Shrimps allüberall. Gekühlt, getrocknet, gekocht, gebrachten, paniert, tiefgefroren als Torpedo-Shrimps oder als Tofu-Shrimp. Sardellen in Dosen, Gläsern, Tiefkühltruhen, als Pulver, als Kuchen oder als Getränk. Kimchi im Glas, in der Dose, frisch oder getrocknet, genau wie Seetang. Und natürlich Mangos frisch, getrocknet, als Keks, als Kuchen, als Püree, als Getränk oder als Shrimp-Substitut. Nein, das letzte habe ich jetzt erfunden, würde mich aber nicht wundern, wenn es ein solches gäbe.
Einverstanden, für deutsche Großstadtbewohner ist ein Asia-Laden kein gänzlich unbekanntes Terrain, und auch ich bin schon öfters mal zwischen Bananenblättern, 20-Kilo-Säcken-Reis umhergeirrt, und habe gerätselt, was für ein Tier das auf der schreiend gelben Packung wohl sein soll, und welcher Teil des Tieres nun in die Packung gewandert ist. Drachen hab ich dann immer metaphorisch aufgefasst.
Nun aber wird alles anders, neben dem hier öfters erwähnten Kochhaus und dem bereits erwähnten halben Dutzend guter bis exzellenter türkischer Supermärkte, und dem feinen, aber kleinen und teuren christlich koreanischen Lebensmittelgeschäft, hat Schöneberg jetzt auch einen "Asien-Supermarkt" (Hauptstraße/Ecke Albertstraße, Bushaltestelle Albertstraße, bisher anscheinend ohne Website). Der unterscheidet sich merklich von all den deutschen Cousins, die ich bisher gesehen habe.
Der Markt – da untergebracht, wo letzten Monat noch ein Plus/Netto saß – hat zum einen einen echten Stand mit frischem Gemüse, zum anderen zwei große Kühlregale mit fast-frischem Obst und Gemüse: 9 Sorten Chili, 3 Sorten Mangos, den erwähnten Kimchi, Ingwer in diversen Varianten, mir unbekannte Pilze, frische Tamarinden und frischer grüner Pfeffer. Daneben noch ein Dutzend Sorten Knoblauch, und Zwiebelsorten, die mir bisher auch unbekannt waren. Wenn man also auf frisches Fleisch verzichtet, kann man sich hier eine vollständige Mahlzeit zusammenkaufen.
Daneben gibt es natürlich noch die üblichen Fertiggerichte, wenn auch in reichlicherer Auswahl, etwa 10 Regalmeter Sojasaucen, und so das übliche. Kokoswasser naturell, Seetangkekse, noch ein paar eher gewöhnungsbedürftige Kekse, und ungefähr soviel Shrimps, wie ich sie bisher nur im Büsumer Hafen gesehen habe; Tiefkühltruhenweise.
Und anders als in den meisten anderen Asia-Supermärkten, die ich kenne, ist der hier wirklich konsequent darauf ausgelegt, auch von Deutschen benutzt zu werden. Regale sind durchgehend in deutsch beschriftet, das Personal versteht einen, selbst die Anordnung der Waren erinnert vage an einen deutschen Supermarkt. Erstaunlicherweise hat sich sogar ein Stapel originär deutscher Maiscracker-"Glutenfrei" in die Regale verirrt. Da ist das Einkaufen jetzt zugegebenermaßen weniger aufregend und abenteuerlich als in anderen Asia-Läden. Da beim normalen Dienstagabendeinkauf aber Zeit ein nicht unwesentlicher Faktor ist, verzichte ich dann für den Alltagsbetrieb gerne auf das Abenteuer.
Nur hilft mir all die deutsche Beschriftung wenig, wenn ich die Nahrungsmittel komplett nicht kenne oder nicht weiß, was ich damit machen soll. Kennt jemand ein gutes Rezept für Qualle?
4 Kommentare:
Oh, das klingt gut, wo genau?
Öhm, Hauptstraße/Ecke Albertstraße, Bushaltestelle Albertstraße. Hätte ich tatsächlich schreiben sollen und hab's jetzt im Haupttext ergänzt.
Danke dir!
Na danke für den Hinweis! Auch wenn ich jetzt aus unerklärlichen Gründen Hunger auf Kekse habe.
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