenden im ICE und anderen Zumutungen des 21. Jahrhunderts. Reisen noch als Erlebnis und nicht als schnell zu überbrückendes Ärgernis zwischen zwei Orten.
Verblasste Vision: Individueller Service bei der Bahn. Das gab es mal. Der kleine Luxus in Form eines eigenes Waschbeckens. Ein eigenes Bistro, in dem es bis spät in die Nacht Bier und Chili con Carne gibt.
Züge als Monument einer Zeit, in der Reisen noch Reisen war, aber die Fernreise durch Europa schon für alle Menschen in Reichweite schien. "Luxus für alle" scheinen sie sagen zu wollen. Das war ihre Vision. War. Vor EasyJet, Geschäftsreisenden im ICE und anderen Zumutungen des 21. Jahrhunderts. Reisen noch als Erlebnis und nicht als schnell zu überbrückendes Ärgernis zwischen zwei Orten.
Verblasste Vision: Individueller Service bei der Bahn. Das gab es mal. Der kleine Luxus in Form eines eigenes Waschbeckens. Ein eigenes Bistro, in dem es bis spät in die Nacht Bier und Chili con Carne gibt.
Freitag, 5. August 2016
Wilde Möhre im Garten
"Die Wilde Möhre besitzt ihr Hauptvorkommen in ausdauernden Unkrautfluren". So sagt Wikipedia und einige unsere Nachbarn würden den "ausdauernden Unkrautfluren" vermutlich zustimmen. Dabei folgen wir in unserer Zufallsmöhrenzüchtung nur dem Tipp des BUNDs:
Sparen Sie im Rasen Stellen aus, die Sie nur zweimal im Jahr mähen, so
dass mehr Wildblumen zur Blüte kommen. Zahlreiche Bienenarten danken es
Ihnen und Sie können sich über den Anblick einer schönen Wildwiese
freuen.
Egal wie man sie nun interpriert: die Wildwuchsinseln inmitten der Brandenburger was-auch-immer-Wildmischung-über-die-vor-nicht-solanger-Zeit-ein-Rasenmäher-fuhr sind da. In ihnen strecken die Wilden Möhren ihr Charakteristisches Haupt empor. Stängel mit Blütenständen, die - so man klein genug dafür ist - von unten aussehen wie futuristische Weltraumkapseln. Wer weiß, vielleicht war der ein oder andere Sci-Fi-Designer auch Wilde-Möhren-Fan?
Die Möhrchen wachsen über einen Meter hoch und bilden schon fast Möhrenfelder. Diverseste rot-schwarze Fliegen, Wanzen sowie weitere kurzrüsselige und rüssellose Insekten freuen sich an der Labestelle. Was auch immer so die Möhre vom Leben erwartet, wir scheinen es zu haben:
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Montag, 1. August 2016
Schwimmbäder nah und fern: Centro Sportivo, Omegna
Schwimmbäder sind schön. Eine deutsche Errungenschaft besteht darin,
das Land flächendeckend mit Schwimmbädern überzogen zu haben.
Schwimmnbäder sind ein Ort für Alle, ein Ort für Bewegung, Spiel und
Überraschungen. Schwimmbäder geben einen guten Einblick, wie Menschen
sinnvoll ihre Freizeit verbringen. Als Liebhaber von Schwimmbädern werde
ich dieses Blog nutzen, um einen Überblick über große und kleine
Schwimmbäder zu geben: Becken, Menschen, Duschen, Kaffee und sonstige
Annehmlichkeiten. Schwimmen kann man nicht nur außerhalb Deutschlands, sondern auch in Italien. Als letzter Post der kleinen Italien-Exkursion nun auch der Beweis, dass in Italia nicht nur Strände, sondern auch echte Hallenbäder existieren.
Das Centro Sportivo ist ein Hallenkomplex am Rande von Omegna und liegt auf dem schon beschriebenen Gelände des Strandes. Zu sagen, das Centro wäre außergewöhnlich, wäre Untertreibung. Italienisches Design, vor allem Design der 1960/1970er, erweckt oft den Anschein, als könne mensch damit zum Mond fliegen. Dieses Schwimmbad allerdings wirkt so, als wäre es schon auf dem Mond gewesen und dann irrtümlich auf der Erde gelandet. Das Schwimmbad als Raumkapsel.
Das Centro Sportivo ist ein Hallenkomplex am Rande von Omegna und liegt auf dem schon beschriebenen Gelände des Strandes. Zu sagen, das Centro wäre außergewöhnlich, wäre Untertreibung. Italienisches Design, vor allem Design der 1960/1970er, erweckt oft den Anschein, als könne mensch damit zum Mond fliegen. Dieses Schwimmbad allerdings wirkt so, als wäre es schon auf dem Mond gewesen und dann irrtümlich auf der Erde gelandet. Das Schwimmbad als Raumkapsel.
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Freitag, 29. Juli 2016
Große Holzbiene
Ist es eine Hummel? Nein, zu groß.
Eine Drohne? Nein, brummt zu laut. Eine Hornisse? Nein, zu blau. Ist es Superman? Nein, zu sehr Insekt.
Es war blau, groß und brummte: Eine große Holzbiene schwirrte um die Wicken. Wobei schwirren deutlich zu schnell und zu hektisch dafür klingt, was das blau-schwarz-glänzende Insekt mit dem possierlichen Pollenkragen veranstaltete. Sie flog gemählich aber zielsicher von der einen Blüte zur nächsten.
Wobei wir beide das Tier nicht erkannten, sondern erst die Hilfe durch den ebenso praktischen wie handlichen Kosmos-Naturführer zur Hilfe nehmen mussten, um sie als Xylocopa violacea zu identifizieren. Was dann wieder die nächste Frage aufwarf: ein Tierchen, dass deutlich größer als eine Hummel ist und dazu noch metallisch glänzt und wir hatten es noch nie bewusst gesehen? Wie kann das sein?
Es war blau, groß und brummte: Eine große Holzbiene schwirrte um die Wicken. Wobei schwirren deutlich zu schnell und zu hektisch dafür klingt, was das blau-schwarz-glänzende Insekt mit dem possierlichen Pollenkragen veranstaltete. Sie flog gemählich aber zielsicher von der einen Blüte zur nächsten.
Wobei wir beide das Tier nicht erkannten, sondern erst die Hilfe durch den ebenso praktischen wie handlichen Kosmos-Naturführer zur Hilfe nehmen mussten, um sie als Xylocopa violacea zu identifizieren. Was dann wieder die nächste Frage aufwarf: ein Tierchen, dass deutlich größer als eine Hummel ist und dazu noch metallisch glänzt und wir hatten es noch nie bewusst gesehen? Wie kann das sein?
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Dienstag, 26. Juli 2016
Schönster Strand am Ortasee? Spaggia, Lagna.
