Werk
Mills schriftstellerische und politische Tätigkeit sollte vor allem dazu dienen, die Menschen zu moralisch höherwertigen Wesen zu entwickeln. Dabei suchte er nach verschiedenen Ansätzen, deren innere Kohärenz mehr der Suche des Interpreten unterliegt, als dass er sie explizit macht. Ideengeschichtlich wirksam wurden vor allem drei Aspekte:
Mill-Limit
In seiner bekanntesten Schrift „On Liberty“ (dt: „Über die Freiheit“) setzt Mill das Limit „… dass der einzige Grund, aus dem die Menschheit, einzeln oder vereint, sich in die Handlungsfreiheit eines ihrer Mitglieder einzumischen befugt ist: sich selbst zu schützen. Daß der einzige Zweck, um dessentwillen man Zwang gegen den Willen eines Mitglieds einer zivilisierten Gesellschaft rechtmäßig ausüben darf: die Schädigung anderer zu verhüten.“ Das Mill-Limit gilt heute noch, besonders in angloamerikanischen Ländern, als Grundlage des Liberalismus.
Utilitarismus
Im Gegensatz zu Jeremy Bentham oder seinem Vater James Mill entwickelt JS Mill den Utilitarismus weiter. Wo es bei ersteren rein quantitativ um das „größtmögliche Glück der größtmöglichen Zahl“ ging, avisiert JS Mill eine qualitative Vorgehensweise, die „höhere“ von „niederen“ Genüssen unterscheidet und entsprechend gewichtet. Er kann damit einige der Haupteinwände gegen den Utilitarismus umgehen, bleibt selbst aber relativ unkonkret dabei, wie „höhere“ und „niedere“ Genüsse zu unterscheiden sind.
Feminismus
Ungewöhnlich für seine Zeit und wahrscheinlich beeinflusst durch seine spätere Frau Harriot Taylor (Mill), vertritt JS Mill feministische Ansichten. Er fordert ebenso das Frauenwahlrecht wie ein Scheidungsrecht. Auch untersucht er als einer der ersten sozialwissenschaftlich die Unterdrückung der Frau.
Bild: Old sheep face. Von: By Roger Green from UK (Old Sheep) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons
1 Kommentar:
Mein erster Edit betraf einen Typo. Viel mehr isses danach auch nicht geworden.
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