Donnerstag, 21. Oktober 2010

Der Wie-geht-das-Laden

Leere Malls sind romantisch, aber schlechte fürs Geschäft: eine häufige Kombination. Nun sind Mallbetreiber eher unromantisch. Der hier um die Ecke ist auf eine eigentlich kreative Idee gekommen: man gebe Räume für wenig Geld an unkommerzielle Zwischennutzungen. Eine davon scheint eine Art philosophische Lebensberatung zu sein. Nun hetz ich da zwar öfters vorbei, aber reingehen?

Sinnsuchung an sich, kann man ja gerne mal betreiben. Auch tief kontemplieren, der Sache auf den Grund gehen und so ein paar natürlich scheinenden Strukturen im Leben hinterfragen. Aber so im Einkaufszentrum zwischen Uhrenbatteriewechsel, Zahnpastakauf und Buchladennichtkauf?

Ich frage mich da ja immer eher: wo kriege ich noch ein neues Bücherregal unter? Was unterscheidet sich Zahnweißzahnpasta von anderer? Weniger: was ist der Sinn des Lebens? Gäbe es nun ein Ladengeschäft, in das man kurz reingehen kann, und so die brennenden Fragen des täglichen Lebens stellen kann - ich wär dabei.







Was mache ich wenn mein Pudel schlecht erzogen ist?




In Zeiten des Internets dürfte das auch gehen. Man stelle zwei Freiwillige da rein (Crowd-Social-bla begeisterte halt), die nicht ganz auf den Kopf gefallen sind, geben ihnen einen Internetanschluss, ein kleines Bücherregal, und einen Würfel für die Liebt-er-Mich-Fragen, und vielen Fragen des Lebens dürfte abgeholfen werden. Halt Wikipedia zum reingehen in tatsächlich lebenstauglich.

Wenn man dann noch das Wikipedia-Logo draufsetzt, vielleicht ein paar Kaffee verkauft, und dann eine Spendenkasse aufstellt, sollte sich das für alle rechnen. Das Einkaufszentrum hat einen pressetauglichen Publikumsbringer, Wikipedia hat man wieder allen Menschen geholfen, und ich weiß, wo ich mein Bücherregal hinquetsche.

4 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Du hast den Job. Nur leider ist der Wikimedia-Ideenwettbewerb-Einreichungsschluss schon vorbei.

dirk franke hat gesagt…

Schade eigentlich. Immerhin kann ich ja schon mal ein paar Rants über die potenziellen Gewinner vorbereiten.

Mein Bücherregalproblem hingegen sieht einer Lösung entgegen.

Anonym hat gesagt…

Ich glaube, die Idee mit einem Wikipedia-Internetcafé haben wir schon auf den C3 2004 diskutiert, oder? - käme dem ja recht nahe. Frage halt, ob ein paar Kaffe zum Verkauf die Miete und die Stromkosten decken ...

dirk franke hat gesagt…

Realistisch: eher nein. Beziehungsweise je nachdem wie man es macht, letztlich muss man es schaffen, sehr viel Kaffee zu verkaufen oder einen Teil der eh einkommenden Wikipedia-Spenden in die Direktübergabe zu kanalisieren.

Andererseits würde ich nicht ausschließen, dass man mit dem Konzept zumindest teilweise eine andere Förderung bekommt. Sei es durch Wikimedia-Preisgelder, Mietermäßgung wegen Presseecho oder irgendsowas.