Lagna ist kein Ort, der sich auf den Tourismus spezialisiert hat. Allein zum Strand zu gelangen, war gar nicht so einfach.
Wir sind auf dem Schiff der Navigazione di Orta und versuchen eine Fahrkarte nach Lagna zu lösen.
- „Da gibt es nichts“, weiß der Schiffer.
- Nachfrage: Aber sie fahren schon dorthin mit dem Schiff?
- Ja, aber da ist nichts.
- Können wir eine Fahrkarte haben?
- Da wollen sie nicht hin.
- Aber es gibt einen netten Strand.
- Das stimmt. Der in Pettenasco ist aber schöner.
Wir sind auf dem Schiff der Navigazione di Orta und versuchen eine Fahrkarte nach Lagna zu lösen.
- „Da gibt es nichts“, weiß der Schiffer.
- Nachfrage: Aber sie fahren schon dorthin mit dem Schiff?
- Ja, aber da ist nichts.
- Können wir eine Fahrkarte haben?
- Da wollen sie nicht hin.
- Aber es gibt einen netten Strand.
- Das stimmt. Der in Pettenasco ist aber schöner.
Freitag, 22. Juli 2016
Kraniche von Uetersen nach Brandenburg
Mein erstes Paar Kraniche traf ich im Wohnzimmer
von Opa Hamburg. Viele Jahre später fliegen mir nun die echten Tiere regelmäßig an den Ohren vorbei. Die handgeschnitzten Tiere von Opa Hamburg hingen im Wohnzimmer an der Wand. Natürlich war es auch das Wohnzimmer von Oma Uetersen. Aber da Opa die Kraniche geschnitzt hatte, handelte es sich in diesem Kontext um sein Wohnzimmer.
Opa war Kapitän zur See (Nord- und Ostsee) und wenn in den Wintermonaten das Meer schwierig war oder das Schiff im Hafen lag und warten musste, dann waren Holz und Messer schnell zur Hand. Neben den schmalen, eleganten Kranichen im Flug erinnere ich mich auch noch an einen besonders eindrucksvollen Elefanten aus schwarzem Holz. Den Elefant wirkte detailliert und lebensecht, vermutlich nach einem einzigen Tier oder Bild gestaltet. Die Kraniche waren abstrakter, stilisierter, vermutlich nach vielen hundert oder tausenden Kranichen gestaltet, die Opa im Laufe seines Lebens oder dem Schiff sah. Opa konnte auch Zinnsoldaten gießen (auf jeden Fall hatten sie eine rote Jacke) und am allerwichtigsten: Opa konnte Spielzeugautos reparieren!
Meine zweiten Kraniche sind eng mit einem Kasten oder mehreren Kästen Bier verbunden.
Opa war Kapitän zur See (Nord- und Ostsee) und wenn in den Wintermonaten das Meer schwierig war oder das Schiff im Hafen lag und warten musste, dann waren Holz und Messer schnell zur Hand. Neben den schmalen, eleganten Kranichen im Flug erinnere ich mich auch noch an einen besonders eindrucksvollen Elefanten aus schwarzem Holz. Den Elefant wirkte detailliert und lebensecht, vermutlich nach einem einzigen Tier oder Bild gestaltet. Die Kraniche waren abstrakter, stilisierter, vermutlich nach vielen hundert oder tausenden Kranichen gestaltet, die Opa im Laufe seines Lebens oder dem Schiff sah. Opa konnte auch Zinnsoldaten gießen (auf jeden Fall hatten sie eine rote Jacke) und am allerwichtigsten: Opa konnte Spielzeugautos reparieren!
Vorletzter Schritt im Falten eins Origami-Kranichs. Bild: Origami'de yapılan Basit Düzey iki yıldızlı zorluk düzeyinde bir kuş uygulaması. Von: Serhat Erdoğan Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 2.0 Generic
Meine zweiten Kraniche sind eng mit einem Kasten oder mehreren Kästen Bier verbunden.
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Mittwoch, 20. Juli 2016
Pokémon in der Wikipedia
Pikachu ist ein Pokémon. Nein, Pikachu ist DAS Pokémon. Oder, um es im Wikipedia-deutsch zu sagen:
Außerdem ist Pikachu sehr gelb, sehr niedlich und vermutlich das einzige Pokémon, das auch viele Nicht-Spieler kennen. Pikachu wird seit mittlerweile 11 Jahren in seinem eigenen Wikipedia-Artikel vorgestellt. Pikachu begann sein deutsches Wikipedialeben am 25. Februar 2005.
Das Pikachu (jap. ピカチュウ, Pikachū) ist ein fiktives Wesen und das bekannteste Pokémon aus den gleichnamigen Videospielen der japanischen Spielesoftwarefirma Game Freak, sowie eine Kernfigur im zugehörigen Anime. [...] Japanische Forscher des Osaka Bioscience Institute benannten nach dem Pokémon ein neu entdecktes Protein, Pikachurin, welchem eine Rolle beim Bewegungssehen zugeschrieben wird.
Bild: Ana.b747.pokemon.arp.750pix Von: Adrian Pingstone Lizenz: Public Domain.
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Außerdem ist Pikachu sehr gelb, sehr niedlich und vermutlich das einzige Pokémon, das auch viele Nicht-Spieler kennen. Pikachu wird seit mittlerweile 11 Jahren in seinem eigenen Wikipedia-Artikel vorgestellt. Pikachu begann sein deutsches Wikipedialeben am 25. Februar 2005.
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Montag, 18. Juli 2016
Strand am Ortasee. Lido Omegna zum Baden.
Über den Ortasee schrieb ich letzte Woche einiges. Ein klarer, fischreicher Rand-Alpensee mit spannender Geschichte. Nun liegt am See nicht nur die eine beschriebene Badestelle, sondern an sich ist das gesamte Ufer des Sees eine Ansammlung von Badestellen; mal eher privat mal eher öffentlich. In Omegna gibt es diverse Plätze an denen man ans Wasser kann und die sich so im Sommer ganz alleine in öffentliche Badestellen verwandeln. Es existiert aber auch ein Ort, der als DIE Badestelle ausgewiesen ist: Der kommunale Strand direkt am Hallenbad.
Freitag, 15. Juli 2016
"Aber wen, um Himmels willen, interessiert das? Wen geht überhaupt Neuruppin etwas an?"
Die Wanderungen durch die Mark Brandenburg – Theodor Fontanes fünfbändiges Mammutwerk schiebt sich zwangsläufig zwischen Brandenburg und jede Literatur zum Land. Die Wanderungen selbst las ich noch nicht, aber ich las bereits jede Menge Autorinnen und Autoren, die sich auf die Wanderungen beziehen; oder Autorinnen und Autoren, die sich auf Autoren beziehen, die sich auf die Wanderungen beziehen – vom Heimatkundler bis hin zur Hochliteratur. Es gibt keinen längeren Brandenburg-Text, der nicht auf die ein oder andere Weise durch die Wanderungen beeinflusst wäre.
