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Montag, 17. Januar 2011

Früher war alles besser


Die Österreichische Nationalbibliothek bietet mit ANNO - AustriaN Newspapers Online eine wunderbare Fundgrube für Zeitungen und Zeitschriften von 1716 bis 1940. Das Spektrum reicht von "Die Waffen nieder!" über "Die Bombe" bis hin zur "Wiener Zeitung" und vielen weiteren Tageszeitungen, Frauen-, Automobil- und Fachzeitschriften.

Da ich überwiegende Eisenbahnartikel in der Wikipedia bearbeite, ist da vor allem die Zeitschrift "Die Lokomotive" für mich interessant. Als Anfang des Jahres der Jahrgang 1940 hochgeladen wurde, habe ich mal kursorisch geschaut, welche Themen so dabei sind. Dabei stieß ich auf eine Tabelle über die Fahrzeiten der Reichsbahn im Jahr 1939. So etwas schrie geradezu nach einem Vergleich mit heutigen Zeiten.

Also greifen wir einmal wahllos etwas heraus.

Hamm-Hannover konnte man damals mit einem der fliegenden Züge in 1:19 zurücklegen. Heute braucht ein ICE 1:17 h. Von Bremen nach Hannover fuhr man früher 1:03 h und heute 1:12 h. Von Berlin nach Leipzig brauchte der Zug 1:18 h, heute 1:15 h. Freiburg-Baden-Baden 51 Minuten zu 43 Minuten im ICE.
SVT 137 Bauart Hamburg
Der dampflokgetriebene Henschel-Wegmann-Zug fuhr 1939 in 1:42 h von Dresden-Neustadt zum Anhalter Bahnhof. Heute braucht der ICE bis zum Südkreuz 2:56 h 2:09 h.

Und in der Trains vom Juni 1972 stehen auch einige Fahrzeiten von Reise- und Güterzügen weltweit. So fuhr 1971 der "Tolle Bomberg" von Köln nach Hamburg in 3:52 h. Heute braucht der schnellste Zug (ein IC) 3:59 h. Der Zug "Johann Strauß" benötigte im gleichen Jahr von Frankfurt nach Wien 7:37 Minuten. Heute ist der ICE mit 7:05 h auf dieser Distanz nur unwesentlich schneller.
Parallelfahrt NIM
Daran sieht man, dass sich an der Verbesserung des Netzes seit fast 70 Jahren nichts grundsätzliches geändert hat und auch ein ICE heute auf normalen Strecken nicht viel schneller ist als die Fliegenden Züge der Reichsbahn-Zeit. Wirkliche Zeitersparnis bringen die Schnellfahrstrecken. Das sieht man ganz deutlich auf der Relation Nürnberg-München wo man 1939 1:51 h benötigte und heute mit 1:02 h fast nur die Hälfte der Zeit.

7 Kommentare:

  1. Hamm-Hannover et al. Könnte an dem elend langen Aufenthalt in Bielefeld liegen - wer will da eigentlich hin?

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  2. Die Strecke Dresden-Berlin ist zwar ein Trauerspiel der Bahn, der Ehrlichkeit halber solltest du aber die direkt fahrenden IC/EC mit einer kürzesten Fahrzeit von 2:09 h als Vergleich heranziehen und nicht die ICE-Variante mit Umsteigen in Leipzig.

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  3. Sicher, dass die Zeiten so wahllos herausgepickt sind?

    Was ist zum Beispiel mit Hannover-Berlin?

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  4. Hannover-Berlin ist rund eine halbe Stunde schneller. Hier ist der Grund die Schnellfahrstrecke Hannover-Berlin.

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  5. Da die Schienennetze über die Jahre nicht richtig gepflegt wurden kann der ICE nicht die ganze Strecke schnell fahren. Dann sind noch die vielen Baustellen für eine langsame Fahrt verantwortlich. Es ist leider selten geworden das die Fernverkehrszüge auch pünktlich sind. Ich hoffe das sich das in Zukunft zum positiven ändert.

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  6. ich rechne für die Zukunft ja eher damit, dass deutschland so funktioniert wie die Berliner S-Bahn.

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