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Dienstag, 17. Januar 2012
Vorletztes Wochenende präsidierte ich #wmde
Schnee, bunte Kärtchen, kontroverse Diskussionen, Menschen, die mindestens so spannend waren wie erwartet, Schnee, noch mehr Schnee, ein Flipchart, und fröhliche Spiele. Das präsidiale Reisen startete spannend. Hier sind eher die persönlichen Eindrücke meiner Klausur als Wikimedia-Deutschland-Präsidiumsmitglied
Der Berg
Die Klausur fand im Hanns-Seidel-Tagungshaus im Wildbad Kreuth statt. Während die Bundestagsgruppe der CSU noch morgens abreiste, kamen wir nachmittags an. Kreuth liegt ungefähr so weit weg von München wie Itzehoe von Hamburg, war aber eine andere Welt. Und Kreuth erwies sich als pittoresker denn Itzehoe. Insbesondere die letzten 500 Meter den Berg hinauf nach Kreuth hatten es in sich. Wenn man oben angekommen war, wollte man nicht mehr herunter. Zumal – wer verlässt schon gerne die eigene Klosterzelle, wenn Franz Josef Strauß gütig über einen lächelt.
Andererseits war das mit dem rauf- und runterkommen nicht so einfach. Mit Schneeketten war das fahren auf den Berg möglich, ohne Schneeketten nur manchmal. Ich hörte von tapferen Präsiden, die ihre Koffer noch den Berg hinauf getragen haben. Dafür haben ich dann mit Delphine und Anja nach zwei Tagen auf dem Parkplatz meinen Peugeot eine knappe halbe Stunde lang ausgraben müssen. Der Scheepflugtraktor ist soweit nicht gekommen, dieses Auto wieder auszugraben.
Auch sonst funktionierte die Abschließung der Klausur gegenüber der Welt: Internet gab es nur über den einzigen Telekom-Hotspot. Das Handynetz funktionierte gleich gar nicht. Im Talkessel sah und hörte man nichts von der weiten Welt. Selbst zum Fernsehen hätte man in den einen Fernsehraum im Hause gehen müssen.
Teambuilding
Teambuilding stand auf der Tagesordnung, und machte mich misstrauisch. Mein letzter Versuch an einem professionell gecoachten Teambuilding teilzunehmen, endete darin, dass wir alle linksherum um eine brennende Kerze gingen, und uns gegenseitig sagten, wie toll wir sind.
Und natürlich befürchtete ich die obligatorische Wollknäuelübung, bei der wir am Ende alle verwickelt sind, und überrascht tun, wie vernetzt das ist. Aber okay, es ist meine erste WMDE-Klausur, ich lasse mich überraschen, und atme tieeeeef durch. Tiefenentspannt beschloss ich, dass ich alles auf mich zukommen lasse und alles mit mir machen lassen würde - selbst Kerzen und Wollknäuel.
Kerzen gab es keine, und das Wollknäuel entpuppte sich als Haken mit Bändern zum Bauklötze stapeln. Ich nahm schon an Schlimmeren teil, würde aber trotzdem die Behauptung aufrechterhalten, dass gemeinsames Schneemannbauen genauso teambildnerisch gewesen wäre, und dabei deutlich mehr Spaß gemacht hätte.
Die langweiligen organisatorischen Teile
Was ist Kompass 2020, wo kommt er her, und wie sollte man ihn ändern? Was sind Ressorts? Wer macht was? Wer will in welches Ressort? Wie oft finden Telefonkonferenzen statt? Wie findet man „seine“ Mitarbeiter in der Geschäftsstelle? Etc.
Die genaue Ressortverteilung findet man im Forum, wobei die Ressorts ihre Aufgaben und Möglichkeiten an sich eher noch vage beschrieben sind, und durchaus etwas konkrete Ausgestaltung vertragen können.
Meine Ressorts sind mittlerweile Lobbying (aka Politik), Freiwilligenförderung, Organisationsentwickelung, und Vereinskommunikation. Außerdem bin ich noch in den AGs Visionen und Mitgliederversammlung gelandet. Das bedeutet im Umkehrschluss: erst einmal nichts zu tun habe ich mit Finanzen, Fundraising, und PR, vermittle aber natürlich gerne Kontakt.