Die Wanderungen entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Weitgehend unbekannt kam es in der DDR 1967 zum Versuch, die Wanderungen zu aktualisieren, indem lebende Literaten der DDR noch einmal Brandenburg bereisten und eine Neuauflage der Wanderungen herausgaben – natürlich nicht ohne auf die Verbesserungen und Entwicklungen seit den Zeiten Fontanes hinzuweisen. Zwei Autoren machten sich auf den Weg. Gustav Seyppel, damals noch in West-Berlin lebend, später zeitweise in die DDR gezogen, und Franz Fühmann. Seyppel tat wie beauftragt und veröffentlichte Ein Yankee in der Mark, derjenige, der sein Werk dann nicht schrieb war Franz Fühmann.
Bild: Mi-6 over Neuruppin airbase (East Germany), 1992 Von: Rob Schleifert. Lizenz: CC-BY-SA 2.0
Die Wanderungen entstanden in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Weitgehend unbekannt kam es in der DDR 1967 zum Versuch, die Wanderungen zu aktualisieren, indem lebende Literaten der DDR noch einmal Brandenburg bereisten und eine Neuauflage der Wanderungen herausgaben – natürlich nicht ohne auf die Verbesserungen und Entwicklungen seit den Zeiten Fontanes hinzuweisen. Zwei Autoren machten sich auf den Weg. Gustav Seyppel, damals noch in West-Berlin lebend, später zeitweise in die DDR gezogen, und Franz Fühmann. Seyppel tat wie beauftragt und veröffentlichte Ein Yankee in der Mark, derjenige, der sein Werk dann nicht schrieb war Franz Fühmann.
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Donnerstag, 14. Juli 2016
Wiki Loves Cocktails auf der Wikicon
Wer sich erinnert: Wiki Loves Cocktails war eines der besten Wikipedia-Projekte, das je stattfand.
Nun gibt es die Anfrage, das Projekt auf der Wikicon im Herbst in Kornwestheim zu wiederholen. Es scheint noch nicht sicher zu sein - aber damit würden zwei wunderbare Sachen zusammenkommen.
Iberty bleibt am Ball und hofft auf das Beste.
Bild: Sidecar Cocktail Von: Achim Schleuning Lizenz: Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International
Nun gibt es die Anfrage, das Projekt auf der Wikicon im Herbst in Kornwestheim zu wiederholen. Es scheint noch nicht sicher zu sein - aber damit würden zwei wunderbare Sachen zusammenkommen.
Im Konferenzzentrum gibt es eine Bar, an der am Freitag und Samstag Drinks für die teilnehmenden Wikipedianer gemixt und verkauft werden könnten. Darüber hinaus wäre in einem benachbarten Seminarraum Platz für ein Fotoshooting.
Iberty bleibt am Ball und hofft auf das Beste.
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Mittwoch, 13. Juli 2016
Strand des Hotel Croce Bianca am Ortasee: "Nostra rivetta"
Nach dem Naturbad Riehen gleich eine zweite Badestelle außerhalb der deutschen Grenzen. Aber handelt es sich hierbei um eine öffentliche Badestelle? Der kleine Strand am Lago d'Orta gehört zum familiengeführten Hotel „Croce Bianca“ in Omegna und steht dessen Gästen offen. Für mich ist das öffentlich. Gegen Geld ist es für jeden öffentlich zugänglich und zu zweit bezahlt man in den Tropical Islands mehr als hier für ein Hotelzimmer und Badestellenzugang.
Omegna selbst ist mit etwas über 10.000 Einwohnern der größte Ort am Lago d'Orta (auch: Ortasee), ein Städtchen am Ausfluss des Lagos in den Nigoglia-Fluss. Der Ortasee ist einer der oberitalienischen Alpenseen (zusammen mit den bekannteren Lago Maggiore, Comer See oder Gardasee) ist aber kleiner als diese und liegt auch etwas höher - so fließt der Nigoglia über diverse Umwege schließlich in den Lago Maggiore. Wie die anderen Seen auch ist der Ortasee rundherum von Bergen umgeben, was ihm ein gemütliches, anheimelndes Gefühl mit gelegentlichen spektakulären Anblicken Richtung Alpen ergibt.
Omegna selbst ist mit etwas über 10.000 Einwohnern der größte Ort am Lago d'Orta (auch: Ortasee), ein Städtchen am Ausfluss des Lagos in den Nigoglia-Fluss. Der Ortasee ist einer der oberitalienischen Alpenseen (zusammen mit den bekannteren Lago Maggiore, Comer See oder Gardasee) ist aber kleiner als diese und liegt auch etwas höher - so fließt der Nigoglia über diverse Umwege schließlich in den Lago Maggiore. Wie die anderen Seen auch ist der Ortasee rundherum von Bergen umgeben, was ihm ein gemütliches, anheimelndes Gefühl mit gelegentlichen spektakulären Anblicken Richtung Alpen ergibt.
Montag, 11. Juli 2016
Wikimania 2016 - random thoughts
Wikimania! The world Wikipedia conference. Every year in a different place on changing continents. Organised by locals but with basically a lot of the same people always attending. A highlight in the Wikipedia year. So much to see and to comprehend. In case you missed it, here is my live twitter feed (and thanks to Sucomo for the support). But what happened there of course lasts longer than just for the moment,
Just to get some thinking going and pin down some notes from Wikimania as long as I still remember. Some random thoughts about Wikimania 2016 in Esino Lario, close to Lake Como, Lomardy, Italy.
1200 Wikipedians in a small village with about 800 inhabitants. Sleeping in every free bed the village had to offer, attending workshops in discussions in a school, the local museum, the local gym and the theater. The Wikimania was down to earth. Literally, as this was outdoors and the environment played a big part in Wikipedia, but also metaphorically. Much less about "we save the world" and "why we are important" and a lot more about "The How". Stuff for daily activities one can work with.
So just for some random thought before I did more thorough thinking and analysis:
Just to get some thinking going and pin down some notes from Wikimania as long as I still remember. Some random thoughts about Wikimania 2016 in Esino Lario, close to Lake Como, Lomardy, Italy.
1200 Wikipedians in a small village with about 800 inhabitants. Sleeping in every free bed the village had to offer, attending workshops in discussions in a school, the local museum, the local gym and the theater. The Wikimania was down to earth. Literally, as this was outdoors and the environment played a big part in Wikipedia, but also metaphorically. Much less about "we save the world" and "why we are important" and a lot more about "The How". Stuff for daily activities one can work with.
