Vorgeschichte:
Also: es gibt bei Wikipedia eine mehr oder weniger lockere Redaktion Essen & Trinken. Also genauer: ein paar Leute, die sich regelmäßig der Themen zum Essen annehmen und versuchen sich zu besprechen. Da diese Leute recht unterschiedlichen Temperaments aufweisen, und auch verschiedene Zugänge zum Thema haben, ist das meist recht unterhaltsam.
Nun gab es die Idee mal ein Real-Life-Redaktionstreffen zu machen. So zum Reden, zum Kucken, zum Bilden, zum Fotografieren-üben, zum wasauchimmer und natürlich zum Kochen. Weil das alles etwas langwieriger in der Vorbereitung ist, und wir feststellen, dass ein Großteil der Redaktion sowieso aus Berlin kommt, haben wir uns entschlossen ein Vor-Treffen zu machen, Vorzubesprechen und natürlich zu kochen.
Für das detaillierte Vorgespräch kann man natürlich auch in der Wikipedia nachlesen.
Das eigentliche Treffen:
Der erste Gast brachte sich gut ein, indem er sehr pünktlich war, und dann gleich noch einen Kasten Bier dabei hatte. Der zweite Gast klingelte, nur um über die Gegensprechanlage zu sagen, dass er noch was besorgen müsse, und verschwand wieder für einige Zeit.
Die Küche stellte sich als groß genug für alle Anwesenden heraus, das Esszimmer auch, und auch der noch fehlende Dill ließ sich mit Hilfe des Türken um die Ecke auftreiben. Wie (fast immer) bei solchen Treffen: die bis-dato-nur-im-Netz-Bekannten sind nicht immer ganz so wie von mir erwartet, aber eigentlich immer sehr nett und sehr interessant.
Tapfere Besucher schleppten Mengen an Einkäufen die Treppen hoch. Rainer brutzelte wie ein junger Gott, Oliver streichelte den Teig aus, Dinah und Birgit falteten Pelmeni als hätten sie nie etwas anderes gemacht, Poux hat die Küche organisiert, Ralf beaufsichtigte und instruierte alles und hat nebenbei noch einen Fotokurs gegeben. Und ich hab nett Bier getrunken.
Die Teamarbeit hat super geklappt, auch auf - für 7 Personen - engeren Raum und schwierigeren Koordinationsaufgaben, stand niemand im Weg, niemand hat sich den anderen vorgedrängt, alle waren kooperativ.
Und das beste war: es hat geschmeckt. Um das ganze in Ausführlichkeit zu würdigen: es gab handgemachte Pelmeni mit Hackfleischfüllung, dazu marinierte Rote Bete, Smetana und frischen Dill, gewürzte Tomaten, und heißgeräucherte Hühnerbrust. Dazu Weißwein und Bier, zum Nachtisch noch eine Tarte Tatin.
Der weitere Abend hatte dann noch ein paar Diskussionsthemen: heißt der Gründonnerstag so, weil man da Grünzeug isst. Oder isst man an dem Tag Grünzeug, weil er so heißt? Ist die Ostberliner Verkehrsführungsphilosophie so ähnlich wie die Hamburger? Ist das Halb-Ei ein typisches Merkmal der 50er-Jahre-Architektur? Und ist die Hedwigkathedrale von innen rund? Was ist saarländischer: Schwenkbraten oder Schwenkgrill? Braucht man Latein? Gehört Hering in Königsberger Klopse? Woher kommt der Schmand? Darf man den Wodka hier und jetzt auch lauwarm trinken? Immerhin beim letzten Thema konnten wir uns auf "ja" einigen, und der Rest der Gäste ging so gegen 2 Uhr Nachts.
So gegen halb Eins hatten wir auch kurz mal schlechtes Gewissen, weil wir so wenig vorplanen. Mein Vorschlag, einfach in der Ringbahn dreimal um die Stadt zu fahren, und da dann weiterzuplanen, fand nur mäßigen Widerhall. Was bedeutet: wir brauchen ein weiteres Vortreffen. Bald. Und wer Lust auf weitere Treffen hat, sage doch einfach in der Wikipedia bescheid.
Danach:
6 Kommentare:
Gibt's auch ein Foto vom Essen, *bevor* Ihr zugeschlagen habt?
Prinzipiell schon. Aber nicht von mir, und nicht auf meiner Festplatte. Aber ich habe wenig Zweifel, dass da über Ralf noch welche kommen werden.
Kaltes Bier und warmer Wodka - dazu ein wenig Füllstoff in fester Form mit Hackfleisch und Geflügel. Klingt gut ...
und ihr habt im ernst überhaupt nicht über das restaurationsbrot geredet? ;)
Auch nicht über den schwedischen Pressgurkensalat. Wobei ich tatsächlich ein wichtiges Thema vergessen habe: was meinen alte Kochbücher, mit der Zutat "Gute Butter" und wie unterscheidet sie sich von normaler Butter.
Bisher im Angebot:
Süßrahmbutter vs. Sauerrahm
Frisch vs. Ranzig
Butter vs. Margarine
Butter vs. Butterersatz (Weltkrieg)
Butter vs. Butterschmalz
Gewöhnlich verlangt man nach dem Durchschnitte der bisherigen Untersuchungen, daß 100 Theile gute Butter 78 bis 80 Percente Fett enthalten, daß also die andern unvermeidlichen Beimengungen Wasser und Casein nicht mehr als 22 und 20 Perc. betragen sollen.
http://books.google.de/books?id=SS5AAAAAcAAJ&pg=PA390&dq="gute+butter"
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