Communityentwicklung:
Ausgehend von einer Umfrage in der Wikipedia haben wir kontrovers diskutiert, inwieweit WMDE Probleme lösen kann, die nach Meinung der Community nicht dringlich sind, oder auch gar nicht bestehen. Oder auch: inwieweit WMDE diese Probleme überhaupt lösen sollte. Sicher kein Thema, mit dem man bei einem Mittagessen zu einem abschließenden Ergebnis kommt.
Lizenzen für Fotos
Um es mal so zu sagen: es wurde kontrovers diskutiert.
SMARTe Ziele des Präsidiums für 2012:
Einige. Um die detailliert aufzuzählen, verweise ich auf das Protokoll der Klausur; das hoffentlich bald öffentlich ist. Da steht dann auch drin, was SMART ist.
Kein Präsidiums-Klausurpost ohne Essen
Gut, aber nicht die opulenten Luxusschwelgereien wegen der ich mich habe aufstellen lassen. Freitag beim Südtiroler war ich nicht, weil sich die Planungen änderten, und ich schon auf dem unzugänglichen Berg im Funkloch saß.
Sonnabend mittags Kässpätzle in einer Kleinbauern-Selbstverwalteten-Natur-Glückliche-Kühe-Meierei (kulinarischer Höhepunkt), Sa Abend Huhn (okay) mit leckeren karamellisierten Zwiebeln, und einem Dessert, das vermutlich noch von der CSU übrig geblieben war. Das war echt eine andere Liga. Sonntags mittags gab es auch etwas, aber da gleichzeitig die Lizenzdiskussion stattfand, habe ich nicht wirklich mitbekommen, was auf dem Teller lag.
das klingt ja total interessant - ist aus der idee eines präsidiumschats etwas geworden?
AntwortenLöschenund die inhaltlichen themen sind sorgsam ausgespart :)
AntwortenLöschenTolanor,
AntwortenLöschenes gibt ja noch das Protokoll, da steht inhaltlich etwas mehr. Aber Du sitzt die Tagesordnung: Bauklötzchenbauen in den Sessions, inhaltlich nebenbei über dem Essen. Aber ich habe ja beschlossen komplett tiefenentspannt in die Sitzung zu gehen.
kellerkind,
ist untergegangen. wobei ich zugeben muss, ich persönlich finde gruppenchat die mit abstand anstrengendste und uneffektivste form etwas zu bereden. fällt uns was anderes ein? oder ist das wirklich die einzige varianta wie man so etwas mal zusammen bekommt?
also, ich finde die office-hours eigentlich gar nicht schlecht. im gegensatz zu den bisherigen de-vereinschats sind sie themengebunden & das funktioniert meiner empfindung nach eigentlich ganz gut. also nicht so: lass uns mal reden, du, sondern konkretes thema ggf. mit zusatzmaterial zur vorbereitung. ich sprechs demnächst nochmal auf der mailingliste an...
AntwortenLöschenWobei Office Hours ja eher Geschäftsstellensprechstunden wären. An allem konkreten ist eh im Zweifel immer die Geschäftsstelle schuld ;-)
AntwortenLöschenWobei Du schon recht hast: spontan fielen mir natürlich Lizenzen, oder nächste MV oder die nette Grundsatzdiskussion "bracht WP überhaupt mehr Autoren" ein,
Ich hab noch überlegt, euch zu fragen wie clausus eure Klausur ist und ob ich willkommen wäre, einen (kleinen) Bergspaziergang mit Einführung in die Ortsgeschichte einschließlich lustiger Anekdoten anzubieten.
AntwortenLöschenAber so voll wie das Programm war, hätte das wohl höchstens ein Ersatz für das Teambildungs-Spiel sein können ...
h-stt,
AntwortenLöschenich saß Freitag Nachmittag allein auf dem Berg - da wäre es gegangen. Ansonsten tatsächlich schwer. Und auch wenn mir Schneeballwerfen lieber gewesen wäre; so ganz abwegig war Teambuilding in der Situation ja nicht.
Wobei ich es tatsächlich an sich schick fände, wenn mindestens ein Programmpunkt "interagieren mit der Umegung und ihrer Community" im Klausur-Programm wäre. Aber das ist dann immer gleich so zeitaufwendig.
Alles doof irgendwie.