So just for some random thought before I did more thorough thinking and analysis:
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Samstag, 9. Juli 2016
Freibad bei Basel. Schwimmen im Naturbad Riehen.
Nach dem Hallenbad in Lörrach heute ein zweiter Besuch im Dreiländereck Deutschland-Schweiz-Frankreich. Riehen ist ein Vorort Basels und liegt zwischen Basel und der deutschen Grenze. Wenn ich es richtig verstanden habe, kann mensch vom Schwimmbad aus schon deutsches Staatsgebiet sehen. Das Bad selbst liegt in der Schweiz. Das heutige Naturbad ist Nachfolger eines anderen eher normalen Freibads, das einer deutschen Zollfreistraße (eine Straße die ohne Abzweig durch Schweizer Gebiet von Deutschland nach Deutschland führt, für den Zoll also als Straße in Deutschland gilt) die durch das alte Freibadgelände führte, zum Opfer fiel.
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Sonntag, 19. Juni 2016
Nuklearparkplatz Oranienburg. Ein Vermächtnis der Auerwerke.
Das von mir geschätzte Turm-Erlebnisbad in Oranienburg
ist für Überraschungen gut. Neben den zahlreichen Überwachungskameras, die das Schwimmbad bis vor kurzem lückenlos abfilmten, wie jetzt öffentlich wurde, hat es auch der Standort des Bades in sich.
Das Turm-Schwimmbad steht am Lehnitzsee auf dem ehemaligen Werksgelände der Auerwerke. Die Auerwerke wiederum begannen ihre Existenz unscheinbar als früher Produzent von Gas-Glühstürmpfen und zogen in den 1920ern von Berlin nach Oranienburg. Für Gas-Glühstrümpfe wiederum benötigt man Thorium. Dieses wird einerseits aus sogenannten Monazitsanden gewonnen, andererseits lässt sich Thorium in spaltbares Uran-233 erbrüten. Dass ihr Produkt etwas mit Radioaktivität zu tun hatte, entdeckte Auer recht früh und versuchte erfolglos die radioaktive Zahnpasta Doramad zu vermarkten.
Zeitlich ist die Doramad-Produktion aber auch der Punkte an dem die Geschichte um Oranienburg und Auer unheimlich wird. Oranienburg hatte selbst für Verhältnisse deutscher Kleinstädte eine unselige NS-Geschichte mit dem KZ Sachsenhausen, SS-Wachtruppen-Ausbildungslagern und den Heinkel-Werken aus denen die deutschen Jagdflieger stammten. Oranienburg ist die deutsche Kleinstadt in der noch die meisten Weltkriegsbomben in der Erde liegen. Gründe, Oranienburg zu bombardieren gab es einige.
Bei Auer wurden ab 1933 die jüdischen Miteigentümer aus dem Unternehmen gedrängt und Auer selbst ging an Degussa. Im Besitz der Degussa war Auer an der deutschen Forschung zur Atombombe beteiligt. Während andernorts geforscht wurde, standen in Oranienburg die Produktionsanlagen mit denen Thorium und spaltbares Uran gewonnen wurden. Es gab dort auch größere Vorräte an Monazitsanden, Thorium und Uran. Etwa 1944 bekam die US-Army mit war dort vor sich ging. Zu diesem Zeitpunkt war auch klar, dass der Krieg für Deutschland verloren ist, Deutschland in verschiedene Besatzungszonen aufgeteilt würden werde und Oranienburg in der sowjetischen Zone enden würde.
Somit würden also Fabrikaktionslanlagen und Rohmaterialien, um Atombomben herzustellen, in die Hände der Sowjetunion fallen. Im März 1945 flog die US Air Force einen großen Angriff auf Oranienburg und den Verschiebebahnhof neben dem direkt die Auerwerke lagen. Auch wenn offiziell der Bahnhof das Ziel war, ist wohl davon auszugehen, dass vor allem Auer getroffen werden sollte.
Und wie das so ist, wenn große Menge radioaktiven Materials mit Bomben getroffen werden: Sie verteilen sich. Aufgrund des Bombardements und anderer Auer-Hinterlassenschaften strahlt Oranienburg so wie sonst in Deutschland nur noch der Schwarzwald. Auf dem ehemaligen Auergelände gilt das natürlich ganz besondern.
Zum Teil wurde vor der Turm-Eröffnung 2002 die Erde komplett abgetragen. Zum Teil aber auch nicht. An einigen Orten, wie dem Parkplatz, liegt Sand über der ehemaligen Erde und darüber dann Asphalt. Wer wollte, könnte sich aber in die strahlende Zukunft zurück graben auf dem Parkplatz.
Das Schwimmbad liegt idyllisch am Oder-Havel-Kanal nahe des Lehnitztsees. Bild. Lehnitzsee nördlicher Bereich des westlichen Ufers. Von:
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Das Turm-Schwimmbad steht am Lehnitzsee auf dem ehemaligen Werksgelände der Auerwerke. Die Auerwerke wiederum begannen ihre Existenz unscheinbar als früher Produzent von Gas-Glühstürmpfen und zogen in den 1920ern von Berlin nach Oranienburg. Für Gas-Glühstrümpfe wiederum benötigt man Thorium. Dieses wird einerseits aus sogenannten Monazitsanden gewonnen, andererseits lässt sich Thorium in spaltbares Uran-233 erbrüten. Dass ihr Produkt etwas mit Radioaktivität zu tun hatte, entdeckte Auer recht früh und versuchte erfolglos die radioaktive Zahnpasta Doramad zu vermarkten.
„Was leistet Doramad? Durch ihre radioaktive Strahlung steigert sie die Abwehrkräfte von Zahn u. Zahnfleisch. Die Zellen werden mit neuer Lebensenergie geladen, die Bakterien in ihrer zerstörenden Wirksamkeit gehemmt. Daher die vorzügliche Vorbeugungs- und Heilwirkung bei Zahnfleischerkrankungen. Poliert den Schmelz aufs Schonendste weiß und glänzend. Hindert Zahnsteinansatz. Schäumt herrlich, schmeckt neuartig, angenehm, mild u. erfrischend. Ausgiebig im Gebrauch.“Radioaktive Zahnpasta ist aus heutiger Perspektive nicht empfehlenswert, fällt aber noch in die Irrungen und Wirrungen der Geschichte und einem naiven Umgang mit Technologie.
Zeitlich ist die Doramad-Produktion aber auch der Punkte an dem die Geschichte um Oranienburg und Auer unheimlich wird. Oranienburg hatte selbst für Verhältnisse deutscher Kleinstädte eine unselige NS-Geschichte mit dem KZ Sachsenhausen, SS-Wachtruppen-Ausbildungslagern und den Heinkel-Werken aus denen die deutschen Jagdflieger stammten. Oranienburg ist die deutsche Kleinstadt in der noch die meisten Weltkriegsbomben in der Erde liegen. Gründe, Oranienburg zu bombardieren gab es einige.
