Ich habe ja gerade die "Relevanzkriterien Wirtschaftsunternehmen" in "Unternehmen" umgetauft, und warte auf den Skandal. Wobei deutschsprachig auch so ein Unwort ist - Wikipedianer, die glauben, dass mehr Buchstaben klarere Kommunikation bedeuten.
Ich schäme mich nicht zu sagen, daß ich "deutschsprachig" für korrekt halte!
Ansonsten bin ich natürlich immer wieder erstaunt, daß
* a) Wikipedianer * b) deutsche Wikipedianer
immer als so anders angesehen werden als der Rest der Welt. Der Rest der Welt ist genauso. Nun kann man einmal mehr die Welt beklagen, hatten wir im Verlauf der Jahrtausende erst millionenmal - oder man nimmt es einfach mal hin und generiert durch das Beklagen nicht neuen Text ;).
Im übrigen sehen wir hier, wie Jemand ein neues "Law" etablieren möchte - "Southparks Law" ;).
"Deutschsprachige Länder": meinetwegen, da sonst zweideutig. Aber wem zur "deutschen Wikipedia" einfällt, dass da nur die Bundesrepublik Deutschland und nicht die Sprache gemeint sein könnte, oder wer Keller, Frisch und Dürrenmatt zur frei erfundenen "deutschsprachigen Literatur" zählt, nicht aber zur seit Jahrhunderten eingeführten "deutschen Literatur", dem ist wirklich nicht zu helfen. Interessanterweise nennen sich die Deutschschweizer übrigens nicht Deutschsprachigschweizer. Da brauchte es dann schon die Wikipedianer, um darin ein Problem zu erkennen.
Wobei ich auch die These aufstellen würde, dass Wikipedia schon eine besondere Tendenz zur Hyperkorrektheit hat. Das Konzept, dass sich die Bedeutung eines Worts durch seinen Kontext erschließt, konnte sich in Wikipedia nie durchsetzen. Und die argwöhnische Beäugen jeder Abkürzung ist auch schon niedlich.
Der These von dirkfranke zur Hyperkorrektheit ist zuzustimmen. Mit dem Wort ist es wie mit dem Ton: in jedem Akkord klingt er etwas anders. Ohne Klang ist der Ton eine physikalische Messeinheit. Wörter in der WP werden manchmal auch so gesehen.
es gibt auch Texte im RL, bei denen man keinen Platz sparen muss: Briefe aller Art, Schularbeiten, die meisten Flugblätter, etc. und verwendet dennoch Abkürzungen:
weil sie sich schneller lesen lassen, weniger aufwendig sind, und weil sie inhaltlich bedeutungsgleich sind. Warum ein lang ausgeschriebenes Wort unbedingt besser sein muss, als eine Abkürzung, erschließt sich mir nicht. Ein längeres Synonym muss ja auch nicht besser sein, als ein kürzeres: kommt halt auf den Kontext an. Und USA zB ist lesbarer und präziser als Vereinigte Staaten.
Über USA wird sicher auch kaum Jemand ernsthaft reden. Das ist eine ganz andere Form der Abkürzung als etwa dein "zB", das völlig unnötig ist. Und auf Flugblättern muß man natürlich Platz sparen - bei allem Gedruckten ist nur begrenzter Platz. Und wer handschriftlich schreibt versucht da auch zu sparen wo immer es geht.
Man muß es aber wohl anders sehen - wenn das eines der Probleme ist, über das wir reden (können/müssen), geht es uns doch super.
12 Kommentare:
Und das geht schon mit dem unsäglichen "deutschsprachig" los.
Ich habe ja gerade die "Relevanzkriterien Wirtschaftsunternehmen" in "Unternehmen" umgetauft, und warte auf den Skandal. Wobei deutschsprachig auch so ein Unwort ist - Wikipedianer, die glauben, dass mehr Buchstaben klarere Kommunikation bedeuten.
US-amerikanisch *duck&weg*
Ich schäme mich nicht zu sagen, daß ich "deutschsprachig" für korrekt halte!
Ansonsten bin ich natürlich immer wieder erstaunt, daß
* a) Wikipedianer
* b) deutsche Wikipedianer
immer als so anders angesehen werden als der Rest der Welt. Der Rest der Welt ist genauso. Nun kann man einmal mehr die Welt beklagen, hatten wir im Verlauf der Jahrtausende erst millionenmal - oder man nimmt es einfach mal hin und generiert durch das Beklagen nicht neuen Text ;).
Im übrigen sehen wir hier, wie Jemand ein neues "Law" etablieren möchte - "Southparks Law" ;).
"Deutschsprachige Länder": meinetwegen, da sonst zweideutig. Aber wem zur "deutschen Wikipedia" einfällt, dass da nur die Bundesrepublik Deutschland und nicht die Sprache gemeint sein könnte, oder wer Keller, Frisch und Dürrenmatt zur frei erfundenen "deutschsprachigen Literatur" zählt, nicht aber zur seit Jahrhunderten eingeführten "deutschen Literatur", dem ist wirklich nicht zu helfen. Interessanterweise nennen sich die Deutschschweizer übrigens nicht Deutschsprachigschweizer. Da brauchte es dann schon die Wikipedianer, um darin ein Problem zu erkennen.
@ marcus: da steht nichts von deutscher wikipedia. du hast völlig recht: schlechter stil ist ein internationales übel ;)
Wobei ich auch die These aufstellen würde, dass Wikipedia schon eine besondere Tendenz zur Hyperkorrektheit hat. Das Konzept, dass sich die Bedeutung eines Worts durch seinen Kontext erschließt, konnte sich in Wikipedia nie durchsetzen. Und die argwöhnische Beäugen jeder Abkürzung ist auch schon niedlich.
Genau. Nach WP:NK und WP:WWNI sind Abkürzungen aufzulösen, egal wie es im RL gehandhabt wird!
Warum werden denn Abkürzungen im "RL" genutzt? GEnau - um Platz zu sparen. Abkürzungen sind sowas von Pre-Internet...
Der These von dirkfranke zur Hyperkorrektheit ist zuzustimmen. Mit dem Wort ist es wie mit dem Ton: in jedem Akkord klingt er etwas anders. Ohne Klang ist der Ton eine physikalische Messeinheit. Wörter in der WP werden manchmal auch so gesehen.
Naja, Marcus,
es gibt auch Texte im RL, bei denen man keinen Platz sparen muss: Briefe aller Art, Schularbeiten, die meisten Flugblätter, etc. und verwendet dennoch Abkürzungen:
weil sie sich schneller lesen lassen, weniger aufwendig sind, und weil sie inhaltlich bedeutungsgleich sind. Warum ein lang ausgeschriebenes Wort unbedingt besser sein muss, als eine Abkürzung, erschließt sich mir nicht. Ein längeres Synonym muss ja auch nicht besser sein, als ein kürzeres: kommt halt auf den Kontext an. Und USA zB ist lesbarer und präziser als Vereinigte Staaten.
Über USA wird sicher auch kaum Jemand ernsthaft reden. Das ist eine ganz andere Form der Abkürzung als etwa dein "zB", das völlig unnötig ist. Und auf Flugblättern muß man natürlich Platz sparen - bei allem Gedruckten ist nur begrenzter Platz. Und wer handschriftlich schreibt versucht da auch zu sparen wo immer es geht.
Man muß es aber wohl anders sehen - wenn das eines der Probleme ist, über das wir reden (können/müssen), geht es uns doch super.
Kommentar veröffentlichen