Bei Auer wurden ab 1933 die jüdischen Miteigentümer aus dem Unternehmen gedrängt und Auer selbst ging an Degussa. Im Besitz der Degussa war Auer an der deutschen Forschung zur Atombombe beteiligt. Während andernorts geforscht wurde, standen in Oranienburg die Produktionsanlagen mit denen Thorium und spaltbares Uran gewonnen wurden. Es gab dort auch größere Vorräte an Monazitsanden, Thorium und Uran. Etwa 1944 bekam die US-Army mit war dort vor sich ging. Zu diesem Zeitpunkt war auch klar, dass der Krieg für Deutschland verloren ist, Deutschland in verschiedene Besatzungszonen aufgeteilt würden werde und Oranienburg in der sowjetischen Zone enden würde.
Somit würden also Fabrikaktionslanlagen und Rohmaterialien, um Atombomben herzustellen, in die Hände der Sowjetunion fallen. Im März 1945 flog die US Air Force einen großen Angriff auf Oranienburg und den Verschiebebahnhof neben dem direkt die Auerwerke lagen. Auch wenn offiziell der Bahnhof das Ziel war, ist wohl davon auszugehen, dass vor allem Auer getroffen werden sollte.
Und wie das so ist, wenn große Menge radioaktiven Materials mit Bomben getroffen werden: Sie verteilen sich. Aufgrund des Bombardements und anderer Auer-Hinterlassenschaften strahlt Oranienburg so wie sonst in Deutschland nur noch der Schwarzwald. Auf dem ehemaligen Auergelände gilt das natürlich ganz besondern.
Zum Teil wurde vor der Turm-Eröffnung 2002 die Erde komplett abgetragen. Zum Teil aber auch nicht. An einigen Orten, wie dem Parkplatz, liegt Sand über der ehemaligen Erde und darüber dann Asphalt. Wer wollte, könnte sich aber in die strahlende Zukunft zurück graben auf dem Parkplatz.
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Freitag, 17. Juni 2016
Traktorfreitag: Traktoristen
Traktoristen und Traktoristinnen. Sie sind ein unterschätztes Thema. Nach Fritz der Traktorist letzte Woche, nähern wir uns dem Thema heute etwas textlastiger. Dennoch wird es auch ein kleines musikalisches Intermezzo geben.
Wie bereits letzte Woche kurz angerissen: Fritz hat einen Text, der aus heutiger Sicht eher bescheuert-naiv klingt, aber 1950 zur Entstehungszeit des Liedes Propaganda war. Die damals noch weitgehend selbstständigen Bauern der DDR sollten in die LPGs (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) nach sowjetischem Vorbild getrieben werden. Es sollten keine Einzel- und Kleinbauernbetriebe mehr existieren, sondern die Feldern sollten in kollektivierter Landwirtschaft bestellt werden.
In den 1950ern, von denen wir beim Traktoristen-Thema vor allem reden ging es tatsächlich noch um Überzeigung. Zumindest in der dieser Zeit war es in der DDR eher noch der Versuch zu überzeugen und zu gängeln als echter alternativloser Zwang. Das System, Bauern ohne Alternative in die LPGs zu zwingen, sollte noch einige paar Jahre auf sich warten lassen. Also versuchte es die Staatsführung in den 1950ern mit einem Mittelweg aus Gängelung und Propaganda: und was lag da näher als schöne Lieder über das neue kollektivierte Landleben zu schreiben?
Aber worüber gingen die Lieder? Die Kollektivierung brachte Vor- und Nachteile. Ein Vorteil des kollektivierten und damit größeren Betriebs ist die Arbeitsteilung, die das Arbeiten im allgemeinen effektiver macht. Ein anderer Vorteil des Großbetriebs besteht darin, dass es für einen größeren Betrieb einfacher ist, sich moderne Technik zu halten. 1950er waren Fuhrwerke, Pferde und andere Tiere noch weit verbreitet in der Landwirtschaft. Traktoren waren Neid erzeugendes High-Tech-Spielzeug. Der Traktor war die Zukunft, Technik und Fortschritt. Unbegrenzte Energie aus rauchender Maschine statt lahmer Ackergaul!
Wie bereits letzte Woche kurz angerissen: Fritz hat einen Text, der aus heutiger Sicht eher bescheuert-naiv klingt, aber 1950 zur Entstehungszeit des Liedes Propaganda war. Die damals noch weitgehend selbstständigen Bauern der DDR sollten in die LPGs (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaften) nach sowjetischem Vorbild getrieben werden. Es sollten keine Einzel- und Kleinbauernbetriebe mehr existieren, sondern die Feldern sollten in kollektivierter Landwirtschaft bestellt werden.
Mit dem Traktor zur LPG
Wer Bauern kennt, weiß, dass Bauern sehr stur sein können. Insbesondere würden sie schon gar nicht niemals nie und überhaupt nicht freiwillig auch nur einen Quadratmeter Boden aus der Hand geben. Überzeugungsarbeit war gefragt.
In den 1950ern, von denen wir beim Traktoristen-Thema vor allem reden ging es tatsächlich noch um Überzeigung. Zumindest in der dieser Zeit war es in der DDR eher noch der Versuch zu überzeugen und zu gängeln als echter alternativloser Zwang. Das System, Bauern ohne Alternative in die LPGs zu zwingen, sollte noch einige paar Jahre auf sich warten lassen. Also versuchte es die Staatsführung in den 1950ern mit einem Mittelweg aus Gängelung und Propaganda: und was lag da näher als schöne Lieder über das neue kollektivierte Landleben zu schreiben?
Der beste Trakterist-der MTS Grosskochberg
(Kreis Rudolstadt) ist der Trakterist Gerhard Kästner mit einer Leistung
von 75 ha mittleres Pflügen, reine Feldarbeit. Diese Leistung erreichte
er hauptsächlich durch die Anwendung der Gerätekopplung. Bundesarchiv, Bild 183-19148-003 / CC-BY-SA 3.0
Aber worüber gingen die Lieder? Die Kollektivierung brachte Vor- und Nachteile. Ein Vorteil des kollektivierten und damit größeren Betriebs ist die Arbeitsteilung, die das Arbeiten im allgemeinen effektiver macht. Ein anderer Vorteil des Großbetriebs besteht darin, dass es für einen größeren Betrieb einfacher ist, sich moderne Technik zu halten. 1950er waren Fuhrwerke, Pferde und andere Tiere noch weit verbreitet in der Landwirtschaft. Traktoren waren Neid erzeugendes High-Tech-Spielzeug. Der Traktor war die Zukunft, Technik und Fortschritt. Unbegrenzte Energie aus rauchender Maschine statt lahmer Ackergaul!
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Mittwoch, 15. Juni 2016
Ostmusik
Letztens stieß ich doch ein paarmal auf Musik aus Ostdeutschland. Uwe hat mich auf die Spaßcombo Possenspiel hingewiesen, die zwar so dezent-anstregende Texte hatten (lustig!), aber musikalisch auch mehr funky waren als ich der DDR je zugetraut hätte. Ich stieß auch Chicoree, die zwar musikalisch eher typischen lyrisch-melancholischen Ostrock machten, aber zumindest Preise für den genial-bescheuertsten Bandnamen bekommen sollten.
Und Marcus tadelte mich, weil mir die Dithmarscher-Erzgebirgsche Co-Produktion "Die immer lacht" - zur Zeit immerhin Platz 2 der deutschen Charts - so gar nichts sagte. Drei musikalisch ostdeutsche Entdeckungen innerhalb weniger Tage. Und das mir! Sollte ich da tatsächlich etwas übersehen haben? Sollten aus der DDR und ihren Nachfolgebundesländern musikalische Highlights hervorgegangen sein, die sich mir bisher entzogen?
Und das ausgerechnet mir, der ich ja selbst größere Teile der 90er in Leipzig verbracht habe und mich da intensiver mit Popmusik beschäftigt als je vorher oder nachher. Sollte ich nicht den kompletten 80er/90er-Kanon der sächsisch-thüringisch-brandenburgischen Musik auch nachts um drei im Schlaf können? Sollte es noch mehr geben? Habe ich bewegendes übersehen? Was gab es noch?
Um das Thema überschaubar zu halten, habe ich versucht mich auf Brandenburg zu beschränken. Dank der Bibliothek Potsdam gibt es zum Thema eine ausführliche und fast aktuelle (September 2014) Übersicht: "Musiker aus Brandenburg. Kurzbiografien der in der Sondersammlung Musik aus Brandenburg“ der Musikbibliothek der Stadt - und Landesbibliothek Potsdam vertretenen Musiker."
Deren 65 Seiten sind nicht vollständig und haben anscheinend insbesondere was die 2000er angeht Lücken, bieten aber von Büchsenschütz, Gustav über Bach, Carl Philipp Emanuel und Paul van Dyk bis hin zu Blutiger Osten und der Fercher Obskisten Bühne doch eine große Auswahl. Was gab und gibt es denn so an Brandenburger Musik?
Chart-Fernseh-Schlager natürlich. Den lasse ich mal weitgehend aus. Der ist halbwegs bekannt und musikalisch halbwesg uninteressant - scheint zudem eher aus anderen Teilen der DDR gekommen zu sein als ausgerechnet aus Brandenburg. Der einzige Name, der mir da wirklich was sagte, war Wolfgang Lippert - nun ja. Spannender sind in der Richtung Gerhard Gundermann und Achim Mentzel, die ich jetzt aber auch für eingeschworene Westdeutsche als bekannt voraussetze.
Zu den unbekannteren Episoden der DDR-Musikgeschichte gehörte die Beat-Musik, die allerdings schon kurz nach ihrem Aufkommen wieder verboten wurde. Die Sputniks aus Berlin (1963-1966), die Butlers (1962-1965) aus Leipzig oder Scirocco (1964- ) aus Potsdam existierten zu kurz oder waren zu stark gegängelt um eine eigenen Identität zu entwickeln. Scirocco war die einzige Band, die länger existierte und für den größten Teil der Zeit haben die dann eher unerträglichen Schlager produziert. Für mich klingt das eher so als wäre die Entwicklung des Beats zusammengebrochen als die Bands noch dabei waren, englische Bands zu kopieren. Hätte was werden können, ist es aber anscheinend nicht.
Und Marcus tadelte mich, weil mir die Dithmarscher-Erzgebirgsche Co-Produktion "Die immer lacht" - zur Zeit immerhin Platz 2 der deutschen Charts - so gar nichts sagte. Drei musikalisch ostdeutsche Entdeckungen innerhalb weniger Tage. Und das mir! Sollte ich da tatsächlich etwas übersehen haben? Sollten aus der DDR und ihren Nachfolgebundesländern musikalische Highlights hervorgegangen sein, die sich mir bisher entzogen?
Und das ausgerechnet mir, der ich ja selbst größere Teile der 90er in Leipzig verbracht habe und mich da intensiver mit Popmusik beschäftigt als je vorher oder nachher. Sollte ich nicht den kompletten 80er/90er-Kanon der sächsisch-thüringisch-brandenburgischen Musik auch nachts um drei im Schlaf können? Sollte es noch mehr geben? Habe ich bewegendes übersehen? Was gab es noch?
Musiker aus Brandenburg
Um das Thema überschaubar zu halten, habe ich versucht mich auf Brandenburg zu beschränken. Dank der Bibliothek Potsdam gibt es zum Thema eine ausführliche und fast aktuelle (September 2014) Übersicht: "Musiker aus Brandenburg. Kurzbiografien der in der Sondersammlung Musik aus Brandenburg“ der Musikbibliothek der Stadt - und Landesbibliothek Potsdam vertretenen Musiker."
Deren 65 Seiten sind nicht vollständig und haben anscheinend insbesondere was die 2000er angeht Lücken, bieten aber von Büchsenschütz, Gustav über Bach, Carl Philipp Emanuel und Paul van Dyk bis hin zu Blutiger Osten und der Fercher Obskisten Bühne doch eine große Auswahl. Was gab und gibt es denn so an Brandenburger Musik?
Chart-Fernseh-Schlager natürlich. Den lasse ich mal weitgehend aus. Der ist halbwegs bekannt und musikalisch halbwesg uninteressant - scheint zudem eher aus anderen Teilen der DDR gekommen zu sein als ausgerechnet aus Brandenburg. Der einzige Name, der mir da wirklich was sagte, war Wolfgang Lippert - nun ja. Spannender sind in der Richtung Gerhard Gundermann und Achim Mentzel, die ich jetzt aber auch für eingeschworene Westdeutsche als bekannt voraussetze.
Beat und Rock
Zu den unbekannteren Episoden der DDR-Musikgeschichte gehörte die Beat-Musik, die allerdings schon kurz nach ihrem Aufkommen wieder verboten wurde. Die Sputniks aus Berlin (1963-1966), die Butlers (1962-1965) aus Leipzig oder Scirocco (1964- ) aus Potsdam existierten zu kurz oder waren zu stark gegängelt um eine eigenen Identität zu entwickeln. Scirocco war die einzige Band, die länger existierte und für den größten Teil der Zeit haben die dann eher unerträglichen Schlager produziert. Für mich klingt das eher so als wäre die Entwicklung des Beats zusammengebrochen als die Bands noch dabei waren, englische Bands zu kopieren. Hätte was werden können, ist es aber anscheinend nicht.
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Dienstag, 14. Juni 2016
Schwimmbäder nah und fern: Einige Nachträge
Bei meinen diversen Schwimmbadposts sind ja einige Fragen offen geblieben. Teils habe ich die im Text gestellt, teils habe ich sie mir auch nur gedacht.
Nun bin ich seit einiger Zeit Besitzer des praktischen Büchleins Bäderbau in Berlin. Architektonische Wasserwelten von 1800 bis heute. Einerseits kann ich das Buch natürlich nur empfehlen. Faszinierende Geschichten, noch faszinierende Fotos, Hintergrundinformationen und Wissen über jede Menge Bäder deren Existenz ich nicht einmal erahnte (Admiralsbad! Blub! Viele viele Fluss- und Seebadeanstalten). Zum anderen beantwortet das Büchlein aber auch einige Fragen.
Beim Stadtbad Schöneberg fragten wir uns, was aus den Wannenbädern wurde. Das weiß ich immer noch nicht. Aber immerhin ist jetzt gesichert, dass sie existierten. Die Wannen befanden sich in den Obergeschossen des straßenzugewandten Kopfbaus hin, während im Erdgeschoss des Kopfbaus die Angestellten des Bades wohnten. Außerdem erfuhr ich, dass auch in Schöneberg die großartige, großartige Konstruktion eines Glasdachs geplant worden war, die dann Budgetkürzungen zum Opfer fiel. Schufte! Gebaut wurde das Bad übrigens mit extrem knappen Budget um den dringenden Bedarf in Schöneberg abzuhelfen und die Nutzung war für nicht mehr als 20 Jahre geplant. Dafür allerdings hat sich das Bad gut gehalten.
Zum Stadtbad Mitte ist mir bei aller Begeisterung entgangen wie revolutionär es damals war. Es handelte sich um die größe überdachte Schwimmhalle Europas. Die 50-Meter-Bahnen in der Halle waren eine absolute Novität. Auch dass Frauen und Männer im selben Becken badeten war 1930 revolutionärer als es aus dem Jahr 2016 betrachtet aussieht. Schade allerdings, dass der ehemals auf dem Dach seinede Ostseestrand - zum Liegen und Sonnen - den Zeiten zum Opfer gefallen ist.
Das Stadtbad Wilmersdorf, das ich ja besonders liebe, weil es sich schon immer halb wie ein Freibad anfühlt, ist tatsächlich so geplant. Der Architekt schrieb damals unter anderem von einem "überdeckten Teich.. der eben nicht als Halle fühlbar wird, nicht als Innenraum, sondern nur noch überdachendes Zelt." Ziel erreicht würde ich sagen. Geschätzt hatte ich seine Bauzeit in die 1950er, tatsächlich wurde es 1961 eröffnet. Wobei in dem Buch ein Foto des Bades von 1963 ist, das noch eine Glaswand mehr zeigt als heute vorhanden ist. So ist das mit den Büchern. Sie beantworten Fragen und werfen neu auf: was wurde aus der Glaswand?
Das Stadtbad Lankwitz, von mir auf die 1960er geschätzt, stammte von 1967 bis 1970. Irgendwie fällt es selbst diesem Buch schwer, etwas interessantes zum Bad zu sagen, außer, dass es ungewöhnlich quadratisch ist.
Die diversen Kombibäder (Mariendorf, Seestraße, Gropiusstadt und noch diverse andere, die ich bisher nicht live gesehen habe) gehen auf einen standardisierten Typus der Firma Ibaco aus Velbert zurück, die diese Bäder quer über Berlin abwarf. Das Bad in Mariendorf war das letzte einer Fünfer-Serie. Das Bad in der Seestraße kam dann als Nachzügler einige Jahre später, ist ja auch optisch verändert und sollte ursprünglich auch ein Wellenbad haben.
Ich staune: die mittlerweile halb zugebauten Mosaiken in der Weddinger Seestraße, die mir nach dem Kunst-Leistungskurs des örtlichen Gymnasiums aussahen, kamen von einem Künstler mit Wikipedia-Artikel.Aber vielleicht lag es auch nur an der Zeit: die überraschende Erkenntnis, dass die naive Kunst aus dem VHS-Kurs damals für teuer Geld renommierter Künstler eingekauft wurde, traf mich mittlerweile nicht nur in Schwimmbädern, sondern auch in Unigebäuden, öffentlichen Plätzen und anderen öffentlichen Orten. Und fast immer lag die Zeit ihrer Entstehung zwischen 1980 und 1985.
Soviel zu den Berliner Bädern. Mir ist auch aufgefallen, wieviele Bäder ich noch nicht kenne und bei wievielen davon die absurde Öffnungszeitenpolitik der Berliner Bäderbetriebe sich auch jegliche Mühe gibt, mir einen Besuch zu verwehren.
Aber noch ein Nachtrag außerhalb Berlins. Diesmal nicht aus dem Buch. Zum mir ja eigentlich sympathischen Turm Center Oranienburg. Im Schwimmbad hingen bis vor kurzem 40 Überwachungskameras "Sieben Jahre lang wurden der Eingangsbereich, Wasserrutschen, die Sammelumkleide, das Sole- und das Sportbecken sowie Kellerräume, die nur für Mitarbeiter zugänglich sind, per Kameras kontrolliert." schreibt die MOZ. Örgs.
Nun bin ich seit einiger Zeit Besitzer des praktischen Büchleins Bäderbau in Berlin. Architektonische Wasserwelten von 1800 bis heute. Einerseits kann ich das Buch natürlich nur empfehlen. Faszinierende Geschichten, noch faszinierende Fotos, Hintergrundinformationen und Wissen über jede Menge Bäder deren Existenz ich nicht einmal erahnte (Admiralsbad! Blub! Viele viele Fluss- und Seebadeanstalten). Zum anderen beantwortet das Büchlein aber auch einige Fragen.
Bäder, die ich leider nicht mehr besuchen kann. Das SEZ in Friedrichshain. Immerhin ausführlich gewürdigt im Buch. Bild: Bundesarchiv, Bild 183-Z0318-028 / Link, Hubert / CC-BY-SA 3.0
Beim Stadtbad Schöneberg fragten wir uns, was aus den Wannenbädern wurde. Das weiß ich immer noch nicht. Aber immerhin ist jetzt gesichert, dass sie existierten. Die Wannen befanden sich in den Obergeschossen des straßenzugewandten Kopfbaus hin, während im Erdgeschoss des Kopfbaus die Angestellten des Bades wohnten. Außerdem erfuhr ich, dass auch in Schöneberg die großartige, großartige Konstruktion eines Glasdachs geplant worden war, die dann Budgetkürzungen zum Opfer fiel. Schufte! Gebaut wurde das Bad übrigens mit extrem knappen Budget um den dringenden Bedarf in Schöneberg abzuhelfen und die Nutzung war für nicht mehr als 20 Jahre geplant. Dafür allerdings hat sich das Bad gut gehalten.
Zum Stadtbad Mitte ist mir bei aller Begeisterung entgangen wie revolutionär es damals war. Es handelte sich um die größe überdachte Schwimmhalle Europas. Die 50-Meter-Bahnen in der Halle waren eine absolute Novität. Auch dass Frauen und Männer im selben Becken badeten war 1930 revolutionärer als es aus dem Jahr 2016 betrachtet aussieht. Schade allerdings, dass der ehemals auf dem Dach seinede Ostseestrand - zum Liegen und Sonnen - den Zeiten zum Opfer gefallen ist.
Das Stadtbad Wilmersdorf, das ich ja besonders liebe, weil es sich schon immer halb wie ein Freibad anfühlt, ist tatsächlich so geplant. Der Architekt schrieb damals unter anderem von einem "überdeckten Teich.. der eben nicht als Halle fühlbar wird, nicht als Innenraum, sondern nur noch überdachendes Zelt." Ziel erreicht würde ich sagen. Geschätzt hatte ich seine Bauzeit in die 1950er, tatsächlich wurde es 1961 eröffnet. Wobei in dem Buch ein Foto des Bades von 1963 ist, das noch eine Glaswand mehr zeigt als heute vorhanden ist. So ist das mit den Büchern. Sie beantworten Fragen und werfen neu auf: was wurde aus der Glaswand?
Das Stadtbad Lankwitz, von mir auf die 1960er geschätzt, stammte von 1967 bis 1970. Irgendwie fällt es selbst diesem Buch schwer, etwas interessantes zum Bad zu sagen, außer, dass es ungewöhnlich quadratisch ist.
Die diversen Kombibäder (Mariendorf, Seestraße, Gropiusstadt und noch diverse andere, die ich bisher nicht live gesehen habe) gehen auf einen standardisierten Typus der Firma Ibaco aus Velbert zurück, die diese Bäder quer über Berlin abwarf. Das Bad in Mariendorf war das letzte einer Fünfer-Serie. Das Bad in der Seestraße kam dann als Nachzügler einige Jahre später, ist ja auch optisch verändert und sollte ursprünglich auch ein Wellenbad haben.
Ich staune: die mittlerweile halb zugebauten Mosaiken in der Weddinger Seestraße, die mir nach dem Kunst-Leistungskurs des örtlichen Gymnasiums aussahen, kamen von einem Künstler mit Wikipedia-Artikel.Aber vielleicht lag es auch nur an der Zeit: die überraschende Erkenntnis, dass die naive Kunst aus dem VHS-Kurs damals für teuer Geld renommierter Künstler eingekauft wurde, traf mich mittlerweile nicht nur in Schwimmbädern, sondern auch in Unigebäuden, öffentlichen Plätzen und anderen öffentlichen Orten. Und fast immer lag die Zeit ihrer Entstehung zwischen 1980 und 1985.
Soviel zu den Berliner Bädern. Mir ist auch aufgefallen, wieviele Bäder ich noch nicht kenne und bei wievielen davon die absurde Öffnungszeitenpolitik der Berliner Bäderbetriebe sich auch jegliche Mühe gibt, mir einen Besuch zu verwehren.
Aber noch ein Nachtrag außerhalb Berlins. Diesmal nicht aus dem Buch. Zum mir ja eigentlich sympathischen Turm Center Oranienburg. Im Schwimmbad hingen bis vor kurzem 40 Überwachungskameras "Sieben Jahre lang wurden der Eingangsbereich, Wasserrutschen, die Sammelumkleide, das Sole- und das Sportbecken sowie Kellerräume, die nur für Mitarbeiter zugänglich sind, per Kameras kontrolliert." schreibt die MOZ. Örgs.
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Schwimmbadblogs nah und fern
Ein kleiner Hinweis auf den Tagesspiegel und kleines und viel zu kurzes Porträt des wunderbaren Schwimmbadblogs.
Und hier geht es ohne Umweg über den Tagesspiegel direkt zum Blog,
„Also, ich nehm' ja keine Drogen, aber ich bin schwimmsüchtig! Deshalb kennt sie fast alle Berliner Bäder so gut wie ihre Schwimmtasche. Und fragt man sie nach Öffnungszeiten, so hat sie diese wie auf Knopfdruck parat. Egal wie unregelmäßig die Betriebszeiten gerade wegen Personalnot und diverser Pannen sind.
Und hier geht es ohne Umweg über den Tagesspiegel direkt zum Blog,
Montag, 13. Juni 2016
Wikipedia von A bis Z. Ein Versuch
Brockhaus
Die Brockhaus Enzyklopädie ist ein mehrbändiges Nachschlagewerk in deutscher Sprache, das zuletzt von dem zum Bertelsmann-Konzern gehörenden Wissen Media Verlag herausgegeben wurde. Ist es ein Nachschlagewerk? War es ein Nachschlagewerk? Seit einigen Jahren befindet sich der Brockhaus in einer Art Limbo des Untotseins. Irgendwie existiert er noch. So richtig aber auch nicht mehr. Ohne jetzt die Irrungen und Wirrungen des ehemaligen Goldstandards der deutschen Nachschlagewerke nachzuerzählen, reicht es mir zu erwähnen, dass noch vor 10 Jahren der Brockhaus quasi das unerreichbare Ziel, die große Messlatte und die ferne Vision dessen war, was Wikipedia werden sollte. Genau wie Wikipedia den Brockhaus anscheinend maßlos überschätzte, so war und ist der Brockhaus selbst ratlos wie er mit der Wikipedia umgehen sollte. Man weiß nicht, ob man von vertanen Chancen reden soll. Denn hatte der Brockhaus je Chancen?
Chiara Ohoven
Bild: Chiara Ohoven (2012) von:
Michael Schilling Lizenz: Attribution-Share Alike 3.0 Unported
Chiara Ohoven ist ein deutsches It-Girl. Viel mehr wissen wir nicht, da Wikipedia den zu Chiara gehörigen Artikel permanent löscht. Vor einigen Jahren erlangte sie kurzzeitig deutschlandweite Berühmtheit durch eine Do-it-Yourself Schönheits-OPs mit Schlauchbootlippen als Ergebnis, fand aber vor den Do-it-Yourself-Enzyklopädisten damit keine Gnade. Ansonsten folgt Chiara ihrer Mutter und ihrem Vater auf das Parkett der High Society und des Glamours. Und da kein Wikipedianer je zur High Society gehörte oder gehören wird, gilt sie in Wikipedia weiterhin als nicht-relevant.
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